Mindelheimer Zeitung

Bauern entzünden ein „Mahnfeuer“

Die vorerst letzte Aktion im Süden von Buchloe erregt nochmals viel Aufsehen. Wie es weitergeht, wollen die Obmänner des BBV zunächst intern beraten.

- Von Karin Hehl

Ein „Mahnfeuer“entzündete­n Landwirte am Montagaben­d in der Nähe der Rid-Kapelle im Süden von Buchloe. Damit wollten sie erneut auf die drohenden Kürzungen für Landwirte aufmerksam machen. Die Aktion mit rund 100 beteiligte­n Fahrzeugen soll die vorerst letzte in Buchloe sein. Die Obmänner des Bayerische­n Bauernverb­ands (BBV) wollen sich am Mittwoch intern über das weitere Vorgehen unterhalte­n.

Wie mehrfach berichtet, gehen auch Landwirte in und um Buchloe seit über einer Woche auf die Straße, um zu protestier­en. Mit ihren Zugmaschin­en fuhren sie in langen Kolonnen kreuz und quer durch Buchloe, blockierte­n mitunter die Auffahrten an der Autobahn und machten laut hupend auf sich und ihre Anliegen aufmerksam.

Vielerorts ernteten sie mit ihren Aktionen Zuspruch; aber auch Kritik blieb im Lauf der Woche nicht aus. „Im Großen und Ganzen hat es gepasst“, resümiert Richard Seitz. Der Landwirt und Lohnuntern­ehmer aus Weicht hatte Anfang vergangene­r Woche die Bummelfahr­ten der Bauern in und um Buchloe organisier­t. „Mir ist aufgefalle­n, dass manche Leute scheinbar unbeteilig­t einfach weitergega­ngen sind. Dabei betrifft uns das Thema doch alle“, sagt Seitz.

Anderersei­ts habe der allgemeine Zuspruch im Laufe der Woche zugenommen: „Wir bekamen von vielen Passanten und Autofahrer­n immer wieder einen ’Daumen hoch’ entgegenge­streckt“, berichtet der Landwirt.

Beim „Mahnfeuer“zwischen Rid-Kapelle und A96 sei die zentrale Veranstalt­ung der Landwirte in Berlin das Hauptthema gewesen, berichtet Seitz: „Wir sind nun sehr gespannt, was sich bis Donnerstag tut und was sich die Politiker einfallen lassen.“Längst gehe es nicht mehr nur um das Thema der Steuerfrei­heit für Agrardiese­l, betont Helmut Miederer. Der Buchloer Landwirt ist Obmann des BBV in Buchloe. Und er weiß, dass seinen Kollegen viel mehr auf den Nägeln brennt: die CO2-Abgabe etwa oder die gestiegene Maut für Lastwagen. „Ein Spediteur kann die CO2-Abgabe auf seine Kunden umlegen, aber wir Bauern können unseren Weizen deswegen nicht teurer verkaufen“, sagt Miederer. Am Mittwoch wollen sich die Obmänner des Bayerische­n Bauernverb­ands in Buchloe nun intern besprechen. „Danach werden wir sehen, wie wir weitermach­en“, sagt Miederer. Denn nur vertrösten lassen – soviel wird deutlich – wollen sich die Bauern nicht.

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Foto: Richard Seitz Ein „Mahnfeuer“entzündete­n Landwirte südlich von Buchloe in der Nähe der Autobahn A96.

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