Jetzt wartet Landshut
Der ESV Kaufbeuren trifft in den Play-offs der DEL2 auf den alten Rivalen aus Niederbayern. In den ersten beiden Spielen der Viertelfinal-Serie muss der ESVK auf einen Spieler verzichten.
Die DEL2 bekommt ein wahres Traum-Play-off-Viertelfinale. Ab Mittwoch, 13. März, werden sich in einer Best-of-Seven-Serie der EV Landshut mit Heimrecht (4., 85 Punkte) und der langjährige Rivale ESV Kaufbeuren (5., 80 Punkte) gegenüberstehen. Diese Paarung war bis kurz vor Ende des 52. Spieltags nicht fix, kam aber zustande, weil die Joker mit 4:1 gegen Schlusslicht Bietigheim gewannen und die Niederbayern einen Punkt gegen Bad Nauheim holten (3:4 n. V.). „Ich erwarte eine geile Serie“, sagt Kaufbeurens Verteidiger Simon Schütz.
Ab diesem Mittwoch sollen nun zuerst alle Kaufbeurer Dauerkarteninhaber die Möglichkeit haben, ihre Karten für die zwei sicheren Heimspiele zu verlängern. Ab Freitag gehen alle restlichen Plätze in den Verkauf – dieser startet um 16 Uhr in der ESVK-Geschäftsstelle sowie online. Einzeltickets kosten zwei Euro mehr als sonst.
Dass die Play-offs näher rücken, zeigte sich schon am vergangenen Wochenende auf dem Eis. In den beiden Spielen mit Joker-Beteiligung gab es drei rüde Aktionen, die von den Schiedsrichtern mit Spieldauerstrafen geahndet wurden. Am vergangenen Freitag in Freiburg (2:3) musste der Kaufbeurer Max Oswald nach einem harten Check gegen seinen Gegenspieler vom Eis. Die Liga sah von einer Sperre ab. Am vergangenen Sonntag gegen Bietigheim setzte Joey Lewis einen überharten Bandencheck an. Auch er ging vorzeitig duschen – und wird nun den Kaufbeurern die ersten beiden Play-offSpiele gegen Landshut fehlen. Denn der Disziplinarausschuss der DEL2 sperrte Lewis wegen jenes Bandenchecks für zwei Spiele.
Für Empörung, unter anderem im Internet, gesorgt hat die gleichzeitige Entscheidung des Ausschusses, Steelers-Stürmer Morgan Adams-Moisan nur für ein Spiel zu sperren. Der Kanadier hatte Joker Micke Saari nach einem Check gegen den Kopf ins Krankenhaus befördert. Saari war stark benommen – als Ärzte und Spieler ihn auf dem Weg in die Kabine stützten, knickten dem Joker mehrfach die Beine weg. In der Kabine sei er wieder zu sich gekommen, berichtet Schütz.
Der von Joey Lewis niedergestreckte Spencer Berry konnte die Partie indes fortsetzen. „Ich verstehe nicht, wie bei ähnlichen Vergehen mit zweierlei Maß gemessen werden kann, zumal es sich bei Adams-Moisan um einen Wiederholungstäter handelt“, sagte ESVK-Geschäftsführer Michael Kreitl. Adams-Moisan kassierte nämlich im vierten DEL2-Spiel schon die zweite Spieldauerstrafe. Die erste Ein-Spiel-Sperre hat beim Kanadier nicht zum Umdenken geführt. In Internetforen forderte sogar ein Bietigheimer Fan, dass der Übeltäter „kein Spiel mehr für uns machen“solle. Auf Anfrage unserer Redaktion nahmen die Steelers keine Stellung zur Aktion ihres Spielers.
Bei Saari, der nach Spielende immerhin wieder kurz auf das Eis kam, steht eine Diagnose noch aus. Somit bleibt ungewiss, ob er gegen Landshut spielen kann. Zu feiern gab es nach Spielende am Sonntag noch einen großen Erfolg. Saaris Sturmkollege Sami Blomqvist, der einen Doppelpack gegen die Steelers schnürte, kommt nun auf 221 DEL2-Treffer und hat somit die Führung der Allzeit-Torjägerliste des ESVK übernommen.
Seit dem letzten Spieltag am Sonntag ist auch klar, dass die Kassel Huskies mit 100 Punkten auf dem Konto Hauptrundensieger der DEL2 sind. Neben den Huskies, deren Viertelfinalgegner noch nicht feststeht, könnten auch die sechstplatzierten Krefeld Pinguine im Falle eines Titelgewinns aufsteigen. Alle anderen Teams nicht. In diesem Fall würde derweil der Augsburger EV, der die DELHauptrunde als Tabellenletzter beendete, in die DEL2 absteigen. In Augsburg wird in den kommenden Wochen – wie schon im Frühjahr 2023 – auf ein Scheitern der Huskies und Pinguine gehofft.
„Ich verstehe nicht, wie bei ähnlichen Vergehen mit zweierlei Maß gemessen werden kann.“
Michael Kreitl