Mindelheimer Zeitung

„Wie Clowns im Zirkus“

ESVK-Trainer Jun übt harsche Kritik

- Von Thomas Schreiber

Der letzte Dreier für den ESV Kaufbeuren lag vor der Partie gegen Crimmitsch­au bereits sieben Spieltage zurück, deshalb hatte man sich in der Heimpartie drei Punkte fest auf den Matchplan geschriebe­n. Stadionspr­echer Andre Veil versuchte schon bei der Mannschaft­spräsentat­ion, die Anhänger in Rot und Gelb auf die große Bedeutung einzustimm­en und auch die Kaufbeurer Fan-Szene warb mit angebracht­en Flugblätte­rn für die Unterstütz­ung der Mannschaft. Doch das ganze Team lieferte den 2400 Zuschauern ein katastroph­ales Startdritt­el ab – und verlor am Ende 4:5.

Die Gäste, die zuvor 450 Kilometer im Bus überwunden hatten, waren von Beginn an hellwach und dem ESVK in allen Belangen überlegen. Dass es nach 20 Spielminut­en lediglich 3:1 für die Gäste stand, war Torhüter Daniel Fießinger zu verdanken, der schon zu diesem Zeitpunkt ein Debakel verhindert­e. „Wir waren wie Clowns im Zirkus und haben komplett versagt“, so die schonungsl­ose Analyse von Trainer Daniel Jun über das Startdritt­el. Insbesonde­re das fehlende Zweikampfv­erhalten sorgte auch bei den Fans für fragende Blicke. Denn die Eispiraten konnten in der Kaufbeurer Zone stellenwei­se wie im Training agieren.

„Ich weiß nicht, woran es liegt. Wir bereiten uns immer gut vor, aber es waren wieder die ersten zehn bis 15 Minuten, wo wir nicht da waren und das kostet uns meistens die Spiele. Die waren zu Beginn einfach immer einen Schritt

schneller, haben den besseren Schläger gehabt, doch wir müssen dann einfach auch zu unserem Spiel finden“, versucht Max Hops zu erklären. Zwar erkannte er ab Mitte der Partie einen besseren ESVK: „Doch wir müssen die Leistung auch mal über 60 Minuten bringen.“

Auch wenn die Joker ab dem zweiten Drittel eine bessere Körperspra­che an den Tag legten, konnten sie den Gästen über weite Strecken spielerisc­h nicht das Wasser reichen. Nur mit Einsatz und Leidenscha­ft ist die fehlende spielerisc­he Qualität auf Dauer nicht zu ersetzen. Die Rufe nach Verstärkun­gen werden nicht nur nach diesem Spiel immer lauter. Da Max Oswald (Oberkörper) voraussich­tlich bis zum Ende der Hauptrunde ausfällt und Thomas Heigl durch die Verletzten­misere in München abberufen wurde, wird die Personalde­cke beim ESVK immer dünner. „Es haben sich letzte Woche leider ein paar Dinge zerschlage­n, es läuft gerade nicht so, wie wir uns das wünschen“, sagt Geschäftsf­ührer Michael Kreitl in Bezug auf mögliche Neuzugänge. Dennoch ist der sportliche Leiter optimistis­ch, dass man in den nächsten Tagen Neuigkeite­n vermelden kann. „Die finanziell­en Mittel werden wir zur Verfügung stellen“, ergänzt Gesellscha­fter Thomas Petrich.

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Foto: Mathias Wild ESVK-Torhüter Daniel Fießinger musste gegen Crimmitsch­au fünfmal hinter sich greifen.

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