V-Märkte setzen auf Selbstzahlerkassen
Das Allgäuer Handelsunternehmen Kaes führt nun auch in den Baumärkten Selbstzahlerkassen ein. Wie die Geschäftsleitung die Testphase beurteilt.
Selbstzahlen im Einzelhandel wird immer beliebter. Die Firma Georg Jos. Kaes setzt in ihren Verbraucher- und Baumärkten (V-Märkte) nun ebenfalls neben den klassischen Kassen auf Systeme, mit denen Kundinnen und Kunden ihre Ware selbst einscannen und bezahlen. „Die Testphase ist erfolgversprechend“, sagt Martin Glöckner, Sprecher des Handelsunternehmens mit Sitz in Mauerstetten.
Für viele Kunden ist eine Selbstzahlerkasse, auch Self-Checkout oder SB-Kasse genannt, laut Glöckner bequemer. Der Zahlvorgang geht schneller, lange Schlangen gibt es nicht. Auch das Unternehmen profitiert: Denn die Abrechnung funktioniert mit Kartenzahlung, zudem sparen die neuen
Kassen Platz. Die Probeläufe in den bislang zwei kleinen Märkten V-mini, die Kaes als schnelle und unkomplizierte Einkaufsmöglichkeiten in der Region betreibt, bezeichnet
er als sehr gut. „Natürlich mussten sich die Kunden erst einmal daran gewöhnen.“
Auch die Reaktionen in den Baumärkten seien grundsätzlich positiv, so der Sprecher. „Gerade bei kleinen Einkäufen mit wenigen Artikeln ist es einfach unkomplizierter.“Derzeit begleichen nach Unternehmensangaben etwa 20 Prozent der Kundschaft die Einkäufe auf diese Weise. Es gebe aber auch die Menschen, die nur mit Bargeld bezahlen möchten oder das persönliche Gespräch mit dem Personal wünschen. Dies sei weiterhin an den klassischen Bedienkassen möglich. Das Risiko für Schummelei oder Fehlabrechnung ist nach Unternehmensangaben recht gering, da die neuen Kassenbereiche grundsätzlich mit Kameras ausgestattet und Mitarbeiter in der Nähe sind.
Kritik, dass solche Selbstzahlerkassen oder die V-minis, die weitgehend ohne Mitarbeiter auskommen, langfristig zu einem Personalabbau führen könnten, kontert das Unternehmen mit Hinweis auf den demografischen Wandel und den leer gefegten Arbeitsmarkt. Glöckner: „Bewerbungen sind immer willkommen.“
Die Ergänzung der Märkte mit Selbstzahlerkassen werde nun vorangetrieben, sagt er. In den V-minis, für die das Unternehmen im Allgäu weitere Standorte sucht, gebe es ausschließlich diese bargeldlosen Zahlmöglichkeiten. Für Baumärkte sind je zwei dieser Kassensysteme vorgesehen. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass im laufenden Jahr auch noch der eine oder andere V-Markt ausgestattet werde.
Die Investitionskosten für das Unternehmen halten sich im Rahmen, denn die neuen Kassen unterscheiden sich nach seinen Angaben kaum von den herkömmlichen. Lediglich digital gesteuerte Ausgangsschranken seien zusätzlich notwendig.