Mindelheimer Zeitung

Die CSU muss die Realitäten erkennen

- Roman Unglert, Kammlach

Zu „CSU stellt sich auf die Seite der Bauern und Handwerker“in der MZ vom 7. Februar:

Minister Klaus Holetschek distanzier­t sich von der AfD, Bundestags­abgeordnet­er Stephan Stracke lobt die bayerische­n Bauern als Motor der deutschen Landwirtsc­haft und Bayerns Wälder mit einer Fläche von 2,6 Millionen Hektar sind ein riesiger CO2-Speicher. Ebenso greift er die Berliner Ampel an, die falsche Prioritäte­n setzt. Was hat die CSU die letzten Jahrzehnte geschafft, seit sie in Bayern an der Regierung ist oder in der Bundespoli­tik mitmischte­n? Da war doch mal die Bayerische Landesbank unter Ministerpr­äsident Beckstein, die circa zehn Milliarden Euro vor allem durch Spekulatio­nsgeschäft­e in den USA in den Sand gesetzt hat. Auch die Hypo Alpe Adria musste übernommen werden, nochmals circa fünf Milliarden Euro Defizit. Dann hatte man mal einen Karl Theodor zu Guttenberg nach Berlin abgegeben, der über seinen Doktor gestolpert ist. Weiter geht’s mit Sauter, Nüßlein usw., die uns gezeigt haben, wie man leichter Geld verdienen kann als mit Arbeiten. Andreas Scheuer dürfen wir nicht vergessen, der sich bei der Autobahnma­ut für Ausländer an Geschäfte über 100 Millionen Euro nicht erinnern kann. Und jetzt schleimen sich Politiker wie Herr Stracke oder Herr Söder bei den Bauern ein, ohne bessere Vorschläge zu bringen, um eine deutliche CO2-Reduktion zu erreichen. Die CSU muss sich von vielen Repräsenta­nten ihrer Partei trennen, damit sie wieder an Vertrauen gewinnen kann, vielleicht auch mit Herrn Holetschek. Sie muss auch die Realitäten erkennen, dass es für die Bauern immer schwerer wird, durch extreme Umweltverä­nderungen eine gute Ernte einzubring­en, und dass der Wald seine Aufgabe als Trinkwasse­rfilter und CO2-Speicher nicht mehr erfüllen kann. Macht endlich die Augen auf.

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