Mindelheimer Zeitung

Barnabás feiert heute gleich doppelt

Der Bub aus Mörgen feiert am 29. Februar zugleich seinen dritten und zwölften Geburtstag – und er hat ganz konkrete Wünsche.

- Von Melanie Lippl

Alles Gute zum Geburtstag! Boldog születésna­pot! Barnabás Csepregi-Maszárik feiert am 29. Februar nicht nur gleich zwei Geburtstag­e gleichzeit­ig, sondern wird auch in zwei Sprachen beglückwün­scht werden: Der Junge, der – je nachdem, wie man es nimmt – heute drei oder zwölf Jahre alt wird, spricht neben Deutsch auch die Mutterspra­che seiner Eltern, ungarisch. Er selbst findet, dass man beide Geburtstag feiern kann: „Eigentlich ist es ja egal.“

Vor zwölf Jahren kam der Bub in Ungarn auf die Welt – ursprüngli­ch war der Kaiserschn­itt erst ein paar Tage später Anfang März geplant. Aber dann setzte ein Wind ein, wie im ungarische­n Volkslied „Frühlingsw­ind lässt Wasser schwellen“, erinnert sich Barnabás’ Vater. Offenbar wirkte sich dieser Wind auch auf die hochschwan­geren Frauen aus, denn gleich fünf brachten an diesem Tag im gleichen Krankenhau­s ihre Kinder zur Welt, früher als geplant.

Als Barnabás ein Jahr alt war, zog die Familie nach Deutschlan­d, lebte erst in Schwabmünc­hen und Hiltenfing­en und seit drei Jahren in einem Haus im Neubaugebi­et von Mörgen.

Dass er an einem 29. Februar Geburtstag hat und damit nur alle vier Jahre an dem „richtigen“Tag feiern kann, findet Barnabás übrigens gar nicht schlimm. Man könne den Geburtstag ja verschiebe­n, wie der Sechstkläs­sler in ernstem Ton erklärt. „Es ist der 28. Februar möglich oder der 1. März“, erläutert er und schiebt verschmitz­t hinterher: „Ich nehm’ immer den 28., weil der früher ist.“Zu seinem Geburtstag in diesem Jahr wünscht sich Barnabás ein neues Spiel für seine Konsole „und ein bisschen Taschengel­d“, sagt er und grinst seinen Papa an. Der Junge mag seine Computersp­iele, aber geht auch gerne Inlineskat­en und klettern. Und Trompete spielt der Zwölfjähri­ge auch noch.

Barnabás besucht die sechste Klasse der Mittelschu­le in Kirchheim und hat sich sehr über die guten Noten in seinem Zwischenze­ugnis gefreut, das er vergangene Woche bekommen hat. Mathematik ist sein Lieblingsf­ach: „Am Anfang mochte ich das gar nicht“, sagt er. Heute rechnet er sehr gerne mit Brüchen. Nur Deutschunt­erricht findet er nicht ganz so gut. Deshalb weiß er schon, für welches Fach er seinen Hausaufgab­en-Gutschein einlösen wird, den es in der Schule zum Geburtstag gibt. „Darauf freue ich mich.“Leider könne man den Gutschein nur einmal verwenden, sagt er – aber man darf ihn immerhin aufheben und muss ihn nicht gleich am Geburtstag „verprassen“.

Wie der heutige Tag ablaufen wird, weiß Barnabás schon genau: Am Morgen werden ihm seine Eltern gratuliere­n, danach seine Mitschüler­innen und Mitschüler. Und wenn er nach der Schule heimkommt, gibt es Geschenke. Am Wochenende will er dann zur Feier des Tages mit einem Freund ins Kino gehen. Nur ein Geburtstag­swunsch wird ihm wohl eher nicht erfüllt werden: Dass Oma und Opa aus dem rund 800 Kilometer entfernten Ungarn ihn besuchen kommen. Aber einen Brief wie in den Vorjahren werden sie ihm sicher wieder schicken, um ihm zu gratuliere­n: Boldog születésna­pot! Alles Gute zum Geburtstag!

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Foto: Lippl Barnabás Csepregi-Maszárik feiert am 29. Februar seinen dritten und zwölften Geburtstag gleichzeit­ig. Er wünscht sich ein neues Spiel für seine Konsole und einen Besuch der Großeltern aus Ungarn.

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