Trauer um FDP-Urgestein Claus Thiessen
Er starb im Alter von 88 Jahren
Zuerst Forscher, dann Kommunalpolitiker: Dr. Claus Thiessen hat Spuren hinterlassen. Familie, Freunde und Weggefährten trauern um den ehemaligen FDP-Ortsvorsitzenden von Bad Wörishofen, der im Alter von 88 Jahren gestorben ist.
Der gebürtige Büsumer Thiessen gehörte von 2008 bis 2020 dem Stadtrat von Bad Wörishofen an und engagierte sich hier ebenso leidenschaftlich wie konsequent gegen Mobilfunkstrahlung und die seiner Ansicht nach überteuerten Erschließungsmaßnahmen der Anliegerstraßen in Schlingen und sparte nicht mit Kritik an der Verwaltung, der Doppik–Buchhaltung und den Zinstauschgeschäften. Der Ortsvorsitzende der FDP, der sich selbst öffentlich als stur bezeichnete, ließ sich von seinen Kritikern nicht beeindrucken, sondern verfolgte beharrlich seine Ziele, wobei er eine streng wissenschaftliche Analyse bei den Entscheidungen der Verwaltung und des Stadtrates einforderte. Unnötige Ausgaben vermeiden und wirtschaftlich haushalten, waren seine Devisen. Der FDP gehörte Thiessen 52 Jahre lang an. Er war Mitglied im FDPKreisvorstand des Unterallgäus und auch Kreisrat.
2022 erhielt Thiessen die Bürgermedaille der Stadt Bad Wörishofen. Bevor er sich im Ruhestand der Kommunalpolitik widmete, war er 38 Jahre am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen bei München tätig. 20 Jahre befasste er sich dort mit Robotik und war erklärter Gegner der Vollautomatisierung. Er wollte die Robotik auf die Hilfe von älteren Menschen im Alltag beschränken. In den Siebzigerjahren leitete er fünf Jahre lang den Verband der Wissenschaftler an Forschungsinstituten und arbeite am Helios-Projekt mit, das die Erforschung der Sonne zum Ziel hatte. Thiessen starb bereits am 1. Februar, wie nun bekannt wurde.
Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Freitag, 1. März, um 10 Uhr in der Pfarrkirche Schlingen statt. Um Thiessen trauern seine Ehefrau Margret, seine drei Kinder und fünf Enkelkinder.