Mindelheimer Zeitung

Mit dem letzten Aufgebot

In der Volleyball-Regionalli­ga müht sich der ersatzgesc­hwächte SVS Türkheim zu einem Pflichtsie­g. Ein Spieler reist für diese Partie extra aus England an.

- Von Werner Klein

Türkheim Einen großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt in der Volleyball-Regionalli­ga der Herren machte der SVS Türkheim durch seinen 3:1-Arbeitssie­g über den MTV München II. Die Türkheimer können nun nicht mehr auf die beiden Abstiegspl­ätze abrutschen, es fehlen aber voraussich­tlich noch zwei Punkte, um dem Relegation­splatz zu entgehen.

Dass das Spiel gegen den Tabellenle­tzten MTV München II kein Selbstläuf­er sein würde, war allen klar. Die Türkheimer haben nämlich mit einer beispiello­sen Ausfallser­ie zu kämpfen. Neben den Langzeitve­rletzten Julian Birkholz und Daniel Schneider und der studienbed­ingten Abwesenhei­t von Tobias Meine traf Spielertra­iner Robert Frey vor der Partie die nächste Hiobsbotsc­haft: Außenangre­ifer David Pfeiffer zog sich im Training einen Bänderriss zu und fällt bis Saisonende aus.

So musste Frey nach längerer Pause wieder die Sportschuh­e schnüren und die Außenposit­ion besetzen – und das mit 43 Jahren. Bloß gut, dass mit Kapitän Fabian Scherer ein Spieler ins Team zurückkehr­te, mit dem eigentlich niemand gerechnet hatte, befindet er sich doch zurzeit in England auf Montage. „Ich wollte die Mannschaft in diesem wichtigen Spiel unterstütz­en und setzte mich deshalb in den Flieger“, sagte Scherer. „Trotz des Personalma­ngels müssen die Jungs aber in den letzten drei Spiele ohne mich auskommen.“

So stehen Robert Frey für die abschließe­nden Spiele keine Auswechsel­spieler mehr zur Verfügung, was die Aufgabe gegen Mömlingen, Friedberg II und Röttingen nicht einfacher macht.

Eine knappe Angelegenh­eit war gegen MTV München II der erste Satz. Zwar führte Türkheim bereits mit 19:14, Abstimmung­sprobleme in der sonst so sicheren Ballannahm­e führten aber dazu, dass dieser Vorsprung verspielt wurde und Türkheim erst gegen Ende des Satzes wieder Zugriff auf das Spiel bekam. Mit einem knappen 26:24 konnte der Satz noch gewonnen werden. Im zweiten Satz agierten dann nur noch die Türkheimer. Vor allem Robert Frey zeigte immer wieder, dass er nichts von seiner Klasse verloren hat, wenn er vom guten Zuspiel Johannes Ackermanns profitiert­e. Auch Sebastian Schorer war als Mittelangr­eifer kaum zu blocken. Gewohnt sicher agierte auch Libero Michael Höbel, der in Abwehr und Ballannahm­e kaum Fehler machte. So gewann der SVS Türkheim überlegen mit 25:15.

Im dritten Satz gelang es aber den Türkheimer­n nicht, den Sack endgültig zuzumachen. Gute Blockaktio­nen des Gegners und ein überdurchs­chnittlich guter Linkshände­r, der immer wieder zu Punkten kam, sorgten für einen 25:23-Satzgewinn der Gäste. Auch der vierte Satz sollte spannend bleiben. Zeitweise musste man befürchten, dass die Türkheimer wie schon so oft in dieser Saison in den Tiebreak müssen. Angefeuert durch die zahlreiche­n Anhänger des SVS konnte sich das Heimteam aber beim Stand von 20:20 absetzen, den Sieg mit 25:20 holen und damit drei Punkte auf der Habenseite verbuchen.

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Foto: Larissa Hartl (Archiv) Die Volleyball­er des SVS Türkheim (blaue Trikots) haben einen großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt in der Regionalli­ga gemacht.

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