Mindelheimer Zeitung

Die letzten Prozente fehlen

Auch von den Ravensburg Towerstars ist der ESV Kaufbeuren in der DEL2 nach 60 Minuten nicht zu schlagen. Doch zum wiederholt­en Mal gehen die Allgäuer in der Verlängeru­ng leer aus.

- Von Manuel Weis

Über zu wenig Eishockey ihrer Mannschaft brauchten sich Fans des ESV Kaufbeuren im Monat Januar wahrlich nicht zu beklagen. Elf DEL2-Matches haben die Joker bestritten und dabei siebenmal Zusatzschi­chten geschoben. Denn sieben Spiele hatten nach den regulären 60 Minuten keinen Sieger gefunden.

So ging es auch am Dienstag beim Nachbarsch­aftsduell gegen Ravensburg etwas länger. Am Ende hatten die Türmchenst­ädter mit 3:2 das bessere Ende.

Wesentlich­er Knackpunkt waren die sogenannte­n Unterschie­dsspieler. Ravensburg-Topscorer Charlie Sarault war es, der die Verlängeru­ng nach 56 Sekunden mit seinem Siegtreffe­r beendete. Das Erreichen der Overtime, es brachte den Kaufbeurer­n immerhin einen „dreckigen“Punkt ein, wie es Kapitän Tyler Spurgeon nannte. Sein 2:2 im Powerplay (54.) hatte den Weg dazu geebnet. Spurgeon wies mit Blick auf die immer enger werdende Tabelle (Kaufbeuren­s Vorsprung auf Platz elf ist zuletzt von

mehr als zehn auf noch sechs Punkte geschrumpf­t) darauf hin, dass „wir zulegen müssen und mal wieder zwei oder drei Punkte holen“. Dafür legten die Hausherren zu Beginn sogar den Grundstein.

Alles andere als schleppend lief das Spiel der Kaufbeurer an. Sie waren, anders als zuletzt, von Minute eins an konzentrie­rt und entspreche­nd

gut im Spiel. Trainer Daniel Jun hatte schon vor dem ersten Bully ein Ausrufezei­chen gesetzt und den zuletzt formschwac­hen Kanadier John Lammers auf die Tribüne gesetzt. Für ihn rückte der zuletzt als Verteidige­r eingesetzt­e Philipp Bidoul in den Angriff.

Der jüngst gesperrte Simon

Schütz war derweil wieder dabei – und machte mächtig Wind auf dem Eis. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und 60 Minuten lang gekämpft“, sagte der Torschütze zum 1:0 nach Spielschlu­ss. Probleme hatten die Joker diesmal vor allem im Mittelabsc­hnitt, in dem die Gegner doppelt trafen und spielerisc­h überlegen waren. Kaufbeuren

hingegen musste arg viel Aufwand betreiben, um wirklich gefährlich vor Ravensburg­s Tor zu wirken. Offensiv schienen die letzten Prozente noch zu fehlen. „So ein Drei-Punkte-Spiel würde uns guttun“, sagte auch Simon Schütz mit Blick auf so manche Situation, in der nicht die größte Leichtigke­it im Joker-Spiel zu spüren war. Entspreche­nd wusste der Verteidige­r auch nicht so recht, welche Gefühle er nach dem Spiel hatte: „Haben wir uns nun einen Punkt verdient oder zwei hergeschen­kt?“

Viel Zeit zum Nachdenken über diese Frage bleibt ohnehin nicht. Kapitän Spurgeon wies auf die Wichtigkei­t guter Regenerati­on vor dem kommenden Wochenende hin. Am Freitagabe­nd bestreiten die Joker das dritte Heimspiel binnen fünf Tagen gegen Crimmitsch­au (19.30 Uhr). Die Eispiraten haben vier der zurücklieg­enden fünf Matches gewonnen und sind mit zwei Zählern mehr als Kaufbeuren Tabellenvi­erter. Eine weite Auswärtsfa­hrt haben die Joker schließlic­h am Sonntag vor der Brust. Um 18.30 Uhr ist Bully bei den Pinguinen in Krefeld, die aktuell Rang neun belegen.

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Foto: Harald Langer Der ESVK um Kapitän Tyler Spurgeon, Philipp Bidoul und Joey Lewis (von links) zeigte gegen die Ravensburg Towerstars ein ordentlich­es Spiel, musste sich aber in der Verlängeru­ng geschlagen geben.

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