Viele Ideen für den Klimaschutz im Unterallgäu
Der Landkreis will den Klimaschutz mit einem neuen Programm weiter voranbringen. Das ist geplant.
Ob Bildungsangebote, Infoabende oder Beratungen für Kommunen, Unternehmen und Bürger: Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich der Landkreis für den Klimaschutz. Das Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2012 wurde nun überprüft und ein neues Konzept aufgesetzt und ein neues Konzept aufgesetzt, das Klimaschutzmanagerin Sandra ten Bulte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz vorstellte. Darin erläuterte sie auch, wie es mit dem Regionalwerk, einer landkreiseigenen Energiegesellschaft, weitergeht.
Laut ten Bulte kann der Landkreis zum Klimaschutz beitragen, indem er bei seinen eigenen Liegenschaften auf den Klimaschutz achtet, und indem er die Bürgerinnen
und Bürger mit Infoabenden, Workshops und Beratungen dabei unterstützt, selbst das Klima zu schützen.
Im vergangenen Jahr wurden diese Fortbildungen zum Thema Solarenergie und Wärmewende vor allem von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Unternehmen nachgefragt. Insgesamt acht Unternehmen wurden im vergangenen Jahr zu PV-Anlagen beraten. Die 29 Beratungstermine für Privatpersonen waren nach wenigen Minuten ausgebucht. Diese Angebote möchte der Landkreis im kommenden Jahr fortführen und sie erstmals auch für Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrfamilienhäusern anbieten.
Eingestellt werden sollen allerdings die Beratungen für Kommunen: Da im vergangenen Jahr nur eine Gemeinde an der Beratung teilnahm, nachdem es in den Jahren
zuvor deutlich mehr waren, sieht ten Bulte den Bedarf vorerst gedeckt. Im gesamten Unterallgäu werden bereits fast zwei Drittel des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gewonnen, wobei PVAnlagen den größten Anteil daran haben.
Ausgebaut werden soll die Wärmeoffensive im Unterallgäu: Für die Informationen zum Thema Sanierung und Förderung sind in diesem Jahr noch einmal 1500 Euro mehr im Haushalt eingeplant als vergangenes Jahr. Grund dafür ist auch der nach wie vor geringe Anteil an erneuerbaren Energien in der Wärmeerzeugung, der seit 2019 kaum gestiegen ist und bei etwa 20 Prozent liegt.
Hinzu kommt das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger an dem Thema: Bereits 2023 wurden die Erwartungen für die Aktion „Check dein Haus“übertroffen.
Statt der geplanten 180 individuellen Sanierungsberatungen bot der Kreis schließlich 210 an.
Weiter voranbringen will der Landkreis zusammen mit den Gemeinden auch die Gründung eines Regionalwerks zur nachhaltigen Energieversorgung. Dabei sollen die Gewinne der Gesellschaft in den Gemeinden bleiben. Die Gründung der GmbH zieht sich noch, aktuell werde ermittelt, wie viel Geld dafür gebraucht werde, sagte ten Bulte. Der Landkreis beteiligt sich finanziell an der Organisation und Planung des Regionalwerks und hat für dessen Gründung in diesem Jahr 30.000 Euro eingeplant. „Wir gehen nicht davon aus, dass der Kreishaushalt dauerhaft belastet wird“, sagt Landrat Alex Eder.
Denn perspektivisch soll das Regionalnetzwerk Gewinn erwirtschaften, von dem der Landkreis und die bislang beteiligten 27 Gemeinden als Anteilseigner profitieren. Aktuell wird geprüft, welche Flächen zu den gewünschten Konditionen verpachtet werden können, beispielsweise für PV-Anlagen, und wie der gewonnene Strom ins Netz eingespeist werden kann.
Die zahlreichen Bildungsprojekte, die der Landkreis seit Langem finanziell unterstützt, werden fortgeführt. Darüber hinaus wird weiterhin Geld für verschiedene öffentliche Projekte zur Verfügung gestellt, wie beispielsweise die Aktion „Mehr Bäume für den Klimaschutz“oder das Stadtradeln in Mindelheim.
Langfristig möchte Klimaschutzmanagerin ten Bulte darüber hinaus unter anderem Informationsveranstaltungen zum nachhaltigen Heizen anbieten oder Materialien zum energieeffizienten Bauen bereitstellen.