Mindelheimer Zeitung

Nächster Funkturm in Bad Wörishofen

Im ausgewiese­nen Erholungsw­ald von Bad Wörishofen soll ein Funkturm gebaut werden. In der Nähe liegt ein beliebter Kinderspie­lplatz.

- Von Helmut Bader

Wörishofen In Bad Wörishofen soll ein weiterer Funkmast gebaut werden. Das Vorhaben beschäftig­te nun erneut den Bauausschu­ss, nachdem es zunächst keine passende Lösung gegeben hatte.

Am Waldrand nördlich von Hartenthal soll eine Funkübertr­agungsstat­ion, sprich ein Sendemast, durch einen Mobilfunka­nbieter errichtet werden. Der Turm mit einer Höhe von 41,80 Metern soll 20 Meter vom angrenzend­en Gehweg entfernt im Wald entstehen. Das zu errichtend­e Fundament dafür besitzt eine Fläche von neun mal neun Metern. Das Thema wurde bereits Ende 2023 im Bauausschu­ss behandelt. Damals stimmte dieser bei einer Gegenstimm­e zu, dass die Stadt dem Investor ein relativ großes Grundstück zur Vermietung in dieser Gegend anbieten darf. Allerdings war zu dieser Zeit der genaue Standort innerhalb dieser Fläche noch nicht festgelegt worden, was durch den nun vorliegend­en Bauantrag erfolgte. Der Mast sollte vor allem das Gebiet um Baisweil versorgen.

Da das Grundstück im Außen bereich liegt, sind Vorgaben zu erfüllen. Nachdem ein„ landschaft­sv erträglich­erer Standort“zur Versorgung dort vorhandene­r Mobilfunk lücken nicht zur Verfügung stand, wurde diese Bedingung erfüllt. Thomas Perschk vom Bauamt erläuterte weiter, dass keineb au planungs rechtliche­n Belange gegen das Vorhaben sprächen.

In Flächen nutzungspl­ani st das Gebiet als Erholungsw­ald ausgewiese­n. In der Stellungna­hme durch das Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten wurde darauf hingewiese­n, dass sich am Standort zwei Ruhebänke befänden und dass eine natürliche Verblendun­g des Funkmasts zu erfolgen habe. Somit sei eine Rodung zu genehmigen, wenn im Nachgang eine solche Verblendun­g durch Sträuche und Bäume wieder erfolge. Eine Rückbauver­pflichtung durch den Antragstel­ler sei vorhanden, so Perschk in seinem Vortrag. Die Entfernung zur nächsten Wohnbebauu­ng beträgt etwa 370 Meter. Somit empfahl die Baubehörde die Zustimmung zu dem Vorhaben.

In der Diskussion verwies Bürgermeis­ter Stefan Welzel (CSU) auf die vorausgega­ngene Sitzung. Stadtrat Johann Suiter (Grüne) gab zu bedenken, dass in der Nachbarsch­aft des Standortes der Kinderspie­lplatz „Ort der Wald- und Naturwesen“angesiedel­t sei. Zweiter Bürgermeis­ter Daniel Pflügl (Grüne) wies darauf hin, dass zwar dem Mietvertra­g zugestimmt worden sei, dass er damit aber keine Erlaubnis zum Bauen sehe. „An diesem Standort auf gar keinen Fall“, tat er seine Einschätzu­ng deutlich kund.

Stefan Welzel dagegen betonte, dass man sich mit dem Thema ja ausführlic­h befasst und man dem Mietvertra­g doch zugestimmt hätte. Andere Grundstück­e seien nicht zur Verfügung gestanden. Stadtbaume­ister Roland Klier betonte, dass nun mal ein Mietvertra­g bestehe, was auch Dritte Bürgermeis­terin Michaela Bahle-Schmid (CSU) so sah. Ebenfalls in der Pflicht sah sich Baureferen­t Sebastian Dietrich (Generation Fortschrit­t). Finanzrefe­rent Konrad Hölzle (CSU) erinnerte daran, dass sich in der Nähe immerhin die „Allee der Bäume“befinde. Wenn aber baurechtli­ch nichts dagegen spreche, wünsche er sich zumindest, dass der Mast entspreche­nd kaschiert würde. Nachdem die Meinungen bei den Mitglieder­n des Ausschusse­s auseinande­rgingen, fiel die Abstimmung entspreche­nd knapp aus. Mit 7:6 Stimmen wurde der Antrag schließlic­h genehmigt.

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Foto: Helmut Bader In einem Waldstück bei Bad Wörishofen soll ein über 40 Meter hoher Funkturm entstehen.

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