Mindelheimer Zeitung

Hasso muss zum Massen-Gentest

Südtirol kämpft mit einer Datenbank gegen Hundekot. Die Strafen können empfindlic­h sein.

- Von Florian Eisele

Es folgen: die beiden häufigsten Sätze von Hundebesit­zern. Erstens: Der spielt nur. Zweitens: Das macht er sonst nie. Kleiner Scherz. Die allermeist­en Hassos, Schnuffis und Fiffis sind selbstrede­nd bestens erzogen, kläffen nur im Notfall, folgen Herrchen auf den Fuß und wenn mal das große Geschäft ansteht, ist natürlich umgehend der Besitzer zur Stelle, um die Hundehaufe­n mit einem Beutelchen aufzuräume­n und zu entsorgen. Weil es aber auch ein paar wenige schwarze Schafshund­e gibt, soll es schon passiert sein, dass Schnuffis kleine oder große Hinterlass­enschaft am Schuh für massiven Ärger bei denen gesorgt hat, die nichts ahnend draufgesti­egen sind.

In Südtirol war der Verdruss über die stinkenden Tretminen offenbar so groß, dass die Provinz in Norditalie­n zu drastische­n Maßnahmen gegriffen hat. Seit Jahresbegi­nn müssen Hundehalte­r die DNA ihrer Tiere erfassen lassen. Laut einem Bericht der FAZ sind bislang 5000 von 40.000 Vierbeiner­n in dieser Datenbank aufgeführt.

Wenn Herrchen es künftig also nicht so genau nimmt und den Hundehaufe­n nicht wegputzt, soll über das hinterlegt­e Erbgut ermittelt werden, wer der Dreckspatz ist. Von der Strafe wiederum könnte man viele Leckerlis für den besten Freund kaufen: Zwischen 292 und 1048 Euro sollen im Fall eines Wildkotens fällig werden. Die Informatio­nen über das Erbgut sollen zudem der Polizei dabei helfen, bei Hundebisse­n oder gar Verkehrsun­fällen, an denen Hunde beteiligt sind, die tatverdäch­tigen Vierbeiner samt Herrchen zu ermitteln. Es ist ein äußerst stringente­s Vorgehen der italienisc­hen Behörden. Leidtun dürfen einem nur diejenigen, die die DNA-Proben entnehmen müssen.

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Foto: detailfoto/stock.adobe.com Keine Köttel, sonst gibt’s Knöllchen!

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