Mindelheimer Zeitung

ESVK erweist sich als hart im Nehmen

Joker sichern sich mit einem 4:1-Sieg gegen Bietigheim auf den letzten Drücker einen Platz im Play-off-Viertelfin­ale. Überschatt­et wird die Partie von der Verletzung Micke Saaris.

- Von Manuel Weis

Es waren bange Momente am Sonntagabe­nd in der ausverkauf­ten Energie Schwaben Arena. Exakt fünf Minuten und 35 Sekunden waren gespielt, als Stürmer Micke Saari kurz hinter der blauen Linie zum Schlagschu­ss ansetzt, den Blick nur auf das Tor des Ligaschlus­slichts Bietigheim gerichtet. Ihm entgegen kommt – mit gehobenem Ellbogen – ein besonders unangenehm­er Zeitgenoss­e, der in der lokalen Bietigheim­er Zeitung vor einigen Tagen als neuer „Bad Boy“der Liga gefeiert wurde. Ihn kenne „jetzt schon die komplette Liga“, schrieb das Blatt über Morgan-Adams Moisan, der der Lokalpress­e sagte, dass er sich an die neue Liga, „in der die Schiedsric­hter etwas weicher seien“, noch gewöhnen müsse.

Es gelang ihm offenkundi­g nicht: Der 27-Jährige rammte Saari um und kassierte zum zweiten Mal eine große Strafe wegen eines Ellbogench­ecks. Der Finne blieb danach nahezu regungslos liegen. Mehrere Ärzte eilten auf’s Eis, tasteten ihn ab – und halfen ihm auf. Saari musste, auch gestützt von teils mehreren Joker-Spielern und mit immer wieder wegknicken­den Beinen, in die Kabine gebracht werden. „Er erinnert sich an nichts mehr“, sagte ESVK-Trainer Daniel Jun nach dem Match. Positiv war, dass Saari nicht im Krankenhau­s bleiben musste, sondern nach dem Match, das die Joker übrigens mit 4:1 gegen phasenweis­e arg schwache Steelers gewannen, schon wieder auf das Eis lief und der Fankurve applaudier­te. Unklar ist aber, ob Saari nicht doch wird pausieren müssen.

Für die Joker war die brutale Aktion dennoch der Türöffner zum Erfolg. Sie spielten in Folge fünf Minuten lang in Überzahl – und schossen zwei Tore. Was folgte, war ein Spiel, das geprägt war von Härte. Nicht umsonst musste im zweiten Drittel auch Joey Lewis in die Kabine. Er hatte seinerseit­s einen unfairen Bandenchec­k gefahren, allerdings ohne Verletzung­sfolge. „Es war sehr wichtig, dass wir dieses Penalty-Killing ohne Gegentor überstande­n haben“, sagte Kaufbeuren­s Trainer Daniel Jun, der durchatmet­e, dass in dieser Phase nicht das 2:3 fiel. „Die Special-Teams waren heute der Unterschie­d“, stellte der Coach fest. Auch das anstehende Viertelfin­ale verspricht Emotionen: Denn dort treffen die Kaufbeurer ab 13. März auf den EV Landshut.

 ?? Foto: Mathias Wild ?? Männer des Spiels: Sami Blomqvist führt nach zwei Treffern gegen Bietigheim die „ewige“DEL2-Torschütze­nliste an. Micke Saari musste nach einem Ellbogench­eck vom Eis geführt werden.
Foto: Mathias Wild Männer des Spiels: Sami Blomqvist führt nach zwei Treffern gegen Bietigheim die „ewige“DEL2-Torschütze­nliste an. Micke Saari musste nach einem Ellbogench­eck vom Eis geführt werden.

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