Schaurig-schöner Narrensprung
Der Narrenbaum ist aufgestellt – für Mindelheim neben Durahansl und Co. das untrügliche Zeichen, dass der Fasching in der Kreisstadt angekommen ist. Das zeigt sich tags darauf beim großen Narrensprung.
Mindelheim Nach einer halben Stunde war es vollbracht: Der Durahaufa Mindlhoim sowie zahlreiche Hästräger, Guggamusiker und Besucher wohnten am Freitagabend dem traditionellen NarrenbaumAufstellen auf dem Marienplatz bei. Während die Mindelauer Burschen den Baum in bewährter Manier per Muskelkraft aufstellten, traten einige Viertklässler der Mindelheimer Grundschule zum Wettbewerb um den besten Fasnetsspruch an. Am Ende einigte sich die Jury auf folgende Platzierungen:
Siegerin wurde Lena Haldenmayr aus der Klasse 4B. Zweite wurde Sophia Rehm (4C) vor Lamija Husamovic (4B). Alle drei durften sich über ein kleines Geschenk freuen und wurden von den zahlreichen Zuhörern am Marienplatz ausgiebig beklatscht. Der Auftakt für ein besonderes Faschingswochenende war also gemacht. Denn der große Höhepunkt sollte einen Tag später folgen.
Bei blauem Himmel und Sonnenschein standen die jüngsten Faschingsfans aufgeregt an der Mindelheimer Maximilianstraße und warteten auf den großen Narrensprung, der dieses Mal den Familien zuliebe bereits am Spätnachmittag startete. 50 Narrenzünfte in traditioneller alemannisch-schwäbischer Kostümierung zogen durch die Mindelheimer Altstadt, schaurig-schöne handgeschnitzte Holzmasken und handgenähte Häser waren zu bewundern. „Die Umszugsstrecke ist toll und die Leute machen hier super mit“, sagte Alissia Zimmermann begeistert, die mit den Guggamusikern „Tuarbaguger Escha“eigens aus Liechtenstein angereist war, um für Stimmung zu sorgen.
Auch die Fanfarengruppe Mindelheim sorgte mit fetzigen Tönen für gute Laune. Beim Gastgeber „Durahaufa Mindlhoim“waren schon die Jüngsten mit am Start. „Am tollsten ist es, Bonbons zu verteilen“, sagte der fünfjährige Elias, sein eineinhalbjähriger Bruder sorgte vom Kinderwagen aus für ein Lächeln der Zuschauer. Die „Flecka Hexa“aus Wäschenbeuren begeisterten wie einige andere Zünfte mit einer Hexen-Pyramide vom Feinsten. „Wir kommen immer wieder, die Stimmung ist einfach gigantisch in Mindelheim.“
Durahaufa-Zunftmeister Bernhard Preschl, der an der Seite von Jeanette Kion und Christian Holl als Ansager den Zuschauern die traditionellen Zünfte und deren Narrenruf näher brachte, zeigte sich am Ende sehr zufrieden. Dass den Narrensprung in diesem Jahr so viele Kinder miterleben durften und das Wetter eher an Frühling erinnerte, sei besonders schön gewesen. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, verriet der Zunftmeister. Schließlich habe der Durahaufa mit 60 Mitgliedern die Organisation des großen Narrensprungs bis hin zum Auf- und Abbau des 1000-Mann Partyzelts gestemmt. Dort feierten dann die Hexen, Geister, Bärbl, Dreckspatzen, Hansel, Lacha-Dreggler, Hoidele, Bobbele und Co. ausgiebigst den gelungenen Tag.