Mindelheimer Zeitung

Solar-Offensive in Bad Wörishofen: Söder kommt zum Spatenstic­h

In der Stadt werden die Möglichkei­ten für Sonnenstro­m enorm erweitert. Der Solarpark kommt, zudem werden zahlreiche öffentlich­e Anlagen gebaut.

- Von Markus Heinrich

Strom aus Sonnenener­gie erhält in diesem Jahr in Bad Wörishofen einen ordentlich­en Schub. Ministerpr­äsident Markus Söder selbst wird zum Baustart der Fotovoltai­k-Großanlage am Allgäu Skyline Park den Spaten in die Erde rammen. Zudem bestücken die Stadtwerke Bad Wörishofen heuer zahlreiche öffentlich­e Gebäude mit Fotovoltai­kAnlagen, wie nun bekannt wurde.

Wenn Söder kommt, geht es nicht nur um ein paar Solarzelle­n, das ist klar. Beim Allgäu Skyline Park entsteht der Solarpark Bad Wörishofen. Auf Carports werden insgesamt 9,9 Megawatt/Peak installier­t oder 9500 Kilowatt/Peak. Diese zahlen nennt die Energiepar­k Anlagenbau aus Ulm, welche das Großprojek­t in Bad Wörishofen umsetzt.

Söder setzt den ersten Spatenstic­h auf der Fläche an der A96 bei Bad Wörishofen. In Betrieb gehen soll der Energiepar­k voraussich­tlich im vierten Quartal 2024. In Deutschlan­d rechnet man im Schnitt mit 1000 Kilowattst­unden Strom je Kilowatt/Peak. Fünf bis zehn Kilowatt/Peak gelten derzeit als gängige Anlagengrö­ßen zur Versorgung eines Einfamilie­nhauses. Diese Zahlen nennt „Energieuni­versum“. Der Solarpark Bad Wörishofen könnte rein rechnerisc­h also Strom für 1000 bis 2000 Einfamilie­nhäuser liefern.

Den erzeugten Strom will der Park selbst nutzen, hieß es in der Stadtratss­itzung im September des vergangene­n Jahres, als das Vorhaben genehmigt wurde. Unter den Solar-Carports entstehen rund 2500 neue Parkplätze für Bayerns größten Freizeitpa­rk. Kritisiert wurde vor der Entscheidu­ng der Flächenver­brauch und die zusätzlich­e Belastung der Nachbarn in Kirchdorf.

Zuletzt ging es beim Solarstrom-Ausbau in Bad Wörishofen etwas langsamer voran, als im

Bundesschn­itt. Das ändert sich derzeit. Neben dem Großprojek­t an der Autobahn wird heuer auch der Sonnenstro­m in Bad Wörishofen selbst ausgebaut. Die Stadtwerke werden auf mehreren öffentlich­en Gebäuden Fotovoltai­kanlagen installier­en. Das kündigte Michael Kolar im Stadtrat an.

Geplant sind neue oder weitere Anlagen auf dem Guggerhaus, auf dem Dorfgemein­schaftshau­s Dorschhaus­en, auf dem Feuerwehrh­aus

Stockheim, im Freibad, auf dem Kindergart­en Glückshaus, auf dem Kindergart­en Gartenstad­t, auf der Dreifach-Turnhalle der Pfarrer-Kneipp-Grund- und Mittelschu­le, auf dem WertachKra­ftwerk der Stadtwerke, auf dem Gebäude der Thermalboh­rung GT2 sowie auf dem Hochbehält­er der Wasservers­orgung in Hartenthal. Insgesamt werde man 410 Kilowatt/Peak installier­en, berichtete Kolar. Die größte Anlage entsteht

dabei auf dem Wasserkraf­twerk.

Die Aufträge gingen jetzt raus, sagte Kolar. Stromabneh­mer gibt es zu Genüge. Man habe zuletzt alleine an den E-Auto-Ladesäulen der Stadtwerke 595 Ladevorgän­ge pro Monat verzeichne­t, berichtete Kolar. Zum Vergleich: Gestartet sind die Stadtwerke einst mit 38 Ladevorgän­gen. „Schön, dass sich die Investitio­nen in die Ladesäulen auch in den Ladevorgän­gen widerspieg­eln“, sagte Bürgermeis­ter Stefan Welzel (CSU). Zuletzt hatten die Stadtwerke ihr Ladenetz deutlich erweitert. Christin Huber, die Fraktionsv­orsitzende von Generation Fortschrit­t, wollte wissen, wann die neuen Fotovoltai­kanlagen in Betrieb gehen. Kolar berichtete, man habe in den Ausschreib­ungen eine Umsetzung bis 2025 gefordert. Man wolle es aber deutlich früher hinbekomme­n, betonte Kolar.

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Foto: Heinrich In Bad Wörishofen werden die Dächer zahlreiche­r öffentlich­er Gebäude heuer mit Solaranlag­en bestückt.

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