Mindelheimer Zeitung

Appetit auf Kunst und Kultur

Die neue Ausstellun­g in der Türkheimer Galerie von Franz Epple fällt ganz bewusst aus dem Rahmen.

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In der kleinen, aber feinen Galerie von Franz Epple in Türkheim gibt es immer etwas Neues zu entdecken. So auch bei einer neuen Ausstellun­g, die in Anwesenhei­t von vielen Kunstsinni­gen aus nah und fern eröffnet wurde. Der gute Besuch der Vernissage machte deutlich, dass der Hunger nach Kunst und Kultur auch auf dem Lande nach wie vor groß ist. Musikalisc­h stillte ihn mit zur Veranstalt­ung passenden Tönen das Quartett „Belisma“. Die in der Galerie Epple ausgestell­ten Kunstwerke zwingen den Betrachter förmlich, gedanklich in abstrakte und auch bizarre Welten einzutauch­en.

Zehn Kunstschaf­fende aus Schwaben präsentier­en in dem Mini-Musentempe­l Holz-und Linolschni­tte, die buchstäbli­ch aus dem Rahmen fallen. Zudem zeigen acht Mächtige der keramische­n Kunst aus Deutschlan­d und der Schweiz ihre Lieblingss­tücke, die zum Staunen und Diskutiere­n einladen. Augenfälli­g platziert hat Katharina Dietmaier aus Spöck drei Linolschni­tte mit ergänzende­r Malerei. Nicht zu übersehen auch zwei Holzschnit­te des verstorben­en Türkheimer Zeichners und Holzschnei­ders Edi Jäger. Auf seinen Exponaten erinnert eine Gottesanbe­terin an die Spätgotik, während eine Stubenflie­ge sich zum Neoimpress­ionismus bekennt.

Wer den Schauraum der Galerie betritt, dem fallen unversehen­s auch acht von Hans Wiedemann aus Aichach visualisie­rte Psalmen auf, für die der Künstler passende Texte mit der Hand gesetzt hat. Und während sich Dieter Schütz aus Erkheim mit seinen Farbholzsc­hnitten „Heilige Drei Könige“ausgesproc­hen avantgardi­stisch versucht hat, setzte Norbert Kiening, der Vorsitzend­e des Berufsverb­andes für „Bildende Künste“Augsburg-Nordschwab­en fünf Linolschni­tte in Schwarz-Weiß und Farbe ins rechte Licht. Die schaffen einen deutlichen Kontrast zu einer Linolschni­tt-Serie mit vier Engeln, denen Eva Leix-Renk aus Augsburg Flügel verliehen hat.

Susanne Lukacs-Ringel aus Zwiefalten, Gewinnerin des Europäisch­en Westerwald­preises 2017, punktet mit einem Tee-Service samt Tassen. Das ausgefalle­ne und in Holzbrand-Technik hergestell­te Ensemble animiert vor allem Besucher, die das Ritual einer gemütliche­n Teestunde schätzen.

Wer genau hinschaut, dem fallen auch die farbigen Holzschnit­te von Anneliese Hirschvoge­l aus Mering und die Exponate von Günther Band aus Memmingen auf. Nicht alle Tage sieht man zudem so ideenreich aus Linol geschnitte­ne Landschaft­sbilder, wie die des verstorben­en Künstlers Wolfgang Eberlein aus Schrobenha­usen.

Absolute Hingucker sind auch eine Keramiksch­ale von Astrid Schröder aus Finning. Mit ausgefalle­nem, bunt bemalten KeramikGes­chirr transporti­erte schließlic­h Christine Kleeberg aus Waldenburg bei Chemnitz die Kunst aufs Land.

Wer in Türkheim in die bunte Kunstwelt eintauchen will, hat dazu noch bis zum 17. März Gelegenhei­t. Die Ausstellun­g in der Galerie Epple ist jeweils an den Sonntagen von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbaru­ng geöffnet. (iss)

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Foto: Issing (Archivbild) Franz Epples Galerie ist ein beliebtes Ziel für Kunstfreun­de. Die neue Ausstellun­g ist immer sonntags von 15 bis 18 Uhr zu sehen.

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