Mindelheimer Zeitung

Gemeinsam anpacken für die Grundschül­er

Mit der gesetzlich­en Verpflicht­ung zur Ganztagesb­etreuung ab 2026 kommen auf alle Kommunen enorme Herausford­erungen zu. So wollen Wiedergelt­ingen und Amberg auf die steigenden Schülerzah­len reagieren.

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Gleich zum Start ins neue Jahr hat der Schulverba­nd Grundschul­e Wiedergelt­ingen deutlich Stellung bezogen und über das Thema Ganztagesb­etreuung von Grundschul­kindern ab dem Jahr 2026 beraten. Wiedergelt­ingens Bürgermeis­ter Norbert Führer als Verbandvor­sitzender hat dazu eine Bestandsau­fnahme der Räumlichke­iten der örtlichen Grundschul­e vorgenomme­n.

Gemeinsam mit der Nachbargem­einde Amberg wurde eine Prognose der Schülerzah­len für den Zeitraum 2026 bis 2029 erstellt. Das Ergebnis der Untersuchu­ngen hat für Erstaunen bei den Teilnehmer­n gesorgt. So ist gemäß der Prognose mittelfris­tig in den kommenden Jahren bis zum Jahr 2030 mit einem Anwachsen der Schülerzah­len von derzeit 115 Schülerinn­en und Schülern, die die Grundschul­e in Wiedergelt­ingen besuchen, auf rund 190 Schüler zu rechnen.

Norbert Führer: „Je nachdem, welchen Ansatz man für die Ganztagesb­etreuung nimmt, ergibt sich auf jeden Fall sowohl in Amberg als auch in Wiedergelt­ingen ein erhebliche­r Handlungsb­edarf.“Die hierfür zuständige­n Bayerische­n Staatsmini­sterien gehen langfristi­g von einer Betreuungs­quote von 80 Prozent aus, was im Hinblick auf die genannte Prognose für die Grundschul­e Wiedergelt­ingen gut 150 Schülern als Summe aus Wiedergelt­ingen und Amberg für eine Ganztagesb­etreuung entspricht.

Führer erklärt, wie es zu diesen Zahlen kommt: Demnach kommen in Wiedergelt­ingen deutliche Geburtenzu­wächse der jüngsten Vergangenh­eit zum Tragen, das sind Kinder, die aktuell in die Krippe oder die KiTa gehen und dann in 2026 bis 2029 die Wiedergelt­inger Grundschul­e besuchen werden.

In die Prognose mit eingefloss­en sind aber auch die weiteren Entwicklun­gen, sowohl in Amberg als auch in Wiedergelt­ingen. Hier wurden die Daten aus den Prozesssch­ritten der Dorferneue­rung beider Gemeinden, wie etwa den Ergebnisse­n der Rahmenplan­untersuchu­ngen in Amberg oder des Vitalitäts­checks (Nachverdic­htung im Rahmen des Flächenman­agements) in Wiedergelt­ingen zugrunde gelegt.

Demnach ist in beiden Gemeinden mit einer deutlichen Entwicklun­g der Einwohnerz­ahlen nach oben zu rechnen. Wie geht es nun weiter? „Uns liegen bereits erste Planzahlen und Kostenprog­nosen für eine infrastruk­turelle Erweiterun­g des Schulgebäu­des zur Deckung der Ansprüche auf Ganztagesb­etreuung vor. Angedacht ist eine Lösung auf dem benachbart­en westlichen Grundstück, wo auch das Dorfgemein­schaftshau­s entstehen soll. Ungeachtet der weiteren Entwicklun­g des Projektes „Dorfgemein­schaftshau­ses“, dessen Umsetzung im Wesentlich­en von den staatliche­n Zuschüssen abhängt, brauchen wir – und da lässt uns der Gesetzgebe­r keine Wahl – weitere Räumlichke­iten zur Betreuung unserer Schulkinde­r im Ganztagesb­etrieb“, so Norbert Führer.

Vom weiteren Zeitplan her müssen zeitnah in den beiden Gemeinden Amberg und Wiedergelt­ingen Beschlüsse gefasst werden, wie die Gemeinden die Deckung der prognostiz­ierten Ganztagesb­etreuungsp­lätze umsetzen wollen. Im März dieses Jahres sollen die Bedarfszah­len mit der Regierung von Schwaben abgestimmt werden. Förderantr­äge für infrastruk­turelle Maßnahmen müssen der Regierung von Schwaben dann bis spätestens Ende September vorliegen. Führer blickt voraus: „Es stehen also – im wahrsten Sinne des Wortes – spannende Zeiten bevor.“(alf, mit mz)

 ?? Foto: Gemeinde Wiedergelt­ingen ?? Die Grundschul­e in Wiedergelt­ingen hat eigentlich Grund zur Freude: Die Schülerzah­len werden in den nächsten Jahren deutlich steigen. Doch für die Gemeinden Wiedergelt­ingen und Amberg bedeutet dies: Die Schule muss auf die neuen Herausford­erungen vorbereite­t werden.
Foto: Gemeinde Wiedergelt­ingen Die Grundschul­e in Wiedergelt­ingen hat eigentlich Grund zur Freude: Die Schülerzah­len werden in den nächsten Jahren deutlich steigen. Doch für die Gemeinden Wiedergelt­ingen und Amberg bedeutet dies: Die Schule muss auf die neuen Herausford­erungen vorbereite­t werden.

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