Mindelheimer Zeitung

„Halle ist absolut kein Wunschgegn­er“

Wie Indians-Manager Müller die Play-offs einschätzt

- Interview: Manuel Weis/Bild: Siegfried Rebhan

Ab Sonntag (18 Uhr) startet der Eishockey-Oberligist ECDC Memmingen mit einem Heimspiel gegen die Saale Bulls aus Halle in das Play-off-Achtelfina­le. Doch so manchem Anhänger stecken noch die zurücklieg­enden Spiele, eine 6:7-Niederlage gegen Lindau nach deutlicher Führung und ein 4:3-Sieg nach Verlängeru­ng gegen das zuletzt dauerverli­erende Bayreuth, in den Knochen. Wir haben mit Memmingens Sportliche­m Leiter Sven Müller (42) über die aktuelle Situation gesprochen.

Herr Müller, wie fassen Sie das zurücklieg­ende Wochenende in wenigen Worten zusammen?

Sven Müller: Die Generalpro­be ist leicht missglückt. Man muss aber auch sagen: Es ging für beide Gegner noch um etwas, bei Bayreuth wollte sich die junge Mannschaft etwa ordentlich in die Sommerpaus­e verabschie­den. Für uns ging es um nichts mehr. Aber ich sage auch: Mir hat unser Auftritt nicht gefallen.

Wie haben Sie gegenüber der Mannschaft reagiert?

Müller: Ich habe das der Mannschaft genauso gesagt. Wir haben in dieser Woche miteinande­r gesprochen. In dem etwa einstündig­en Austausch ging es aber bei Weitem nicht nur über diese beiden Spiele, sondern auch um die anstehende­n Playoffs. Grundsätzl­ich habe ich deutlich gemacht, dass der ECDC Memmingen erwartet, dass die Mannschaft in jedem Spiel alles gibt.

Sie sprechen es ja an: Einerseits ging es um nichts mehr. Anderersei­ts tun sich Spieler ja häufig schwer, an einem Wochenende leistungst­echnisch runterzusc­hrauben und dann sofort wieder auf 100 Prozent zu kommen. Insofern: Kann der Auftritt noch nachwirken?

Müller: Es ist vollkommen richtig, dass diese Umstellung Spielern oft schwerfäll­t.

Memmingen spielt eine Saison mit guten, aber auch schlechten Spielen. Hat der Auftritt nun unterstric­hen, dass man im Sommer eine tiefgehend­e Analyse machen muss?

Müller: Die Planung läuft schon länger. Wir haben uns schon angeschaut, woran es liegt, dass wir nicht konstant genug spielen. Da werden wir den Hebel ansetzen. Ich möchte aber nicht, dass vergessen wird, dass wir teils auch vier oder fünf Spiele hintereina­nder auf sehr hohem Niveau agiert haben. Und natürlich darf eine Mannschaft auch verlieren. Wir haben aber zu häufig aus eigenem Antrieb Siege hergeschen­kt.

Sie spielen jetzt Play-offs gegen Halle, gegen die der ECDC Memmingen im Frühjahr 2023 rausgeflog­en sind. Es ist kein Wunschgegn­er?

Müller: Absolut nicht. Ich hätte jede andere Mannschaft lieber genommen. Halle ist Fünfter der Oberliga Nord, gehört aber vom Kader her noch höher in der Tabelle. Sie sind stärker besetzt als wir, aber wir haben keine Angst und zudem genug Qualität, um Halle zu schlagen.

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Sven Müller

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