Mindelheimer Zeitung

Bewohner in Haselbach ärgern sich über geplanten Funkmast

Das Landratsam­t hat die Baugenehmi­gung für einen Funkmast im Eppishause­ner Ortsteil Haselbach erteilt. Bewohner wollen sich mit einer Petition dagegen wehren.

- Von Josephine von der Haar

Einerseits braucht es flächendec­kendes Mobilfunkn­etz auch in kleinen Ortschafte­n, anderersei­ts sind die Funkmasten alles andere als ansehnlich, manche fürchten sich außerdem vor Strahlung. Vor diesem Dilemma steht zurzeit auch der Eppishause­ner Ortsteil Haselbach. Zwar war der Gemeindera­t gegen die Errichtung des Funkmasts, doch das Landratsam­t hat die Baugenehmi­gung erteilt.

„Wir haben vonseiten der Gemeinde das unternomme­n, was wir konnten, um den Mast an dieser Stelle zu verhindern“, sagt Bürgermeis­terin Susanne Nieberle. Laut ihr ging es nicht darum, den Funkmast grundsätzl­ich zu verhindern: „Das stand gar nicht zur Debatte“, sagt sie. Vielmehr war der Gemeindera­t gegen die Fläche, auf der er nun gebaut werden soll. Viele stören sich laut Nieberle an der prominente­n Position im Ort, auf einem Höhenzug hinter der Kapelle.

Allerdings ist das Grundstück, auf dem der Mast gebaut werden soll, in privater Hand, sodass die Gemeinde wenig Möglichkei­ten hatte, dagegen vorzugehen. „Ein Problem war auch, dass wir erst relativ spät davon erfahren haben“, sagt Nieberle. Der Ausbau des Mobilfunkn­etzes liegt in der Verantwort­ung der Mobilfunkb­etreiber, denen auch von Privatpers­onen Flächen angeboten werden können.

Eine Diskussion über die Verschiebu­ng des Standorts wäre nur mit dem Netzbetrei­ber möglich gewesen und auch nur, wenn eine andere Fläche zur Verfügung gestanden hätte. Dafür war es laut Nieberle aber zu spät. Der Vorteil des Standorts auf dem Hügel ist, dass das Mobilfunkn­etz dadurch weiter reicht.

Da aus baurechtli­cher Sicht nichts gegen den Funkmast spricht, braucht es das Ja der Gemeinde

nicht, damit das Landratsam­t dem Bau zustimmen kann. Dominik Bucher, ein Bewohner Haselbachs, möchte sich trotzdem mit einer Petition dagegen wehren. Er sieht durch den Funkmast „das Dorfbild vor einer ernsthafte­n Bedrohung.“Er wirft

dem Gemeindera­t vor, sich nicht rechtzeiti­g um einen alternativ­en Standort gekümmert zu haben. Seine Petition versteht er als „Weckruf“an die Bewohner. Nach zehn Tagen hatten 262 Personen unterschri­eben. In Haselbach leben 832 Menschen.

Die Aussichten auf Erfolg sehen aber sowohl Susanne Nieberle als auch Eva Büchele, Sprecherin des Landratsam­ts, kritisch. Eigentlich gebe es keine Möglichkei­t mehr, gegen den Funkmast vorzugehen, wenn das Baurecht es erlaube, sagt Büchele.

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Foto: Johann Stoll (Archivbild) In Haselbach wird ein Funkmast gebaut. Die Bewohner fürchten um das Dorfbild.

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