Hasso muss zum Massen-Gentest
Südtirol kämpft mit einer Datenbank gegen Hundekot. Die Strafen können empfindlich sein.
Es folgen: die beiden häufigsten Sätze von Hundebesitzern. Erstens: Der spielt nur. Zweitens: Das macht er sonst nie. Kleiner Scherz. Die allermeisten Hassos, Schnuffis und Fiffis sind selbstredend bestens erzogen, kläffen nur im Notfall, folgen Herrchen auf den Fuß und wenn mal das große Geschäft ansteht, ist natürlich umgehend der Besitzer zur Stelle, um die Hundehaufen mit einem Beutelchen aufzuräumen und zu entsorgen. Weil es aber auch ein paar wenige schwarze Schafshunde gibt, soll es schon passiert sein, dass Schnuffis kleine oder große Hinterlassenschaft am Schuh für massiven Ärger bei denen gesorgt hat, die nichts ahnend draufgestiegen sind.
In Südtirol war der Verdruss über die stinkenden Tretminen offenbar so groß, dass die Provinz in Norditalien zu drastischen Maßnahmen gegriffen hat. Seit Jahresbeginn müssen Hundehalter die DNA ihrer Tiere erfassen lassen. Laut einem Bericht der FAZ sind bislang 5000 von 40.000 Vierbeinern in dieser Datenbank aufgeführt.
Wenn Herrchen es künftig also nicht so genau nimmt und den Hundehaufen nicht wegputzt, soll über das hinterlegte Erbgut ermittelt werden, wer der Dreckspatz ist. Von der Strafe wiederum könnte man viele Leckerlis für den besten Freund kaufen: Zwischen 292 und 1048 Euro sollen im Fall eines Wildkotens fällig werden. Die Informationen über das Erbgut sollen zudem der Polizei dabei helfen, bei Hundebissen oder gar Verkehrsunfällen, an denen Hunde beteiligt sind, die tatverdächtigen Vierbeiner samt Herrchen zu ermitteln. Es ist ein äußerst stringentes Vorgehen der italienischen Behörden. Leidtun dürfen einem nur diejenigen, die die DNA-Proben entnehmen müssen.