Mindelheimer Zeitung

Es geht aufwärts

Ein Mini‰Aufzug fürs barrierefr­eie Eigenheim

- VON KATJA FISCHER

Einer der Gründe, warum man im Alter oder nach einem Unfall sein Haus verlassen muss? Die unüberwind­bar gewordenen Treppen. Im Handel findet man Aufzüge fürs Eigenheim etwa unter der Bezeichnun­g Plattform- oder Homelift. Das ist eigentlich erst mal nur eine Rampe, auf die man geht oder mit Rollator und Rollstuhl fährt, um damit nach oben oder unten befördert zu werden. Aus den anfangs recht pragmatisc­h designten Modellen sind optisch kleine Aufzüge entstanden. Mit blickdicht­er oder durchsicht­iger Kabine können solche Plattforml­ifte sogar der Hingucker im Haus sein. Der Homelift kann je nach Modell zwei bis vier Haltestell­en beinhalten, damit problemlos den Keller mit mehreren Stockwerke­n verbinden. Für den Nutzer bietet er ein besseres Sicherheit­sgefühl als ein Treppenlif­t – doch das hat seinen Preis: Inklusive Einbau werden schnell Kosten fällig, die denen eines Mittelklas­sewagens entspreche­n. „Der Homelift steigert aber auch den Marktwert einer Immobilie“, sagt Erhard Hackler von der Deutschen Seniorenli­ga.

Da der Homelift technisch kein Aufzug ist, sondern eine Maschine, gelten für Einbau und Betrieb die Vorschrift­en der EU-Maschinenr­ichtlinie. Mit einer Höchstgesc­hwindigkei­t von 0,15 Metern pro Sekunde ist er langsamer als ein öffentlich­er Aufzug. „Das Tempo reicht aber“, findet Hackler. Der Einbau ist binnen weniger Tage erledigt, für Energie sorgt die normale Steckdose.

Eine Alternativ­e ist der Treppenlif­t, der von den Krankenkas­sen bezuschuss­t werden kann. „Das ist eine relativ kostengüns­tige, niederschw­ellige Mobilitäts­hilfe, die sich in den allermeist­en Häusern gut einbauen lässt“, sagt Matthias Bauer von der Verbrauche­rzentrale. Allerdings gibt es unterschie­dliche technische Lösungen und Ausstattun­gen. Nicht jede ist etwa mit Rollstuhl nutzbar.

Bauers Rat: „Man sollte sich möglichst mit dem Thema befassen, bevor der Treppenlif­t akut gebraucht wird, da die Planung nicht immer einfach ist.“Und: Nicht jeder käme damit klar, so der Verbrauche­rschützer. Vor allem Menschen mit Demenzerkr­ankungen hätten oft

Angst mitzufahre­n.

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Foto: Lightfield Studios Ersetzt keine Treppe, sorgt aber für Unabhän‰ gigkeit: der Homelift.

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