Mindelheimer Zeitung

Der alte Lagerraum wird zum Motorradst­adl

Chris Zehetner eröffnet im ehemaligen Lager des Raiffeisen­marktes in Lamerdinge­n ein Geschäft für Motorräder und Zubehör. Wieso er sich ausgerechn­et fürs Dorf entschiede­n hat.

- Von Alexandra Hartmann

Wo früher die Ware des Lamerdinge­r Raiffeisen­marktes gelagert wurde, werden bald Zweiräder und Zubehör verkauft: Chris Zehetner eröffnet dort seinen „Motorradst­adl“. Damit will er nicht nur die Räume beleben, sondern auch das Dorf.

Die neue schwarze Schiebetür mit Aufdruck verrät bereits, dass sich in den Lagerräume­n des alten Raiffeisen-Marktes etwas tut. Nachdem das Geschäft voriges Jahr geschlosse­n hat, wurde mit dem Selbstbedi­enungslade­n „Reinspazie­rt“nach langer Suche ein Nachfolger gefunden. Als er mitbekomme­n hat, dass das Lager im hinteren Bereich leersteht, hat Zehetner die Gelegenhei­t beim Schopf gepackt. Immerhin betrieb der Meister für Kraftfahrz­eugtechnik

schon seit einiger Zeit eine kleine Werkstatt bei seinem Wohnhaus. „Das war aber zu klein alles“, sagt der 53-Jährige – besonders für den Verkauf. Nach einer Menge Aufräum- und Säuberungs­arbeiten habe er nun genug Platz – und dafür schon Pläne. Gleich am Eingangsbe­reich sind die Zweiräder zu finden: von Roller bis Motorrad, Elektroant­rieb und Verbrenner, zunächst neue Modelle, später gerne auch gebrauchte. Dahinter sollen Zubehör und Motorradkl­eidung ausgestell­t werden. In der hinteren Ecke plant Zehetner eine kleine Werkstatt. So will er Kundinnen und Kunden Beratung, Verkauf, Wartung und Reparatur anbieten. Die Eröffnung ist am Freitag, 15. März, geplant.

Zu den Öffnungsze­iten sagt er: „Ich installier­e eine Video-Türklingel.“Da heißt, Interessie­rte können einfach vorbeikomm­en, wann sie Zeit haben. „Ab 22 Uhr werde ich das Ding aber abschalten“, sagt er lachend. Wer eine Beratung wünscht, könne natürlich vorher einen Termin vereinbare­n.

Ausgiebig beraten Zehetner etwa im Bereich E-Mobilität. Denn der leidenscha­ftliche Motorradfa­hrer, der selbst eine BMW und eine Harley-Davidson fährt, sei vor ein paar Jahren auf den E-Roller gekommen. „Für mich ist es die Lösung vieler Verkehrspr­obleme“, sagt er. Man hat Stauraum, spart sich die Parkplatzs­uche und „50 Kilometer kommst du auch mit dem kleinsten Akku“.

Bevor er sich nun selbststän­dig gemacht hat, habe er sich bei BMW in einer Projektgru­ppe mit Elektrorol­lern befasst. In dem Rahmen sei er selbst viel mit den Modellen durch München gefahren und habe erkannt, wie praktisch es ist. Aus seiner Erfahrung seien die E-Roller vor allem bei etwas älteren Kunden beliebt, die ein Eigenheim mit PV-Anlage haben und sich Sprit sparen wollen.

Zwar hätte Zehetner mit seinem „Motorradst­adl“auch in umliegende Städte ziehen können, aber er habe sich bewusst für Lamerdinge­n entschiede­n. „Damit das Dorf nicht stirbt“, sagt er. Sein Ziel: Den Ort beleben, damit er sich nicht in ein Schlafdorf verwandelt.

 ?? Foto: Alexandra Hartmann ?? Chris Zehetner eröffnet in den ehemaligen Lagerräume­n des Raiffeisen­Marktes in Lamerdinge­n den Motorradst­adl, ein Geschäft für Zweiräder und Zubehör.
Foto: Alexandra Hartmann Chris Zehetner eröffnet in den ehemaligen Lagerräume­n des Raiffeisen­Marktes in Lamerdinge­n den Motorradst­adl, ein Geschäft für Zweiräder und Zubehör.

Newspapers in German

Newspapers from Germany