Tourismusstatistik: Bad Wörishofen unter Bayerns Besten
Bayerns Kurorte waren zuletzt enorm attraktive Urlaubsziele. Zu den übernachtungsstärksten Zielen zählt auch Bad Wörishofen. Dennoch gibt es Sorgen.
Gute Nachrichten für Bayerns Heilbäder: Unter den 25 beliebtesten Urlaubsorten in Bayern lagen im vergangenen Jahr gleich elf Kurorte, darunter auch Bad Wörishofen. Dennoch machen sich die Touristiker Sorgen. „Es wird sicher nicht einfacher werden“, sagt Bad Wörishofens Kurdirektorin Cathrin Herd.
Bayerns Heilbäder und Kurorte „haben ihre starke Stellung im Tourismus auch 2023 untermauert“, freut man sich beim Bayerischen Heilbäderverband. Unter den „Top Ten“der stärksten Gemeinden in Bayern würden die Kurorte die Hälfte der Plätze belegen, schildert der Verband. „Mit Bad Füssing, Oberstdorf, Bad Kissingen, Füssen und Garmisch-Partenkirchen gehören wir zu den Spitzenreitern
in Bayern“, teilt der Vorsitzende Peter Berek mit. „Das zeigt ganz deutlich: Gesundheitstourismus ist gefragt. Wir sind mit der Entwicklung unserer Heilbäder und Kurorte auf einem sehr guten
Weg.“Unter den Top 25 der übernachtungsstärksten Gemeinden liegen elf Heilbäder und Kurorte. Darunter sind auch Oberstaufen, Bad Hindelang, Bad Griesbach, Bodenmais, Bad Reichenhall und Bad
Wörishofen. Das erfolgreichste Heilbad ist Bad Füssing. Nach den Zahlen des Verbandes liegt Bad Füssing sogar auf Rang drei hinter den Großstädten München und Nürnberg. Bad Füssing steuere auf die Marke von zwei Millionen Übernachtungen zu. Von solchen Zahlen ist Bad Wörishofen weiterhin weit entfernt. Aber auch in der Kneippstadt verzeichnete man im vergangenen Jahr Zuwächse. Es habe eine Steigerung um 9,73 Prozent gegeben, berichtet Kurdirektorin Cathrin Herd. 581.909 Übernachtungen verzeichnete Bad Wörishofen demnach im Jahr 2023. „Das entspricht einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 4,27 Nächten“, so Herd.
Mit dieser Steigerungsrate liegt Bad Wörishofen sogar über dem Landesschnitt der bayerischen Bäder, die ihre Übernachtungszahlen um 4,9 Prozent steigern konnten.
Dennoch herrscht nicht eitel Sonnenschein. „Was uns Sorgen bereitet, sind die politischen Rahmenbedingungen“, sagt Berek. „Durch die überall spürbare Verunsicherung wird die Investitionsbereitschaft auch im Tourismus massiv beeinträchtigt. Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie drückt die Betriebe erheblich, auch wegen gegenteiliger Zusagen der Politik.“
Wirksame Maßnahmen seien auch angesichts des Arbeitskräftemangels nötig. „Hier muss es mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten geben – eine Forderung, die leider nach wie vor auf taube Ohren stößt.“Cathrin Herd sagt, sie teile nach vielen Gesprächen in der Stadt die Sorgen Bereks. Bad Wörishofens Kurdirektorin ist auch Mitglied im Vorstand des Bäderverbandes. „Es wird sicher nicht einfacher werden“, sagt Herd.