Von Robotik bis Wetterkunde
Beim Tag der offenen Tür wird deutlich, was die Maria-Ward-Realschule in Mindelheim alles zu bieten hat. Dabei steht das spielende Lernen im Fokus – aber auch Hilfsbereitschaft wird groß geschrieben.
Mindelheim Lange fristete der Frauenfußball ein Schattendasein. Diese Zeiten sind vorbei, was volle Stadien und TV-Einschaltquoten beweisen. Viel Sympathie genießt das Spiel neuerdings auch bei der Maria-Ward-Realschule in Mindelheim. „Wir wollen Mädchenfußball in den Sportunterricht integrieren, und streben dazu eine Kooperation mit dem Deutschen Fußballbund an, mit dem Ziel Standortschule für Mädchenfußball zu werden“informierte Realschuldirektorin Sybille Gerner beim traditionellen Tag der offenen Tür. Die Bildungsschmiede hat bereits Fußballvereine aus der Region für das Projekt ins Boot geholt, um von ihnen zu lernen.
Apropos spielend lernen. Spielend demonstrierten Mädchen und Buben ihren Eltern, Geschwistern sowie Verwandten und Bekannten live, wie bunt Schulleben sein kann: Da wurde gebastelt, experimentiert und ausprobiert, wurden physikalische Versuche angestellt und kleine Roboter programmiert, denen junge Tüftler das Tanzen und sich im Kreis drehen beibrachten. Schnell bekamen die Besucher auch mit, dass die Schule viel Wert auf Forschung, Digitalisierung, musikalische Bildung, Berufsorientierung wie auch Kenntnisse im 3D-Druck legt.
So kam, wer auf Talentsuche ging auf der Ganz-Tages-Forscherklasse nicht vorbei. Gleich nebenan war rund um einen Eiffelturm Französisch lernen angesagt. Die großen und kleinen Besucher wurden Zeuge bei der Herstellung von Lego-Figuren mittels eines 3D-Druckers und sahen mit großem Interesse einem Schülerteam zu, das mit Holzstäben eine Brücke wie einst Leonardo da Vinci baute. Zudem luden junge Tüftler mit einem iPad zum Rundgang durch eine ägyptische Pyramide ein.
Und während Bläser-, Streicherund Chorklassen stimmlich und mit ihren Instrumenten zeigten, was sie im Musikunterricht gelernt haben, gaben junge Gitarristinnen und Gitarristen in der Aula der Schule ein beeindruckendes Konzert, das auch für Sportbegeisterte in der Turnhalle nicht zu überhören war. Den Mädchen und Jungen beim Bouldern oder einer Tanzshow zuzuschauen machte ebenso viel Spaß, wie der Auftritt eines professionellen Märchenerzählers, der Geschichten und Sagen recht spannend unter die Zuhörer brachte. „Schön war die Zeit“schwärmte man im Ehemaligen-Zimmer, während es im Werkraum viel zu bestaunen gab. Dort drängten sich die Besucher besonders vor den kunstvoll gefertigten Baumhäusern. Neu war für viele Besucher, dass Maria-Ward wahlweise auch zukünftige „Wetterfrösche“ausbildet. Ihnen zeigt Matthias Lugauer, ein ehemaliger Meteorologe, wie man Wetterphänomene beobachtet und Regenmengen aufzeichnet.
Groß geschrieben wird in der Realschule auch Hilfsbereitschaft. Wer sich während des Unterrichts verletzt und Erste Hilfe braucht, ist bei den gut ausgebildeten Schulsanitätern in besten Händen. Letztlich hatte der Tag der offenen Tür auch eine soziale Komponente. Der finanzielle Erlös aus Tombola, sowie Kuchen- und Popcornverkauf kommt dem Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes Kaufbeuren zugute.