Ein Meer der guten Laune
Rund 10.000 Narren besuchen den Faschingsumzug in Zaisertshofen. Zu sehen bekommen sie Quallen, Schiffe und lustige Sprüche.
Zaisertshofen Am vorletzten Faschingswochenende strömten wieder alle Faschingsnarren nach Zaisertshofen, um sich den großen Faschingsumzug anzusehen. Zwischen 8000 und 10.000 Besucher zählte die Polizei. Bunt gemischt mit Guggenmusiken, Mottowagen, Fußgruppen, Musikkapellen, Hästrägern und Schalmeien war der Umzug, der bei trockenem und teilweise sonnigem Wetter stattfand, wieder ein echter Hingucker.
Insgesamt waren heuer 67 Zugnummern am Start. Dank der vielen unermüdlichen und engagierten Mitglieder der Narrenzunft Zaisonarria schlängelte sich einer der buntesten und größten Gaudiwürmer im Unterallgäu durch den Ort. Die großen Wagen waren fantasievoll gestaltet, mit Märchenthemen wie Rotkäppchen und der böse Wolf bei den Faschingsfreunden HDW mit Sitz in Dillingen oder gruselig mit Vampiren und dem Thema „Transilvaitingen“beim Faschingsverein KBV Großaitingen.
Zwei Wagen waren umgestaltet zu großen Schiffen und beide erhielten einen Preis nach dem Umzug im Partyzelt: Auf Platz eins schaffte es der Menkinger VollgasHaufen mit dem Motto „Schiffbruch“. Der Schiffsrumpf mit rustikaler, hölzerner Verkleidung war vorn und hinten mit einem aufblasbaren, neongelben Drachen verziert. Auf Platz zwei kamen die Faschingsfreunde Dreiländereck mit Sitz in Memmenhausen mit ihrer Titanic. Zwei Männer standen vorn am Bug des riesigen schwarzweiß gestalteten Schiffes und mimten das aus dem gleichnamigen Film bekannte Liebespaar.
Aber auch zwei Gruppen aus Zaisertshofen ergatterten Preise: Der Theater- und Gesangsverein gestaltete einen Traktor mit Anhänger passend zum Motto: Deutschlands schlechteste Autofahrer – die stammen nämlich angeblich nach einer aktuellen Umfrage aus dem Unterallgäu.
Die schönen durchsichtigen Regenschirme, beklebt mit türkisfarbenen Bändern, die ringsum flatterten und aussahen wie Quallen, brachten den Gymnastikdamen aus Zaisertshofen ebenfalls einen Kreativpreis ein.
Und auch sonst gab es so viel zu sehen: Wilde Hexen trieben ihr Unwesen und Konfetti flogen, klebten den Zuschauern im Haar oder wurden in den Kragen geschoben. Es gab auch viele Süßigkeiten. Die Kirchheimer Narren hatten eine Art mittelalterlichen, hölzernen Schießapparat, mit der sie gleich auf einmal ein paar Handvoll davon in die Menge befördern konnten. Aber es gab dieses Mal auch Gruppen, die Karotten verteilten, wie die Faschingsfreunde Stoffenried, deren Traktor eine selbst gebaute Fischerhütte im schwedischen Stil zog.
Musikgruppen lärmten und Gardemädchen schwangen das Tanzbein. Und zuletzt konnten Besucher und Narren einkehren ins Partyzelt, wo DJ Chris für Stimmung sorgte oder in den urigen Gewölbekeller der Goackalorus, den „Gockelkeller“, oder ins „Goackaeck“, der Heimat der Goackahaufa oder den rustikalen Schützenstadl, wo es dann überall hoch herging und Besucher nur mit Glück einen Stehplatz ergatterten.