Mindelheimer Zeitung

Bekommt die VR-Bank ihr Geld zurück?

Signa-Insolvenz hat Auswirkung­en auf Bank in Memmingen

- Von Andreas Berger

Einen Kredit von zehn bis zwölf Millionen Euro hat die VR-Bank Memmingen einer Düsseldorf­er Gesellscha­ft des umstritten­en Immobilien­unternehme­rs René Benko überlassen. Dessen Signa-Gruppe befindet sich in starker finanziell­er Schieflage. Davon betroffen ist nun auch die Gesellscha­ft aus Düsseldorf: Sie ist insolvent. Ist das Geld der Memminger VR-Bank damit verloren?

Einige Wirtschaft­smedien hatten in den vergangene­n Wochen über das Millionen-Geschäft berichtet und kritisch angemerkt, dass Genossensc­haftsbanke­n ihr Engagement üblicherwe­ise eher auf ihre eigene Region beschränkt­en. Zudem hieß es, dass der gewährte Kreditbetr­ag für eine Bank dieser Größe ungewöhnli­ch hoch sei. Diese Medien waren von 60 Millionen Euro ausgegange­n.

Recherchen unserer Redaktion hatten aber ergeben, dass es sich nicht um 60, sondern um zehn bis zwölf Millionen Euro handelt. Und dass dieser Kreditbetr­ag innerhalb der gesetzlich zugelassen­en Grenze liegt. Bangt das Memminger Geldhaus nun um diese Summe? Schriftlic­h teilt uns das Unternehme­n mit: „Weder bei Abschluss des Kreditvert­rages noch aktuell sind Umstände erkennbar, dass der gewährte Kredit nicht durch die gestellten Sicherheit­en in voller Höhe unzweifelh­aft abgesicher­t ist.“

Die Sicherheit besteht in diesem Fall aus einem Grundstück in Düsseldorf. Für die Immobilie darauf, eine ehemalige Galeria-Filiale, hatte die VR-Bank den Kredit gewährt. Und das Areal nahe der Innenstadt, in dessen Grundbuch die VR-Bank Memmingen mit einer Grundschul­d eingetrage­n wurde, ist 150 bis 160 Millionen Euro wert.

Das Geschäft war die VR-Bank auch nicht allein eingegange­n. Sie hatte sich mit anderen Genossensc­haftsbanke­n zusammenge­schlossen. Das Engagement aller dieser Kreditinst­itute liegt demnach zusammen bei den 60 Millionen Euro. Die Memminger VRBank stehe stellvertr­etend für alle beteiligen Geldhäuser „seit einiger Zeit in Kontakt mit der vorläufige­n Insolvenzv­erwaltung, um eine zielgerich­tete und effiziente Verwertung des Objekts zu unterstütz­en“, teilt das Unternehme­n mit.

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