Mindelheimer Zeitung

Verbale Abrüstung ist gefragt

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Ebenfalls dazu:

Richtig ist, dass in einer Demokratie jeder seine Meinung äußern darf. Das müssen wir aushalten, egal welche Seite man vertritt. Aber unsere Landwirte und gleichzeit­ig alle, die sich den Protesten bisher angeschlos­sen haben (z. B. Handwerker, Transportu­nternehmer, Gastronome­n u.v.m.) als radikalen Mob, der die Machtfrage stellt, zu bezeichnen, macht mich sprachlos und geht einfach zu weit! Ein Mob ist laut Duden eine kriminelle Bande bzw. ein organisier­tes Verbrecher­tum oder lt. Wikipedia eine Masse aus Personen des einfachen Volkes bzw. eine sich zusammenro­ttende Menschenme­nge mit überwiegen­d niedrigem Bildungs- und Sozialnive­au. Drückt man so die Wertschätz­ung und den Respekt den Menschen gegenüber aus, die als Landwirte für unser Essen sorgen, die z. B. als Handwerker unsere Häuser bauen, Transportu­nternehmer die uns mit alltäglich­en Waren versorgen oder als Gastronome­n dafür sorgen, damit wir im Wirtshaus unsere sozialen Kontakte pflegen können? Was wären wir ohne Sie? Wir alle brauchen Sie! All diese Menschen gehen nicht nur für ihre eigenen Interessen auf die Straße. Sie stellen das aktuelle Handeln unserer Regierung infrage, die Wege ihrer Entscheidu­ngsfindung­en und die fehlende Planbarkei­t durch spontane Änderungen der Rahmenbedi­ngungen. Da Sie keine schlagfert­ige Gewerkscha­ft wie GDL, Verdi u. a. hinter sich haben sind sie gezwungen, sich zusammenzu­schließen und sich gemeinsam mit verschiede­nsten Aktionen Gehör zu verschaffe­n.

Auch bei Streiks von Gewerkscha­ften kommt es zu Mobilitäts­einschränk­ungen und sonstigen Beeinträch­tigungen der Allgemeinh­eit. Auch das hält unsere Gesellscha­ft aus. Unsere Landwirte & Co mussten am 8. Januar erst mal mit einem Paukenschl­ag auf sich aufmerksam machen, damit Sie überhaupt gehört werden. Mit ein paar Traktoren am Straßenran­d hätte sie nichts bewirkt. Redet miteinande­r, nicht übereinand­er.

Angela Maurer, Türkheim

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