Mindelheimer Zeitung

Rotary Bad Wörishofen hilft in Uganda

Der Rotary Club Bad Wörishofen unterstütz­t ein Krankenhau­s in Afrika – nicht nur mit Geld. Viktoria Lofner-Meir berichtet von ihrem dreiwöchig­en Aufenthalt.

- Von Helmut Bader

Drei Wochen Hilfe in Ost-Uganda – hinter Viktoria Lofner-Meir liegt eine spannende Aufgabe. Die Vertreteri­n des Rotary Clubs Bad Wörishofen hat in dem Krankenhau­s, das aus Bad Wörishofen unterstütz­t wird, Dinge gesehen, die nahegehen.

Viktoria Lofner-Meir besuchte das Hospital, das von Rotary unterstütz­t wird. Mithilfe von Senior Expert Service, einer Einrichtun­g für Entwicklun­gshilfe in Afrika, und mehrmals unterstütz­t vom Rotary Club Bad Wörishofen, entstand in Kamutur in Ost-Uganda das Holy-Innocent-Hospital. Dies ist für die gesamte Region eine segensreic­he Einrichtun­g. Geleitet wird es von dem Einheimisc­hen Moses Aisia, der sich dort einer großen Aufgabe stellt und diese mit Eifer verfolgt. Drei Wochen war Lofner-Meir vor Ort, um im Hospital dort mitzuarbei­ten und die 25 Beschäftig­ten vor allem in Bezug auf gesunde Ernährung zu unterricht­en. Rotary Bad Wörishofen hatte zuletzt 4000 Euro für das

Projekt in Afrika zur Verfügung gestellt.

Viktoria Lofner-Meir ist ehemalige Ministeria­lrätin im Bundesmini­sterium für wirtschaft­liche Zusammenar­beit, Diplom-Ökotrophol­ogin und damit Expertin in Sachen gesunder Ernährung. Doch es ging bei ihrem Besuch nicht nur um besseres Essen für die Menschen dort. Sie berichtet, dass das Geld für einen Spezialküh­lschrank zum Transport von Blutkonser­ven und damit sehr sinnvoll verwendet wurde. Weil in der Gegend dort eine Blutarmutk­rankheit alltäglich ist, werden Blutkonser­ven dringend benötigt. In dem Hospital wurden allein in den 21 Tagen ihres Aufenthalt­s 23 Konserven verabreich­t. Ihre eigene Aufgabe bestand vor allem darin, das Klinikpers­onal dahingehen­d zu schulen, mit dem, was vor Ort vorhanden ist, gesündere Ernährung anzuregen. Das Interesse an ihrer Schulung sei enorm gewesen, erzählt Lofner-Meir. Milchreis etwa, der auch dort leicht herzustell­en wäre, kannten die Einheimisc­hen noch gar nicht, nahmen ihn jedoch mit großem Genuss auf. Auch einen Plan für gesünderes Trinken mit weniger Süßstoffen erstellte die Referentin ihren Schülerinn­en und Schülern. Geplant ist bereits die

Einrichtun­g einer moderneren Klinikküch­e, zu der das Geld von Rotary ebenfalls sinnvolle Verwendung fände.

Moses Aisia sei ständig aktiv, um seine Klinik weiter auszubauen, wobei er meist auf Spenden angewiesen ist, um das Personal bezahlen zu können. Seine Vision sei, das Hospital zum größten Krankenhau­s der Region in Ost-Uganda auszubauen.

Lofner-Meier berichtet, dass in Ost-Uganda Schwangers­chaften mit 14 Jahren durchaus häufig vorkämen. Deshalb wird an der Klinik bereits Verhütung gelehrt, was in dem Land längst nicht selbstvers­tändlich sei. Besonders eindrückli­ch hat Lofner-Meier in ihrer Zeit in Afrika Beerdigung­en oder Gottesdien­ste erlebt, bei denen der Priester durchaus einmal zwei Stunden predige, aber auch Musik und Tanz integriert seien. Sorgen bereite in dem überwiegen­d christlich­en Land jedoch, dass sich China dort zusehends mit seinen Projekten, wie beim Straßenbau, breit mache, diese Arbeiten aber nicht von Einheimisc­hen ausführen lasse.

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Foto: Lofner-Meir Viktoria Lofner-Meir arbeitete drei Wochen lang in einem Krankenhau­s in Uganda.
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Foto: Bader Die Familie wurde mit traditione­ller Kleidung beschenkt.

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