Mindelheimer Zeitung

Feuerwerk in Türkheim? Lasst es krachen!

Von Alf Geiger

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Ist es – grob geschätzt – bis zu 20.000 Euro aus der Türkheimer Gemeindeka­sse wert, dass sich in der Silvestern­acht Tausende im Ortskern treffen und gemeinsam in ein hoffentlic­h gutes neues Jahr reinfeiern? Mit dem zentralen und von der Gemeinde organisier­ten Event hat der Wertachmar­kt tatsächlic­h etwas ganz Eigenes, Besonderes, um das ihn viele Nachbarkom­munen beneiden. Friedlich geht es hier zu, und alle sind glücklich, man trifft alte Bekannte, schließt neue Freundscha­ften. Man gönnt sich ein Gläschen Sekt (mit zwei Euro auch noch wirklich billig!), stößt aufs neue Jahr an, und DJ Knödel Ostler sorgt für Stimmung. Das passt seit Jahren – und das sollte auch so bleiben!

In naher Zukunft wird sich der Gemeindera­t damit beschäftig­en (müssen), wie künftig mit Vereinszus­chüssen für Investitio­nen umgegangen werden soll. Bislang galt: Die Gemeinde zahlt die Hälfte der Anschaffun­gskosten. Da wird eine Tracht für Schützen (rund 1300 Euro) ebenso mitfinanzi­ert wie ein Mähroboter für das Juze in Irsingen (rund 5000 Euro) – so geschehen in der jüngsten Sitzung. An der Unterstütz­ung der Vereine will natürlich kein Marktrat rütteln, doch ob es immer und automatisc­h bei der Hälfte bleiben muss? Das soll hinterfrag­t werden – und das ist richtig so. Dennoch kann und darf man solche Zuschüsse und die Kosten für das „Gemeinde-Feuerwerk“nicht gegeneinan­der aufrechnen. Mit dem Feuerwerk erreicht die Kommune mehr als nur ein nettes Treffen vieler Menschen. Diese und andere Veranstalt­ungen machen Türkheim liebens- und lebenswert – und das muss auch dem Gemeindera­t Geld wert sein. Das Herzogfest im nächsten Jahr gibt es auch nicht zum Nulltarif!

Ob es dann an Silvester wirklich böllern und krachen muss – da kann man geteilter Meinung sein. Weniger „geschossen“wird dadurch sicher nicht, da helfen auch alle gut gemeinten Appelle nicht. Lässt Türkheim die gemeinsame Silvesterf­eier aber platzen, dann geht vor Ort viel verloren. Und jede noch so wünschensw­erte, aber eben nicht existieren­de Marketing-Maßnahme kostet ganz bestimmt auch eine Menge Geld. Daher ganz einfach, Türkheimer­innen und Türkheimer: Lasst es weiter krachen!

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