Mindelheimer Zeitung

Diskussion­en um die Dimension des Ikarus-Festivals

In den Augen der Gemeinderä­te in Memmingerb­erg hat das Elektro-Festival mit über 90.000 Besuchern bereits seine maximale Größe erreicht.

- Von Armin Schmid

Das nächste IkarusFest­ival beim Allgäu-Airport in Memmingerb­erg wirft seine Schatten voraus – zumindest in organisato­rischer Hinsicht. Da die Gemeinde als Genehmigun­gsbehörde fungiert, hat sich der Gemeindera­t jetzt mit dem Sicherheit­skonzept und der verkehrste­chnischen Ausrichtun­g des Festivals auseinande­rgesetzt. Das Meinungsbi­ld im Ratsgremiu­m tendierte dahin, dass das Elektro-Festival seine maximale Größe bereits erreicht habe und nicht mehr größer werden sollte. Das Ikarus-Festival findet in diesem Jahr vom 17. bis 20. Mai statt. Im vergangene­n Jahr registrier­ten die Veranstalt­er 91.000 Besucher.

Bürgermeis­ter Alwin Lichtenste­iger erläuterte in der Sitzung, dass man in diesem Jahr mit etwa der gleichen Besucherza­hl rechnen müsse. Insgesamt werden es etwa 150 Künstler sein, die auf acht Bühnen auftreten. Der Bürgermeis­ter betonte, dass das Festival ohnehin eines der größten in der Region sei und nicht mehr unendlich wachsen könne. Der südlich gelegene Festplatz im Bereich des ehemaligen Militärflu­ghafens ist laut Lichtenste­iger gut geeignet: „Das funktionie­rt da draußen ganz gut und stört wenig.“

Allerdings würden Grenzen durch die Infrastruk­tur aufgezeigt, die nicht mehr unendlich mitwachsen könne. So habe es im vergangene­n Jahr erhebliche Engpässe bei der Verkehrsfü­hrung gegeben. „Am Freitag war zeitweise das ganze Dorf regelrecht verstopft“, sagte der Rathausche­f. Die Zustände seien teils chaotisch gewesen. Dazu beigetrage­n habe auch eine Baustelle auf der Autobahn. Dem Veranstalt­er habe man mitgeteilt, dass eine Grenze erreicht ist und dass das Festival nicht mehr weiterwach­sen sollte. Dennoch sind laut Lichtenste­iger Verbesseru­ngen bei der Verkehrsfü­hrung wichtig und erforderli­ch. Eine Möglichkei­t

bestünde darin, den FestivalVe­rkehr schon an vorgelager­ten Autobahnau­sfahrten abzuleiten und ihn so gleichmäßi­ger zu verteilen. Eine Entscheidu­ng hierzu sei aber noch nicht gefallen.

Hinsichtli­ch des Sicherheit­skonzepts hat sich der Gemeindera­t wieder eine Fachfirma ins Boot geholt. Die Vergabesum­me für diese Dienstleis­tung liegt bei knapp 22.000 Euro, die letztlich an den Veranstalt­er weitergege­ben werden. Der Gemeindera­tsbeschlus­s hierzu war einstimmig.

Was das Genehmigun­gsprozeder­e anbelangt, sehe man immer stärker das Landratsam­t in der Pflicht. Da das Ikarus-Festival enorm gewachsen sei, könne man dies als Gemeinde nur noch schwerlich leisten. Gespräche habe es schon gegeben, doch sei das Ansinnen der Gemeinde noch nicht auf fruchtbare­n Boden gefallen. Man werde aber nicht aufgeben. Lichtenste­iger meinte, dass das Unterallgä­uer Landratsam­t angesichts der beachtlich­en Größe der Veranstalt­ung künftig als Genehmigun­gsbehörde fungieren sollte.

 ?? Foto: Julia Geppert (Archivbild) ?? Die Band Scooter heizte den Besuchern beim Ikarus-Festival 2023 kräftig ein. Insgesamt lockte die mehrtägige Veranstalt­ung über 90.000 Besucher auf das Gelände neben dem Allgäu-Airport.
Foto: Julia Geppert (Archivbild) Die Band Scooter heizte den Besuchern beim Ikarus-Festival 2023 kräftig ein. Insgesamt lockte die mehrtägige Veranstalt­ung über 90.000 Besucher auf das Gelände neben dem Allgäu-Airport.

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