Einwände sind schwer nachvollziehbar
Man fragt sich nach der neuerlichen Diskussion im Bad Wörishofer Bauausschuss schon, was dieser mit seiner ablehnenden Haltung zum Matzberger-Vorhaben erreichen möchte. Da steht eine Bauvoranfrage des Besitzers, die alle rechtlichen Vorgaben erfüllt, vom Bauamt mit Zustimmung versehen wird, doch abgelehnt wird.
Bei dem Vorhaben an dieser, für die Zukunft der Stadt so maßgeblichen Stelle, ist zweifellos Vorsicht geboten. Doch wenn der Investor einen Plan vorlegt, der das Gebäude in seinem bisherigen Zustand mit gleicher Fassade, auch dem Vorbau und den Türmchen, erhalten möchte, auch wieder eine Gaststätte mit Café betreiben will, dann sollte man meinen, dass dies doch den allgemeinen Wünschen entspräche. Wer den Plan des künftigen „Matzberger“gesehen hat, der dürfte sich auch an dem dritten Stockwerk, das aufgesetzt werden soll, nicht stören. Dass die Besitzer, die schon Geld in Millionenhöhe in das Projekt steckten, damit auch einmal etwas verdienen wollen, auch das erscheint verständlich.
Dass bei dieser Gelegenheit auch das Thema „Flüchtlinge“ins Gespräch kommt, war ja naheliegend. Der Wohnraum ist ja knapp. Wenn jetzt, wie bei der jüngsten Diskussion, Argumente vorgebracht werden wie „Wir lassen uns nicht erpressen“oder „Wir wissen nicht, was hier wirklich entstehen soll“, dann ist dies nur schwer nachzuvollziehen und ist sachlich nicht begründet. Die Bauwerber waren von Anfang an mit dem Bauamt, dem Bürgermeister und auch mit dem Landratsamt im Gespräch, haben also mit offenen Karten gespielt. Woher also dieses Misstrauen? Hätten die Räte auch bei einem einheimischen Investor so viel Bedenken gehabt? Und schließlich, was ist die Alternative dazu?
Alle wünschen sich an dieser schönen Stelle, dass wieder Leben einkehrt, nicht zuletzt sicher die Einzelhändler. Oder sollte weiterhin dort nichts geschehen? Sollte das „Matzberger“dann für die nächsten Jahre als angefangene Baustelle so stehen bleiben, siehe Löwenbräu-Areal? Eine nur schwer nachvollziehbare Vorstellung. Ganz abgesehen davon, dass dieses Gezerre alles andere als eine Einladung für andere Investoren für die Stadt darstellt.