Bitte schämen Sie sich jetzt nicht
Haben Sie schon gewählt? Nein? Dann aber schnell, das ist erste Bürgerpflicht. Es geht immerhin um die Frage, wo es im MZ-Verbreitungsgebiet die besten Faschingskrapfen gibt. Danach sprechen wir dann gleich mal über die guten Vorsätze für das noch junge neue Jahr. Denn auch da geht es um Mehrheiten – und wer jetzt schon schlappgemacht hat, gehört definitiv zur Mehrheit.
39 Prozent von uns kommen mit ihren guten Vorsätzen gerade bis Ende Januar. Einen Monat später geben weitere 27 Prozent auf, das hat Statista ermittelt. Dabei sind wir doch so entschlossen gestartet, haben die Turnhallen bevölkert, dem Alkohol abgeschworen, haben Bücher über Selbstoptimierung gekauft und mit einer Hingabe studiert, die jedem Mönch zur Ehre gereicht hätte. Doch während die Tage noch recht kurz sind, wird das Jahr 2024 immer länger. Es ist auch noch ein Schaltjahr, wie gemein! Ein Tag mehr zu leiden, während andere fröhlich futtern. In der Not geht man dann an den langen Auslagen voller Hanteln, Sprungseile, Ergometer oder Rudergeräte vorbei, die jetzt in den Supermärkten dort stehen, wo sich kürzlich noch die Lebkuchen gestapelt haben, gefühlt seit Juni. Doch auch dieser Spießrutenlauf nutzt sich ab.
Was also tun? Ganz einfach: noch ein paar Tage durchhalten, derweil allen eine lange Nase drehen, die schon aufgegeben haben, den festen Vorsatz fassen, im nächsten Jahr länger durchzuhalten – und dann in den nachweislich besten Faschingskrapfen des Altlandkreises Mindelheim beißen, der steht bis dahin nämlich fest.