Genobank darf umstrittenen Pavillon bauen
Der Markt Walder Gemeinderat hatte den Bau des Pavillons in der geplanten Form entschieden abgelehnt. Nun hat das Landratsamt den Weg dafür frei gemacht.
Im vergangenen August hatte der Markt Walder Gemeinderat eine Bauvoranfrage der Genossenschaftsbank geschlossen abgelehnt. Nun steht fest: Die Bank darf den umstrittenen Pavillon auf ihrem zentral gelegenen Grundstück in Markt Wald bauen. Das Landratsamt hatte das gemeindliche Einvernehmen ersetzt und damit den Weg frei gemacht für den Bau, in dem künftig der Bankautomat untergebracht werden soll. Während im Gemeinderat die Verärgerung groß ist, versucht der designierte Bürgermeister Christian Demmler dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen.
Mehrere Ratskollegen hatten den geplanten Pavillon damals als „furchtbar“und „pott wiascht“bezeichnet. Er füge sich nicht im Geringsten ins Ortsbild ein. Auch Christian Demmler ist nach wie vor wenig begeistert. „Das Ding ist nicht schön“, findet er. Wenn es irgendwo in einem Gewerbegebiet stünde, würde es möglicherweise nicht weiter auffallen, aber in Markt Wald habe es eben „eine etwas markantere Stellung“. Seine Hoffnung, dass die Gemeinde vielleicht noch mit der Bank über die Gestaltung reden könnte, ist gering – obwohl diese im August gegenüber unserer Redaktion betont hatte, erst dann zu entscheiden, wie der Pavillon aussehen soll, wenn eine Rückmeldung der Gemeinde und des Landratsamtes vorliege. Und so tröstet sich Demmler damit, dass andere Gemeinden ungeachtet der Optik froh wären, wenn sie noch einen Pavillon hätten, an dem sie Geld abheben können.
Die Bank nennt für den Bau des Pavillons, der zusammen mit Versicherungen konzipiert wurde, Sicherheitsgründe: Sie möchte mit der Auslagerung des Geldautomaten aus dem Hauptgebäude die Gefahr von Geldautomatensprengungen reduzieren und möglichst keinen Anreiz zu schaffen, es überhaupt zu versuchen. Schließlich gehe es auch darum, die Bewohner der Wohnung über der Bankfiliale zu schützen.
Die Gemeinderäte argwöhnten damals jedoch, dass dieses Argument nur vorgeschoben sein könnte. Sie befürchteten, dass die Bank ihren Standort direkt gegenüber des Markt Walder Rathauses langfristig aufgeben könnte – und sich mit der Auslagerung des Geldautomaten in einen Pavillon auf dem Parkplatz schon darauf vorbereitet.
Das hatte die Bank damals jedoch von sich gewiesen und jetzt angekündigt, auch in das bestehende Bankgebäude investieren zu wollen. So soll ein bestehender, maroder Wintergarten weichen und das Haus einen neuen Anstrich bekommen. Demmler wertet das als Beleg dafür, dass die Genossenschafsbank die Filiale weiterhin erhalten möchte.