Ken, Kiss und kleine Pfeile
Ein neuer Darts-Weltmeister wird in Eppishausen zwar nicht gesucht, die Stimmung beim Hobbyturnier kann mit der im legendären Ally Pally aber mithalten.
Eppishausen Es ist gerade einmal zwei Wochen her, da gewann in London Luke Humphries die Darts-Weltmeisterschaft. Das Finale sahen allein in Deutschland 2,8 Millionen Fans. Nicht wenige von ihnen kamen nun nach Eppishausen in die Fundushalle, um selbst Pfeile auf die E-Darts-Automaten zu werfen. Denn zum wiederholten Mal richtete der SC Eppishausen sein Hobbyturnier aus, das nach eigenen Angaben mittlerweile zum größten Darts-Turnier im Allgäu angewachsen ist.
Die Zahlen sprechen dafür: 43 Mannschaften gingen an den Start, über 300 Menschen füllten die Fundushalle an diesem Abend. Laut Mitorganisator Fabian Gumpinger ist dies nun das größte Hobby-Dartsturnier im Allgäu. Und die Stimmung konnte mit der im
Pally) in London durchaus mithalten. Die Begeisterung für den Sport mit den kleinen Pfeilen ist beim Hobby-E-Dartsturnier des SC Eppishausen mindestens genauso groß wie in England. Einziger Unterschied: Nicht die Fans, sondern die Dartsspieler punkten mit außergewöhnlichen Kostümen.
„Wir haben den Ablauf etwas optimiert“, erklärte Mitorganisator Fabian Gumpinger vor dem Turnier. „Im Gegensatz zum vergangenen Jahr gibt es jetzt einen OnlineTurnierbaum.“Der hat einen großen Vorteil: Alle Teilnehmer können einen QR-Code scannen, um auf dem Handy sofort zu sehen, wer gerade spielt und wann sie selbst als Nächste wieder dran sind.
Neben dem Pokal und Preisgeld für den Turniersieger gab es auch wieder einen Sonderpreis für die Gruppe mit dem besten Kostüm. Einen Sieger zu küren, fiel der Jury sehr schwer, weshalb sie schließlich aus drei Outfits den Sieger auslosten. Platz drei ging an das Team Kiss, das die gleichnamige Rockband erstaunlich echt nachahmte. Platz zwei belegte Von den Toten auferstanden. Die Gruppe überzeugte die Jury mit aufwendiger Schminke. Platz eins wurden Barbie und Ken, die somit ihren Titel für das beste Kostüm aus dem Vorjahr verteidigten. Christian Beigl aus Mindelheim nahm mit seiner Gruppe Klausi und seine Betreuer teil. „Wir sind Naturtalente“, sagte er scherzhaft, da sein Team nicht extra für das Turnier geübt hat. Bei der Darts-WM hätte er den Sieg dem erst 16-jährigen Luke Littler gegönnt, der eine starke Leistung gezeigt habe. Auch in Eppishausen ist ein junges Team am Start. Die Jungs vom SG Wachberg aus Obergessertshausen sind zwischen 17 und 19 Jahre alt. David Greiner erzählte, dass sie sich öfter träfen und zusammen Darts spielten.
Die LA Darter aus Langerringen hatten vergangenes Jahr als El Gaucho teilgenommen. „Das Turnier hier ist das Beste“, schwärmte Florian Schwarzenbach. „Die Mischung aus Spaß und Sport ist perfekt.“Er und seine Mitspieler Männer träfen sich einmal im Monat, um Darts zu spielen, so Maurice Kaiser. Die WM haben sie auch fleißig verfolgt. Sowohl Luke Humphries als auch Luke Littler gehörten dabei zu ihren Favoriten.
Das Turnier in Eppishausen ging bis spät in die Nacht. Es verlangte
Bei der Wahl zum besten Kostüm tut sich die Jury schwer
Inter Mörgen macht das Finale wieder richtig spannend
Kondition von den Spielern und Spielerinnen. Der Stimmung des bunten Publikums tat das keinen Abbruch. Nach einem spannenden Halbfinale standen zu später Stunde die Finalisten fest. Die LA Darter trafen auf Inter Mörgen, das vergangenes Jahr den dritten Platz belegt hatte. Umso motivierter war die Truppe aus Mörgen für das Endspiel. Das findet ohne Satzausgleich und mit Single-out, wie das ganze Turnier, statt.
Und es wurde richtig spannend: Nach einem 2:2-Ausgleich von Inter Mörgen gewannen die LA Darter das nächste Leg und somit das Finale in Eppishausen. „Mit dem Sieg haben wir nicht gerechnet“, freute sich Markus Miller vom Gewinnerteam. „Man muss bedenken, dass wir uns alle nicht mal so gut kannten vor dem Turnier“, fügt Schwarzenbach hinzu. „Dass wir uns nun sogar den Sieg holen, hätten wir niemals gedacht.“Für die steht jedenfalls fest: Auch im kommenden Jahr geht es nach Eppishausen zum Dartsturnier. Diesmal dann, um den Titel zu verteidigen.