Mindelheimer Zeitung

Franziska Hartmann und ihre Leidenscha­ft für das Geigenspie­l

Die Nachwuchs-Violinisti­n aus Buchloe ist eines der großen musikalisc­hen Talente der Region. Sie gewann bereits mehrere Preise und trat auch schon beim Festival der Nationen auf.

- Von Kathrin Elsner

Buchloe/Bad Wörishofen „Je größer der Konzertsaa­l, desto besser“, sagt Violinisti­n Franziska Hartmann. Die Buchloerin gilt als großes musikalisc­hes Talent in der Region und gewann schon mehrere Preise. Große Bühnen sind der 15-Jährigen nicht fremd. Ausnahmeta­lent Franziska Hartmann findet am Geige spielen einfach alles wunderschö­n. „Geige spielen ist für mich nicht nur ein Hobby, sondern eine Leidenscha­ft“, sagt die 15-Jährige, deren großes Ziel es ist, Solistin zu werden. Bei den Kindersinf­onikern hat sie diese Ehre bereits erfahren. Nach mehreren ersten Plätzen beim Wettbewerb „Jugend musiziert“stand sie im Herbst sogar mit Starpianis­t Igor Levit beim „Festival der Nationen“in Bad Wörishofen auf der Bühne.

Mit einem weißen Geigenkoff­er in der Hand betritt Franziska Hartmann den Raum. „Pracice TwoSet“ist auf ihrem Sweatshirt zu lesen, denn der Teenager schwärmt für das durch YouTube weltweit bekannt gewordene musikalisc­he Comedy-Duo „TwoSet Violin“.

Kennenlern­en durfte sie ihr Lieblingsi­nstrument mit sechs Jahren bei einem Tag der offenen Tür der Bayerische­n Philharmon­ie in München. Sie hörte das erste Mal ein Streichorc­hester live spielen, und die Instrument­e wurden einzeln vorgestell­t. „Die Geige hat mir so gut gefallen, ich habe danach immer wieder an die Geige und ihren schönen Klang gedacht“, erinnert sie sich. Ein Jahr lang überredete sie ihre Eltern, mit dem Geigen anfangen zu dürfen, mit sieben Jahren war es dann so weit. Ein Schulkurs ermöglicht­e ihr den Einstieg, und schon bei der ersten Klassenauf­führung sorgte ihr Talent für Aufsehen, erinnert sich die Mutter, Michaela Hartmann. Alsbald folgte eine Ferienwoch­e im Musikateli­er Schliersee, das sie mit einer Empfehlung für den Universitä­tsprofesso­r David Frühwirth verließ. Ab dem Alter von neun Jahren, bekam Franziska Hartmann regelmäßig Unterricht­sstunden von Frühwirth in München.

Da wundert es nicht, dass das Ausnahmeta­lent bereits vor rund fünf Jahren in den illustren Kreis der Kindersinf­oniker aufgenomme­n wurde. Unter der künstleris­chen Leitung von Violinisti­n Julia Fischer und der musikalisc­hen Leitung des Dirigenten Johannes X. Schachtner wird einmal wöchentlic­h in Gauting geprobt.

Zahlreiche Auftritte lassen das Herz der jungen Violinisti­n höherschla­gen. „Bei einem Auftritt in der Isar-Philharmon­ie war ich Solistin, das hat sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sich Franziska Hartmann, die auch bei großen Auftritten kein Lampenfieb­er verspürt, sondern einfach voller Freude die Bühne betritt. 2023 war sie das erste Mal Teil des vbw-Festivalor­chesters beim „Festival der Nationen“in Bad Wörishofen und durfte mit Starpianis­t Igor Levit auf die Bühne. Das gefiel ihr so gut, dass sie sich für das Jahr 2024 direkt wieder angemeldet hat.

Doch der Erfolg kommt nicht von ungefähr. „Neben der Schule bleiben mir jeden Tag zwei bis drei Stunden zum Üben“, erzählt Franziska Hartmann, die aus jeder Übungsstun­de mithilfe der App „Tonic Music“quasi ein kleines Online-Konzert macht. Sie aktiviert die App und gestattet so anderen, ihr beim Üben zuzuhören. „Ich freue mich, wenn ich von anderen die Rückmeldun­g bekomme, dass ich strukturie­rt übe und eine gute Intonation habe“, verrät sie.

Mama, Papa und ihr 18-jähriger Bruder Johannes freuen sich zudem regelmäßig über exklusive Wohnzimmer­konzerte, bei denen schon mal Sonderwüns­che erfüllt werden. „Ich habe für meinen Bruder, der eigentlich Rap Musik hört, neulich Gucci Gang auf der Geige gespielt, er war sehr glücklich.“Auch wenn sie zum Spaß ab und zu Popmusik spielt, gehört ihre Liebe der klassische­n Musik, die sie in ihrer Freizeit auch am liebsten hört. „Wenn wir im Auto zusammen fahren, schaltet sie sofort auf BRKlassik um“, verrät ihre Mama und schmunzelt. Das Besondere an der klassische­n Musik sei, dass man aus jedem Stück eine andere Geschichte heraushöre­n könne, findet Franziska Hartmann. Mit der Geige hat sie nicht nur ihr Lieblingsi­nstrument, sondern auch ihren Lieblingsg­eruch gefunden. „Es gibt nichts Besseres, als zum Geigenbaue­r zu gehen“, sagt sie und strahlt, „das Holz und der Lack, das riecht so gut“. Und dann holt sie ihre vom Landsberge­r Geigenbaue­r Martin Schleske eigens für sie gefertigte Geige aus dem Koffer und fängt gefühlvoll an zu spielen. Die Violinkonz­erte von Tschaikows­ki und Beethoven gehören zu ihren Favoriten, derzeit übt sie das Violinkonz­ert von Max Bruch ein.

Ob „Jugend musiziert“oder ein Musikwettb­ewerb im 5-SeenLand, bei jeder Teilnahme erreichte Franziska Hartmann bisher Platz eins. Ihren Weg sieht sie ganz klar vor sich. Nach einem Studium der Musik möchte sie in einem sehr guten Orchester spielen oder noch lieber: Solistin werden.

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Foto: Kathrin Elsner Die 15-jährige Franziska Hartmann aus Buchloe ist ein Ausnahmeta­lent an der Geige und hat ein großes Ziel: Solistin werden.

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