Franziska Hartmann und ihre Leidenschaft für das Geigenspiel
Die Nachwuchs-Violinistin aus Buchloe ist eines der großen musikalischen Talente der Region. Sie gewann bereits mehrere Preise und trat auch schon beim Festival der Nationen auf.
Buchloe/Bad Wörishofen „Je größer der Konzertsaal, desto besser“, sagt Violinistin Franziska Hartmann. Die Buchloerin gilt als großes musikalisches Talent in der Region und gewann schon mehrere Preise. Große Bühnen sind der 15-Jährigen nicht fremd. Ausnahmetalent Franziska Hartmann findet am Geige spielen einfach alles wunderschön. „Geige spielen ist für mich nicht nur ein Hobby, sondern eine Leidenschaft“, sagt die 15-Jährige, deren großes Ziel es ist, Solistin zu werden. Bei den Kindersinfonikern hat sie diese Ehre bereits erfahren. Nach mehreren ersten Plätzen beim Wettbewerb „Jugend musiziert“stand sie im Herbst sogar mit Starpianist Igor Levit beim „Festival der Nationen“in Bad Wörishofen auf der Bühne.
Mit einem weißen Geigenkoffer in der Hand betritt Franziska Hartmann den Raum. „Pracice TwoSet“ist auf ihrem Sweatshirt zu lesen, denn der Teenager schwärmt für das durch YouTube weltweit bekannt gewordene musikalische Comedy-Duo „TwoSet Violin“.
Kennenlernen durfte sie ihr Lieblingsinstrument mit sechs Jahren bei einem Tag der offenen Tür der Bayerischen Philharmonie in München. Sie hörte das erste Mal ein Streichorchester live spielen, und die Instrumente wurden einzeln vorgestellt. „Die Geige hat mir so gut gefallen, ich habe danach immer wieder an die Geige und ihren schönen Klang gedacht“, erinnert sie sich. Ein Jahr lang überredete sie ihre Eltern, mit dem Geigen anfangen zu dürfen, mit sieben Jahren war es dann so weit. Ein Schulkurs ermöglichte ihr den Einstieg, und schon bei der ersten Klassenaufführung sorgte ihr Talent für Aufsehen, erinnert sich die Mutter, Michaela Hartmann. Alsbald folgte eine Ferienwoche im Musikatelier Schliersee, das sie mit einer Empfehlung für den Universitätsprofessor David Frühwirth verließ. Ab dem Alter von neun Jahren, bekam Franziska Hartmann regelmäßig Unterrichtsstunden von Frühwirth in München.
Da wundert es nicht, dass das Ausnahmetalent bereits vor rund fünf Jahren in den illustren Kreis der Kindersinfoniker aufgenommen wurde. Unter der künstlerischen Leitung von Violinistin Julia Fischer und der musikalischen Leitung des Dirigenten Johannes X. Schachtner wird einmal wöchentlich in Gauting geprobt.
Zahlreiche Auftritte lassen das Herz der jungen Violinistin höherschlagen. „Bei einem Auftritt in der Isar-Philharmonie war ich Solistin, das hat sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sich Franziska Hartmann, die auch bei großen Auftritten kein Lampenfieber verspürt, sondern einfach voller Freude die Bühne betritt. 2023 war sie das erste Mal Teil des vbw-Festivalorchesters beim „Festival der Nationen“in Bad Wörishofen und durfte mit Starpianist Igor Levit auf die Bühne. Das gefiel ihr so gut, dass sie sich für das Jahr 2024 direkt wieder angemeldet hat.
Doch der Erfolg kommt nicht von ungefähr. „Neben der Schule bleiben mir jeden Tag zwei bis drei Stunden zum Üben“, erzählt Franziska Hartmann, die aus jeder Übungsstunde mithilfe der App „Tonic Music“quasi ein kleines Online-Konzert macht. Sie aktiviert die App und gestattet so anderen, ihr beim Üben zuzuhören. „Ich freue mich, wenn ich von anderen die Rückmeldung bekomme, dass ich strukturiert übe und eine gute Intonation habe“, verrät sie.
Mama, Papa und ihr 18-jähriger Bruder Johannes freuen sich zudem regelmäßig über exklusive Wohnzimmerkonzerte, bei denen schon mal Sonderwünsche erfüllt werden. „Ich habe für meinen Bruder, der eigentlich Rap Musik hört, neulich Gucci Gang auf der Geige gespielt, er war sehr glücklich.“Auch wenn sie zum Spaß ab und zu Popmusik spielt, gehört ihre Liebe der klassischen Musik, die sie in ihrer Freizeit auch am liebsten hört. „Wenn wir im Auto zusammen fahren, schaltet sie sofort auf BRKlassik um“, verrät ihre Mama und schmunzelt. Das Besondere an der klassischen Musik sei, dass man aus jedem Stück eine andere Geschichte heraushören könne, findet Franziska Hartmann. Mit der Geige hat sie nicht nur ihr Lieblingsinstrument, sondern auch ihren Lieblingsgeruch gefunden. „Es gibt nichts Besseres, als zum Geigenbauer zu gehen“, sagt sie und strahlt, „das Holz und der Lack, das riecht so gut“. Und dann holt sie ihre vom Landsberger Geigenbauer Martin Schleske eigens für sie gefertigte Geige aus dem Koffer und fängt gefühlvoll an zu spielen. Die Violinkonzerte von Tschaikowski und Beethoven gehören zu ihren Favoriten, derzeit übt sie das Violinkonzert von Max Bruch ein.
Ob „Jugend musiziert“oder ein Musikwettbewerb im 5-SeenLand, bei jeder Teilnahme erreichte Franziska Hartmann bisher Platz eins. Ihren Weg sieht sie ganz klar vor sich. Nach einem Studium der Musik möchte sie in einem sehr guten Orchester spielen oder noch lieber: Solistin werden.