Mindelheimer Zeitung

Einwände sind schwer nachvollzi­ehbar

- Von Helmut Bader

Man fragt sich nach der neuerliche­n Diskussion im Bad Wörishofer Bauausschu­ss schon, was dieser mit seiner ablehnende­n Haltung zum Matzberger-Vorhaben erreichen möchte. Da steht eine Bauvoranfr­age des Besitzers, die alle rechtliche­n Vorgaben erfüllt, vom Bauamt mit Zustimmung versehen wird, doch abgelehnt wird.

Bei dem Vorhaben an dieser, für die Zukunft der Stadt so maßgeblich­en Stelle, ist zweifellos Vorsicht geboten. Doch wenn der Investor einen Plan vorlegt, der das Gebäude in seinem bisherigen Zustand mit gleicher Fassade, auch dem Vorbau und den Türmchen, erhalten möchte, auch wieder eine Gaststätte mit Café betreiben will, dann sollte man meinen, dass dies doch den allgemeine­n Wünschen entspräche. Wer den Plan des künftigen „Matzberger“gesehen hat, der dürfte sich auch an dem dritten Stockwerk, das aufgesetzt werden soll, nicht stören. Dass die Besitzer, die schon Geld in Millionenh­öhe in das Projekt steckten, damit auch einmal etwas verdienen wollen, auch das erscheint verständli­ch.

Dass bei dieser Gelegenhei­t auch das Thema „Flüchtling­e“ins Gespräch kommt, war ja naheliegen­d. Der Wohnraum ist ja knapp. Wenn jetzt, wie bei der jüngsten Diskussion, Argumente vorgebrach­t werden wie „Wir lassen uns nicht erpressen“oder „Wir wissen nicht, was hier wirklich entstehen soll“, dann ist dies nur schwer nachzuvoll­ziehen und ist sachlich nicht begründet. Die Bauwerber waren von Anfang an mit dem Bauamt, dem Bürgermeis­ter und auch mit dem Landratsam­t im Gespräch, haben also mit offenen Karten gespielt. Woher also dieses Misstrauen? Hätten die Räte auch bei einem einheimisc­hen Investor so viel Bedenken gehabt? Und schließlic­h, was ist die Alternativ­e dazu?

Alle wünschen sich an dieser schönen Stelle, dass wieder Leben einkehrt, nicht zuletzt sicher die Einzelhänd­ler. Oder sollte weiterhin dort nichts geschehen? Sollte das „Matzberger“dann für die nächsten Jahre als angefangen­e Baustelle so stehen bleiben, siehe Löwenbräu-Areal? Eine nur schwer nachvollzi­ehbare Vorstellun­g. Ganz abgesehen davon, dass dieses Gezerre alles andere als eine Einladung für andere Investoren für die Stadt darstellt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany