Irres Spiel des ESVK gegen Landshut
Kaufbeuren gleicht in letzter Sekunde aus
Der ESV Kaufbeuren hat das Heimspiel gegen den Erzrivalen EV Landshut 4:5 nach Penaltyschießen in der DEL2 verloren. Doch es war ein Spiel mit viel Emotionen und einem sogenannten Momentum, das am Ende wie ein Fähnchen im Orkan geflattert ist.
Die Joker verschliefen das erste Drittel und Landshut ging mit einer 2:0-Führung in die Pause. Danach kam Kaufbeuren deutlich besser ins Spiel, nutzte eine Überzahl und dann seine Überlegenheit zum 2:2-Ausgleich. Im letzten Abschnitt ging der ESVK folgerichtig in Führung, geriet aber in der 58. und 59. Minute nach eigenen Fehlern in Rückstand – was nicht nur für die Zuschauer „ein Schock“gewesen war, wie ESVK-Trainer Daniel Jun einräumte. Doch bei 2,6 Sekunden auf der Uhr glich Joseph Lewis nach einem Bully noch aus, was bei dem Kaufbeurer Publikum eine Jubelarie auslöste – kurzzeitig ausgebremst durch den Videobeweis. In der Overtime nutzte Kaufbeuren aber seine Dominanz nicht aus und verlor prompt im Penaltyschießen.
Wie das Ergebnis des irren Spiels zweier starker Mannschaften zu bewerten ist, ließ danach etwas Ratlosigkeit aufkommen. Jun „freute sich für seine Jungs“für ihr Comeback nach dem Einbruch: Ein Last-Second-Ausgleich „passiert nicht oft“, sagte der Coach. Max Hops sprach deshalb davon, dass „wir fast einen Punkt gewonnen haben“. EVL-Trainer Heiko Vogel wiederum sagte, dass „jede Mannschaft drei Punkte verdient hat“, aber freute sich natürlich über zwei Zähler. Dagegen meinte Lewis nach dem torlosen Sturmlauf in der Overtime: „Wir haben den Zusatzpunkt abgegeben.“
„Ein Punkt ist gut“, meinte hingegen Jere Laaksonen, „aber es hätten drei sein können“, fügte er an. Insgesamt könnten sich die Joker zwar auch grämen, aber sollten das Positive mitnehmen, resümierte Lewis: „Denn in der Tabelle stehen wir da, wo wir stehen wollen.“
Positiv war sicherlich auch die Choreografie der ESVK-Fans vor dem Spiel für Laaksonen: „Mit Kaufbeurer Tugenden zu 300 Spielen – immer weiter Jere“, stand da auf einem großen Banner. „Das war unglaublich, ich bin sprachlos“, sagte der Deutsch-Finne nach der Partie und ergänzte: „Ich bin stolz auf die 300 Spiele für den ESVK.“Um sich dann aber gleich zu fokussieren: „Das Einzige, was zählt, sind Punkte. Da werden wir am Freitag weiterkämpfen.“