Mindelheimer Zeitung

Keine großen Sprünge

Bis Mitte Februar sind Wechsel in der DEL2 möglich. Es ist nicht ausgeschlo­ssen, dass der ESV Kaufbeuren aktiv wird.

- Von Manuel Weis

Noch bis zum 15. Februar sind in der DEL 2 Spielerwec­hsel möglich. In den vergangene­n Tagen waren es die beiden Wochenend-Gegner des Eishockey-Zweitligis­ten ESV Kaufbeuren, die sich verstärkt haben. So reagierten die Eislöwen aus Dresden, gegen die der ESV Kaufbeuren am Sonntag um 17 Uhr antritt, und sicherten sich nicht nur die Dienste von ExDEL-Meistertra­iner Niklas Sundblad (übrigens der dritte Coach in dieser Saison) und Torwart Danny aus den Birken, sondern auch von den Stürmern Travis Turnbull und Justin Florek. Seit den Verpflicht­ungen sind fünf Spiele vergangen, aus denen die Eislöwen sieben

Punkte holten. Bilanz: ausbaufähi­g.

Den Transferma­rkt im Blick hat auch ESVK-Geschäftsf­ührer Michael Kreitl, der sich aber nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen will. „Wir werden sehen, was noch passiert. Im Moment ist noch nichts in der Pipeline“, sagt der 48-Jährige. Derzeit spielen die Joker nahezu komplett. Neben dem gesperrten Simon Schütz und Leon Sivic fehlt nur Jacob Lagacé als Lang- zeitausfal­l – und er wird schon länger durch Micke Saari ersetzt. „Wir können somit noch eine Ausländerl­izenz vergeben. Mit der müssen wir behutsam umgehen“, sagt Kreitl.

Denken muss der Manager zum Beispiel an ein Szenario, in dem sich Nummer-1-Goalie Daniel Fießinger verletzt und ein starker Ersatz zwischen den Pfosten her muss. Und auch finanziell könne Kaufbeuren auf dem Transferma­rkt „keine großen Sprünge“machen, wie Kreitl es nennt. „Wenn ein Gönner kommt und mir 100.000 Euro gibt, dann kann ich leicht tätig werden“, erklärt der Geschäftsf­ührer, der eine Neuverpfli­chtung im Februar aber auch ohne einen solchen Geldgeber nicht ausschließ­en will.

Mit bisher im Schnitt 2542 Zuschauern bei Heimspiele­n befinden sich die Allgäuer in der DEL2 unterhalb des Durchschni­tts. Nur Ravensburg, Selb und Freiburg haben im Schnitt weniger Betrieb auf ihren Rängen. Ligaprimus sind die Pinguine aus Krefeld, die im Schnitt auf fast doppelt so viele Fans kommen. Kreitl glaubt, dass die Region mit all ihren weiteren Eishockey-Standorten in Oberund Bayernliga, die ebenfalls Zuschauer anziehen, für den ESVK nicht allzu viel mehr hergebe.

Stets ausverkauf­t seien die Sitzplätze in der Energie Schwaben Arena. Um die Nachfrage diesbezügl­ich zu befriedige­n, müssten neue Sitze eingebaut und somit die Gesamtkapa­zität verringert werden. Dass in Sachen Fans auf den Rängen wenig Luft nach oben ist, lässt sich aber auch an der Stadionaus­lastung in Höhe von 85

Prozent feststelle­n. Auch ein vermehrtes Schalten von Werbung würde demnach kaum etwas bringen, glaubt Kreitl. Und so können die Wertachstä­dter – anders etwa als Heimspielg­egner Dresden, der noch dazu mit dem Rücken zur Wand steht und quasi zum Handeln gezwungen war – keine teuren Spieler verpflicht­en.

Die aktuelle Kaufbeurer Mannschaft hat nach 40 von 52 Spielen bisher 64 Punkte eingesamme­lt. Am Ende der Hauptrunde werden vermutlich zwischen 72 und 74 Punkte zum sicheren Klassenerh­alt und somit zum Erreichen des primären Saisonziel­s nötig sein. Anderersei­ts ist auch der derzeitige vierte Platz und damit das Heimrecht in den Play-offs durchaus zu verteidige­n.

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Michael Kreitl

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