Mindelheimer Zeitung

Irres Spiel des ESVK gegen Landshut

Kaufbeuren gleicht in letzter Sekunde aus

- Von Markus Frobenius

Der ESV Kaufbeuren hat das Heimspiel gegen den Erzrivalen EV Landshut 4:5 nach Penaltysch­ießen in der DEL2 verloren. Doch es war ein Spiel mit viel Emotionen und einem sogenannte­n Momentum, das am Ende wie ein Fähnchen im Orkan geflattert ist.

Die Joker verschlief­en das erste Drittel und Landshut ging mit einer 2:0-Führung in die Pause. Danach kam Kaufbeuren deutlich besser ins Spiel, nutzte eine Überzahl und dann seine Überlegenh­eit zum 2:2-Ausgleich. Im letzten Abschnitt ging der ESVK folgericht­ig in Führung, geriet aber in der 58. und 59. Minute nach eigenen Fehlern in Rückstand – was nicht nur für die Zuschauer „ein Schock“gewesen war, wie ESVK-Trainer Daniel Jun einräumte. Doch bei 2,6 Sekunden auf der Uhr glich Joseph Lewis nach einem Bully noch aus, was bei dem Kaufbeurer Publikum eine Jubelarie auslöste – kurzzeitig ausgebrems­t durch den Videobewei­s. In der Overtime nutzte Kaufbeuren aber seine Dominanz nicht aus und verlor prompt im Penaltysch­ießen.

Wie das Ergebnis des irren Spiels zweier starker Mannschaft­en zu bewerten ist, ließ danach etwas Ratlosigke­it aufkommen. Jun „freute sich für seine Jungs“für ihr Comeback nach dem Einbruch: Ein Last-Second-Ausgleich „passiert nicht oft“, sagte der Coach. Max Hops sprach deshalb davon, dass „wir fast einen Punkt gewonnen haben“. EVL-Trainer Heiko Vogel wiederum sagte, dass „jede Mannschaft drei Punkte verdient hat“, aber freute sich natürlich über zwei Zähler. Dagegen meinte Lewis nach dem torlosen Sturmlauf in der Overtime: „Wir haben den Zusatzpunk­t abgegeben.“

„Ein Punkt ist gut“, meinte hingegen Jere Laaksonen, „aber es hätten drei sein können“, fügte er an. Insgesamt könnten sich die Joker zwar auch grämen, aber sollten das Positive mitnehmen, resümierte Lewis: „Denn in der Tabelle stehen wir da, wo wir stehen wollen.“

Positiv war sicherlich auch die Choreograf­ie der ESVK-Fans vor dem Spiel für Laaksonen: „Mit Kaufbeurer Tugenden zu 300 Spielen – immer weiter Jere“, stand da auf einem großen Banner. „Das war unglaublic­h, ich bin sprachlos“, sagte der Deutsch-Finne nach der Partie und ergänzte: „Ich bin stolz auf die 300 Spiele für den ESVK.“Um sich dann aber gleich zu fokussiere­n: „Das Einzige, was zählt, sind Punkte. Da werden wir am Freitag weiterkämp­fen.“

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ESVK. Foto: Erwin Hafner Jere Laaksonen absolviert­e gegen Landshut sein 300. Spiel für den

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