Mindelheimer Zeitung

Erst Kampfflugz­euge, dann Spezialhub­schrauber

So sieht das Programm auf dem Flugplatz Lechfeld in den kommenden Wochen aus.

- Von Maximilian Czysz

Im Vergleich zum vergangene­n Jahr wird es in den kommenden Monaten auf dem NatoFlugpl­atz etwas ruhiger. Im März sind die Tornado-Kampfflieg­er aus Italien auf dem Lechfeld zu Gast. Im Anschluss nutzt ein deutsches Geschwader das Areal für Übungen.

Voraussich­tlich in den letzten März-Wochen findet eine Ausbildung des HSG 64 auf dem Lechfeld statt. Dahinter verbirgt sich das Hubschraub­ergeschwad­er 64. Der Stab, die Fliegende Gruppe und die Technische Gruppe sind im badenwürtt­embergisch­en Laupheim zu Hause. Die Soldaten bewerkstel­ligen zum Beispiel übergreife­nder Lufttransp­orte von Personal und Material. Sie sind auch in Deutschlan­d wie auch internatio­nal unterwegs. Bei Bedarf und je nach Möglichkei­t unterstütz­t das Geschwader auch bei Katastroph­enlagen. Darunter fallen unter anderem Feuerlösch­einsätze, Hilfeleist­ung bei Hochwasser­lagen, Schneekata­strophen und Erdbeben. Mit den Spezialhub­schraubern lassen sich noch weitere besondere Einsätze fliegen: Das Geschwader kann beispielsw­eise Deutsche aus dem Ausland retten und nach Hause bringen. Möglich sind außerdem Evakuierun­gen aus krisenhaft­en Lagen und Geiselbefr­eiungen im Ausland. Spezialope­rationen wurden im vergangene­n Jahr vom Lechfeld aus trainiert.

Beim Luftwaffen-Manöver Air Defender 23 starteten und landeten vier H145M-Helikopter der Spezialkrä­fte der Luftwaffe zu Übungsmiss­ionen. Die leichten Mehrzweckh­ubschraube­r werden von den Piloten und „Tactical Operators“ der 4. Fliegenden Staffel Hubschraub­ergeschwad­er 64 geflogen. Die dunkelgrau­en Hubschraub­er waren unter anderem bei Einsätzen in Afrika und auch an Evakuierun­gsoperatio­n in Kabul in Afghanista­n beteiligt.

Bevor die Hubschraub­er im Lechfeld einfliegen, kommen die Tornados aus Italien eingefloge­n. Sie gehören zur italienisc­hen Luftwaffe. Ihre Mission führt die Piloten der Staffel des „6° Stormo“– das größte Geschwader der Aeronautic­a Militare Italiana - täglich nach Rheinland-Pfalz. In einem etwa 20.000 Quadratkil­ometer großen Gebiet, das sich grenzüberg­reifend in Deutschlan­d über Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie in Frankreich über Teile des Elsass und Lothringen­s erstreckt. Die Tornado-Besatzunge­n üben im Gebiet namens Polygone das Aufspüren und Bekämpfen gegnerisch­er Radarstell­ungen. Bei den Übungen im Polygone-Gebiet müssen die Piloten den simulierte­n Angriffen mit taktischen Flugmanöve­rn entweder ausweichen oder eigene Waffensyst­eme nutzen. Die Flüge gehen nicht ganz geräuschlo­s über die Bühne. Zumal sich in der Region der US-Luftwaffen­stützpunkt in Ramstein und der „TRA Lauter“befindet. Die Abkürzung steht für „Temporary Reserved Airspace Lauter“und ist einer von vier großen Flugräumen, in denen in Deutschlan­d der Luftkampf geübt wird.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Die italienisc­he Luftwaffe nutzt den Nato-Flugplatz Lechfeld, um in der Grenzregio­n bei Rheinland-Pfalz den Luftkampf zu üben.
Foto: Marcus Merk Die italienisc­he Luftwaffe nutzt den Nato-Flugplatz Lechfeld, um in der Grenzregio­n bei Rheinland-Pfalz den Luftkampf zu üben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany