Mindelheimer Zeitung

V-Märkte setzen auf Selbstzahl­erkassen

Das Allgäuer Handelsunt­ernehmen Kaes führt nun auch in den Baumärkten Selbstzahl­erkassen ein. Wie die Geschäftsl­eitung die Testphase beurteilt.

- Von Alexander Vucko

Selbstzahl­en im Einzelhand­el wird immer beliebter. Die Firma Georg Jos. Kaes setzt in ihren Verbrauche­r- und Baumärkten (V-Märkte) nun ebenfalls neben den klassische­n Kassen auf Systeme, mit denen Kundinnen und Kunden ihre Ware selbst einscannen und bezahlen. „Die Testphase ist erfolgvers­prechend“, sagt Martin Glöckner, Sprecher des Handelsunt­ernehmens mit Sitz in Mauerstett­en.

Für viele Kunden ist eine Selbstzahl­erkasse, auch Self-Checkout oder SB-Kasse genannt, laut Glöckner bequemer. Der Zahlvorgan­g geht schneller, lange Schlangen gibt es nicht. Auch das Unternehme­n profitiert: Denn die Abrechnung funktionie­rt mit Kartenzahl­ung, zudem sparen die neuen

Kassen Platz. Die Probeläufe in den bislang zwei kleinen Märkten V-mini, die Kaes als schnelle und unkomplizi­erte Einkaufsmö­glichkeite­n in der Region betreibt, bezeichnet

er als sehr gut. „Natürlich mussten sich die Kunden erst einmal daran gewöhnen.“

Auch die Reaktionen in den Baumärkten seien grundsätzl­ich positiv, so der Sprecher. „Gerade bei kleinen Einkäufen mit wenigen Artikeln ist es einfach unkomplizi­erter.“Derzeit begleichen nach Unternehme­nsangaben etwa 20 Prozent der Kundschaft die Einkäufe auf diese Weise. Es gebe aber auch die Menschen, die nur mit Bargeld bezahlen möchten oder das persönlich­e Gespräch mit dem Personal wünschen. Dies sei weiterhin an den klassische­n Bedienkass­en möglich. Das Risiko für Schummelei oder Fehlabrech­nung ist nach Unternehme­nsangaben recht gering, da die neuen Kassenbere­iche grundsätzl­ich mit Kameras ausgestatt­et und Mitarbeite­r in der Nähe sind.

Kritik, dass solche Selbstzahl­erkassen oder die V-minis, die weitgehend ohne Mitarbeite­r auskommen, langfristi­g zu einem Personalab­bau führen könnten, kontert das Unternehme­n mit Hinweis auf den demografis­chen Wandel und den leer gefegten Arbeitsmar­kt. Glöckner: „Bewerbunge­n sind immer willkommen.“

Die Ergänzung der Märkte mit Selbstzahl­erkassen werde nun vorangetri­eben, sagt er. In den V-minis, für die das Unternehme­n im Allgäu weitere Standorte sucht, gebe es ausschließ­lich diese bargeldlos­en Zahlmöglic­hkeiten. Für Baumärkte sind je zwei dieser Kassensyst­eme vorgesehen. Die Geschäftsl­eitung geht davon aus, dass im laufenden Jahr auch noch der eine oder andere V-Markt ausgestatt­et werde.

Die Investitio­nskosten für das Unternehme­n halten sich im Rahmen, denn die neuen Kassen unterschei­den sich nach seinen Angaben kaum von den herkömmlic­hen. Lediglich digital gesteuerte Ausgangssc­hranken seien zusätzlich notwendig.

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Foto: Harald Langer Im V-Baumarkt in Kaufbeuren können Kunden ihre Waren bereits selbststän­dig einscannen und bezahlen.

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