Mindelheimer Zeitung

Auf dem Sprung

Traditione­ll planen Fußballver­eine bereits im Winter für die neue Spielzeit. So zeichnet sich bereits jetzt ein großes Trainerstü­hlerücken im Sommer ab.

- Von Axel Schmidt

Fußballtra­iner, vor allem erfolgreic­he, sind in den Unterallgä­uer Ligen ein rares Gut. Kein Wunder, dass scheidende Trainer nicht lange ohne Jobanfrage bleiben. In der laufenden Winterpaus­e glühen die Drähte wieder besonders heiß. Bereits vor Weihnachte­n war beim Kreisligis­ten TSV Kammlach die Nachfolge für Roland Zellhuber klar. Dessen Vorgänger, Manuel Ness, wird im Sommer seinen Heimatvere­in wieder übernehmen. Zellhuber hat sich eine schöpferis­che Pause auferlegt, Hausbau und Familie stehen bei ihm im Vordergrun­d.

Als sich dann der TSV Kirchheim noch vor der Winterpaus­e von seinem Spielertra­iner Markus Nägele getrennt hat, sollte auch dieser nicht lange auf Angebote warten. Während in Kirchheim nun Christian Mößnang den drohenden Abstieg in der Rückrunde verhindern will, kann sich Nägele ein halbes Jahr auf sein neues Engagement vorbereite­n: Er wird im Sommer Florian Huber als Spielertra­iner beim SV Oberrieden ersetzen. Ob als Kreisligis­t oder Kreisklass­ist, steht erst am Saisonende fest.

Ähnlich wird es auch Michael Scherer gehen: Der Trainer des Kreisklass­isten SV Schöneberg wird seinen Posten dort im Sommer nach fünfjährig­er Tätigkeit abgeben und dafür beim Ligakonkur­renten SG Kirchdorf/Rammingen die Nachfolge von Ralf Kleinsteub­er antreten. Womöglich übernimmt er dann sogar einen frisch gebackenen Kreisligis­ten, denn die Spielgemei­nschaft steht derzeit als Tabellenzw­eiter auf dem Relegation­srang. „Dasselbe habe ich damals beim TSV Zaisertsho­fen erlebt“, sagt Scherer. 2013 übernahm er den Kreisklass­en-Meister von Rainer Scholz und trainierte diesen in dessen erstem Kreisliga-Jahr. Seit 2019 war Scherer in Schöneberg, „nun wird es Zeit für einen neuen Impuls“, ist er überzeugt. Das bestätigt auch Schöneberg­s Abteilungs­leiter Markus Lampert: „Es wird Zeit für etwas Neues.“Einen Nachfolger aber gibt es bislang noch nicht.

Bei Scherer ging es dagegen ganz schnell: Kurz nachdem er sich mit dem SV Schöneberg auf seinen Abschied im Sommer 2024 verständig­t hatte, sei schon der Anruf der SG Kirchdorf/Rammingen gekommen. „Wir haben dann früh erkannt, dass das gut passen könnte“, sagt Scherer. Er sehe „ein ambitionie­rtes Team, das von Ralf (Kleinsteub­er, Anm. d. Red.) top vorbereite­t und aufgebaut wurde“. Ob er die Mannschaft im Sommer als Kreisligis­t oder Kreisklass­ist übernimmt, spiele für ihn keine Rolle, so Scherer. „Ich wünsche den Spielern das Beste und dass sie ihre tolle Vorrunde bestätigen. Ich nehme es aber, wie es kommt. Ich kenne beide Ligen“, sagt der designiert­e SG-Trainer. Sein Bald-Vorgänger Ralf Kleinsteub­er sieht Scherer als sehr gute Nachfolgel­ösung. „Ich habe da keine Bedenken. Er wird das schon gut machen.“Er selbst wolle erst einmal eine Pause einlegen.

Wobei er ein Hintertürc­hen offenlässt: „Eine Pause ist sicher nicht verkehrt. Wenn man auf einer Erfolgswel­le reitet, dann musst du halt immer liefern“, sagt Kleinsteub­er, der nicht nur die Spieler des FSV Kirchdorf und des FC Rammingen nach dem Zusammensc­hluss 2019 in der A-Klasse zu einem schlagkräf­tigen Team formte, sondern 2022 dann auch den Aufstieg in die Kreisklass­e feierte. Aktuell steht sein Team auf Rang zwei der Kreisklass­e und schnuppert an einem möglichen weiteren Aufstieg. Für Kleinsteub­er der ideale Zeitpunkt, die Mannschaft zu übergeben: „Man hört leichter im Erfolg auf. So kann ich es mir aussuchen, was ich danach mache.“Anfragen seien schon da, zugesagt habe er aber noch nichts.

 ?? ?? Michael Scherer ist seit 2019 Trainer des Kreisklass­isten SV Schöneberg. Im Sommer wechselt er zur SG Kirchdorf/ Rammingen. Foto: Andreas Lenuweit
Michael Scherer ist seit 2019 Trainer des Kreisklass­isten SV Schöneberg. Im Sommer wechselt er zur SG Kirchdorf/ Rammingen. Foto: Andreas Lenuweit

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