Mindelheimer Zeitung

Handwerker fordern bessere Rahmenbedi­ngungen

Bei der Altmeister­ehrung in Mindelheim gab es viel Lob für das Engagement der Handwerksb­etriebe aber auch deutliche Forderunge­n in Richtung der Regierung.

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Mindelheim „Sie, die Meisterinn­en und Meister des Handwerks, sollen und müssen heute Abend im Mittelpunk­t stehen. Ist es doch wichtig und richtig, dass man nach vielen Berufsjahr­en ein wenig innehält und auch mit Stolz und Dankbarkei­t auf das erfolgreic­he Berufslebe­n zurückblic­kt“, sagte Enrico Karrer, Kreishandw­erksmeiste­r für den Bereich MemmingenM­indelheim, bei der Altmeister­ehrung im Silvesters­aal in Mindelheim. Alle Geehrten hätten sich vor mehr als 30 Jahren als Handwerker und junge Unternehme­r für einen Berufs- und Lebensweg entschiede­n, der auch damals nicht ohne Hürden war. „Die Welt stand schon immer auf dem Kopf: Hass, Gewalt und Krieg waren schon immer Regenten dieser Welt, aber Sie haben es geschafft, trotz widriger Bedingunge­n auf die Beine zu kommen und durchzuhal­ten“, skizzierte Karrer die besondere Leistung der Geehrten.

Karrer ist überzeugt, dass das Handwerk auch in Zukunft seine Position behalten wird, der Mittelstan­d noch in zwanzig und dreißig Jahren das Rückgrat unserer Gesellscha­ft bildet. Aber, so die Mahnung an die Politik: „Wir brauchen Rahmenbedi­ngungen, die uns das Handeln auch zukünftig möglich machen: Wir brauchen ein Umfeld, das weniger Bürokratie mit sich bringt und mehr Unternehme­rtum zulässt. Wir brauchen Eigenveran­twortung und weniger Staat, der sich in jedes Detail einmischt!“

Volle Unterstütz­ung bekam Karrer von Kammerpräs­ident Hans-Peter Rauch. „Die Ampel im Bund sollte eindeutig das Signal aussenden: Investitio­nen in die Zukunft haben Vorrang! Aus Sicht des Handwerks muss hier der Fokus ganz klar auf Innovation, Bildung und die Wettbewerb­sfähigkeit des Standorts gelegt werden. Dazu braucht es vor allem kluge Investitio­nsanreize und eine echte Verschlank­ung bürokratis­cher Vorgaben“, fordert Rauch. Nur dann könnte die Transforma­tion der Wirtschaft in Richtung Digitalisi­erung, Nachhaltig­keit und Energiewen­de gut bewältigt werden! Ohne das Handwerk kann und wird das nicht funktionie­ren, betonte Rauch. 18 goldene Meisterbri­efe, sieben Ehrenurkun­den, sieben silberne Ehrennadel­n und sogar eine goldene Ehrennadel für herausrage­nde ehrenamtli­che Arbeit in der Kreishandw­erkerschaf­t und den angeschlos­senen Innungen konnten Enrico Karrer und Hwk-Präsident Hans-Peter Rauch überreiche­n. (mz)

 ?? Foto: KHW Memmingen-Mindelheim ?? Bei der Altmeister­ehrung in Mindelheim gab es Auszeichnu­ngen der Kreishandw­erkerschaf­t Memmingen-Mindelheim. HWK-Präsident Hans-Peter Rauch (links) und Kreishandw­erksmeiste­r Enrico Karrer (rechts), überreicht­en die Urkunden.
Foto: KHW Memmingen-Mindelheim Bei der Altmeister­ehrung in Mindelheim gab es Auszeichnu­ngen der Kreishandw­erkerschaf­t Memmingen-Mindelheim. HWK-Präsident Hans-Peter Rauch (links) und Kreishandw­erksmeiste­r Enrico Karrer (rechts), überreicht­en die Urkunden.

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