Die Bauern machen das nicht zum Vergnügen
Ebenfalls dazu:
Die Landwirte machen den Protest nicht zum Vergnügen. Sie müssen nebenher noch ihre Tiere versorgen und haben mit Sicherheit auch eine Menge Einbußen. Die Bauern waren jahrzehntelang still. Doch sie kommen nun an ihre Grenzen. Es gibt immer mehr Themen, die Ihnen das Leben schwer machen. Sie sagen: Es reicht jetzt. Sie müssen zeigen, dass sie sich auch wehren können. Die Proteste waren angekündigt. Ich frage mich, warum haben sich nicht mehr Geschäfte und Betriebe am Montag mit den Landwirten solidarisch gezeigt? Es gibt viele Themen, die momentan auf der Agenda stehen: Rücknahme der Lkw-Mauterhöhung von 83 Prozent, Bürgergeld, bessere Politik bei der Zuwanderung – es herrscht doch viel Unzufriedenheit. Nun zur Berichterstattung der Proteste: Es ist nicht richtig, dass Mindelheim den ganzen Montag (8.1.24) von den Landwirten blockiert wurde. Es wurde hauptsächlich der Berufsverkehr behindert. Die Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen wurden durchgelassen, soweit sie sich zu erkennen gaben. Gegen 10 Uhr gaben die Landwirte an einer der Hauptverbindungsstrecken (Baywa-Kreuzung) in Mindelheim ihre Blockade auf, da sich alle möglichen Leute als wichtig erachteten. Einige stellten sich mit den Traktoren seitlich hin und andere fuhren in der Innenstadt herum. Soweit ich gesehen habe, konnte man mit den Landwirten gut sprechen. Es stimmt jedenfalls nicht, dass in Mindelheim und im Unterallgäu den ganzen Montag nichts mehr ging. In meinen Augen ist der derzeitige Protest berechtigt. Ich hoffe, dass sich das Höfesterben nicht beschleunigt, denn sonst heißt es: Butter, Brot und Bier fehlt bald auch Dir. Manuela Huber, Mindelheim