Nassenbeuren bekommt einen beschrankten Bahnübergang
Bei der Bürgerversammlung hatte Mindelheims Bürgermeister Stephan Winter gute Nachrichten für die Bürgerinnen und Bürger des Dorfes.
Wenn die Dauer einer Aussprache bei einer Bürgerversammlung ein Gradmesser für die Zufriedenheit der Bürger ist, dann müssen die Nassenbeurer mit der Stadtpolitik sehr zufrieden sein. Schon nach einer halben Stunde war bei der Bürgerversammlung alles vorbei. Zuvor hatte Stephan Winter den Ortsteilbewohnern Hoffnung gemacht, dass in den nächsten drei Jahren endlich ein beschrankter Bahnübergang an der Straße zur B 16 gebaut werden soll.
Bürgermeister Winter informierte zunächst mit einer PowerPoint-Präsentation über das Stadtgeschehen. Dann wandte er sich den wichtigsten Themen des Ortsteiles zu. Nach vielen Gesprächen mit der Bahn habe man diese von der Notwendigkeit eines beschrankten Bahnüberganges an der Straße zur B 16 überzeugen können. Nun laufe das Planungsverfahren an.
Mittlerweile habe man ein Planungsbüro beauftragt. So ein Projekt brauche bei der Umsetzung Zeit, so der Bürgermeister. Die Planungen müssten 2025 vorliegen, dann könne das Vorhaben bis 2027 realisiert werden.Als erfreulich bezeichnete Winter weiter die Erschließung des neuen Baugebietes im Süden von Nassenbeu–ren. Erste Häuser würden schon gebaut. Die Stadt müsse sich noch den Hochwasserschutz kümmern. Es gehe darum, das Hangwasser aufzufangen. Dafür würden vier Mulden angelegt, in denen sich das Regenwasser dann sammeln könne. Dafür brauche man keine aufwendigen Bauwerke. Außerdem gebe es noch ein Regenrückhaltebecken.
Die Schulstadt Mindelheim ziehe immer mehr Schüler an, so Winter weiter. In diesem Jahr sei die Zahl um 361 gestiegen. Deshalb plane die Stadt neben einem neuen Baugebiet im Norden dort auch eine weitere Grundschule und einen neuen Kindergarten. Aktuell könne er sagen, dass es keine freien Kindergartenplätze mehr gebe. Sollte die neue Grundschule gebaut werden, so hätte dies auch Auswirkungen auf den Schulsprengel Nassenbeuren.
Die Vereine würden der Stadt sehr am Herzen liegen, betonte Winter und sie lasse sich dies auch einiges kosten. So gebe die Stadt 330.000 Euro an freiwilligen Leistungen an die Vereine. Dass das Geld gut angelegt ist, machte dann Stadtrat und Ortssprecher Wolfgang Streitel deutlich, der den Veranstaltungskalender für Nassenbeuren vortrug.
Neben den üblichen Veranstaltungen wie Maibaumstellen und Kirchweihfeuer gebe es in diesem Jahr zwei besondere Veranstaltungen. Vom 14. Bis 16. Juni feiert der Musikverein sein 50-jähriges Jubiläum und das beliebte Dorffest findet am Wochenende 29./30. Juni statt.
In der Aussprache meldete sich auch der Wirt vom Schützenheim zu Wort. Er beklagte, dass immer noch zu schnell an der Gaststätte vorbeigefahren werde. Es gelte zwar Tempo 70, aber so der Wirt, „die fahren wie die Wilden.“Der Bürgermeister sah wenige Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen. Um Fußgänger und Radfahrer besser zu schützen, würde die Stadt gerne den Fußweg vom Ort bis zum Schützenheim verlängern. In der weiteren Aussprache ging es hauptsächlich um das Baugebiet und um den Fußweg dorthin.
Der Bürgermeister bedauerte auf Nachfrage, dass den Windradplänen der Stadt ein Aus durch die Bundeswehr drohe. Dafür gehe es aber mit der Fotovoltaikanlage im Mindelheimer Gleisdreieck voran.