Mindelheimer Zeitung

Die alten Themen im neuen Jahr

Ein „aufregende­s Jahr“habe Türkheim hinter sich, das sagte Bürgermeis­ter Christian Kähler zuletzt. Nun geht der Blick nach vorn – die Probleme sind jedoch geblieben.

- Interview: Alf Geiger

Herr Kähler, sind Sie gut ins neue Jahr „gerutscht“? Wie war das Feuerwerk der Gemeinde?

Kähler: Ja alles bestens, das Feuerwerk der Gemeinde war sehr gut besucht.

Welche persönlich­en Wünsche haben Sie mit den Raketen in den Himmel geschickt?

Kähler: Es gibt nur einen Wunsch: dass meine Familie gesund bleibt! Alles andere lässt sich regeln.

Gibt es auch Wünsche, die Sie als Bürgermeis­ter haben?

Kähler: Ja. Dass es der Gemeinde Türkheim finanziell gut geht.

Zuletzt haben Sie das vergangene Jahr als „aufregend“beschriebe­n. Was hat Sie denn besonders aufgeregt?

Kähler: Aufregend ist das Thema „Unterbring­ung Flüchtling­e“gewesen.

Und mit welchen Aufregunge­n rechnen Sie in diesem Jahr? Gerade das Thema „Asylunterk­unft“steht gleich wieder auf der Tagesordnu­ng der ersten Sitzung des Türkheimer Gemeindera­tes, am Donnerstag, 18. Januar, um 19 Uhr, im Sitzungssa­al des Rathauses.

Kähler: Ja, das genannte Thema wird uns sicher weiter beschäftig­en.

Die Suche nach einem Standort für eine Flüchtling­sunterkunf­t schlägt in Türkheim hohe Wellen. Wie ist der aktuelle Sachstand?

Kähler: Aktuell gibt es keine weiteren Standortal­ternativen der Gemeinde.

Was kann/muss die Gemeinde Türkheim tun, um Flüchtling­e unterbring­en zu können? Der Widerstand wird wohl überall aufbrausen – egal, welcher Standort gewählt werden sollte. Was tun?

Kähler: Ja, einen „idealen“Standort wird es nicht geben. Aber wir sollten schon weiter überlegen, ob es Alternativ­en gibt, vielleicht auch dezentral. Eine Zwangsbele­gung möchte ich auf jeden Fall vermeiden.

Welche Herausford­erungen sehen Sie in den nächsten Monaten sonst noch auf Ihre Gemeinde zukommen?

Kähler: Da gibt es einiges: Ganztagesb­etreuung Grundschul­e, Erweiterun­g Gymnasium, Planungen Bauhof, Flüchtling­e ...

Zuletzt wurde Ihre Verwaltung vom Landratsam­t angewiesen, die „Überstunde­nproblemat­ik“zu lösen. Die Rede war von mehreren Tausend Überstunde­n. Was genau war denn die Problemati­k, und wie wurde das gelöst?

Kähler: Die Überstunde­n haben sich vor allem in den letzten Jahren gebildet, aktuell steigen diese kaum noch, da wir personell aufgerüste­t haben.

Etwas Positives: Im kommenden Jahr steht das Herzogfest in Türkheim an, das wegen Corona mehrfach

verschoben werden musste. Wie ist der Stand der Planungen?

Kähler: Ich werde auf dem Neujahrsem­pfang das Thema ansprechen, und dann wird ein Treffen mit allen Teilnehmer­n stattfinde­n.

Ist das Herzogfest auch eine Chance, dass die Bürgerscha­ft von Türkheim (wieder) enger zusammenrü­ckt?

Kähler: Ein gemeinsame­s Fest, getragen von den Vereinen, ist immer wichtig für den Zusammenha­lt.

Gesucht wird ja auch ein Herzogspaa­r, doch das scheint nicht leicht zu sein. Wir haben gehört, dass Sie und Ihre Frau auch das übernehmen werden, sollten sich keine geeigneten Kandidaten finden. Sie machen doch in Türkheim immer alles?

Kähler : (lacht) Nein, ich kann definitiv ausschließ­en, dass wir das machen. Die Mindelheim­er Zeitung darf aber gerne ein Casting starten ...

 ?? Foto: Orchesterv­erein (Archivbild) ?? Wenn es in Türkheim etwas zu tun gibt, dann packt Bürgermeis­ter Christian Kähler gern mit an, wie hier beim Weinfest des Orchesterv­ereins. Nach einem aufregende­n Jahr rechnet Kähler auch in diesem Jahr mit schwierige­n Entscheidu­ngen. Nur bei einer Sache will Kähler nicht aushelfen.
Foto: Orchesterv­erein (Archivbild) Wenn es in Türkheim etwas zu tun gibt, dann packt Bürgermeis­ter Christian Kähler gern mit an, wie hier beim Weinfest des Orchesterv­ereins. Nach einem aufregende­n Jahr rechnet Kähler auch in diesem Jahr mit schwierige­n Entscheidu­ngen. Nur bei einer Sache will Kähler nicht aushelfen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany