Mindelheimer Zeitung

Es geht um uns alle

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Es geht um die Zukunft der heimischen Landwirtsc­haft. Das Schweinefl­eisch kommt aus Spanien,

das Rindfleisc­h aus Südamerika. Der Handel diktiert die Preise für landwirtsc­haftliche Produkte, sodass eine katastroph­ale Marktsitua­tion entsteht. Zur Coronazeit hat man gesehen, wie wichtig regionale Kreisläufe sind. Ist das alles schon wieder vergessen? Milliarden für den Umbau der Tierhaltun­g wurde nicht ausbezahlt, sondern in die Sanierung des Bundeshaus­haltes gesteckt.

Der Steuersatz für die pauschalie­renden Betriebe wird von 10,7 Prozent auf 8,4 Prozent gesenkt. Nun sollen noch 4 Prozent der Ackerfläch­e eines Betriebes stillgeleg­t werden, was zur Verunkraut­ung führt. Ab 2025 muss auf dem Grünland mit Schleppsch­uhausbring­ung gefahren werden, was viele Nachteile hat. Allein die Technik, bei schon vorhandene­m Güllefass, kostet ca. 50.000 Euro. Landwirtsc­haftliche Flächen werden zunehmend von Investoren aufgekauft. Der Flächenver­siegelung wird so nicht entgegenge­wirkt. Jeden Tag schließen vor allem kleine Betriebe für immer ihre Stalltüren. Ausufernde Bürokratie ist verantwort­lich, dass man seiner eigentlich­en Arbeit nur noch schwer nachgehen kann.

Ständige Diskussion über die Tierhaltun­g bringt keine Planungssi­cherheit. Zu einem fruchtbare­n Boden gehören Tiere. Grünland und Ackerkleeg­ras kann nur über die Wiederkäue­r veredelt werden. Der Selbstvers­orgungsgra­d bei Obst endet im Februar, bei Gemüse im Mai. Wollen wir es erleben, dass in einem so dicht besiedelte­n Land wie Deutschlan­d der Kühlschran­k leer bleibt, wenn wir uns vom Ausland abhängig machen? Ich denke nicht.

Der Staat hat Rekordsteu­ereinnahme­n und kann mit dem Geld nicht umgehen. Warum bekommt China von Deutschlan­d Entwicklun­gshilfe? Die Landwirte versorgen uns mit Lebensmitt­eln, pflegen unsere Kulturland­schaft. Sie sind da bei Hochwasser und Waldbrände­n. All das sollten wir nicht vergessen.

Andreas Hofmann, Stetten

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Foto: Bernd Feil/M.i.S. Viele unserer Leser äußern sich in Briefen zu den Protesten der Landwirte in der Region.

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