Mindelheimer Zeitung

Wasserkraf­t unterstütz­t Sonne und Wind

Stausee schützt auch vor Hochwasser

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Gebaut wurde der Forggensee ursprüngli­ch aus zwei Gründen: Er sollte vor Hochwasser schützen und regenerati­ve Energie liefern. „Das Kraftwerk Roßhaupten war 1954 von immenser Bedeutung für die bayerische Elektrizit­ätswirtsch­aft“, heißt es bei der Uniper Kraftwerke GmbH, die den Forggensee heute betreibt. Vor allem, als Mitte der 1950er Jahre der Energiebed­arf infolge des Wirtschaft­swunders massiv anstieg.

Das Kraftwerk Roßhaupten erzeugt heute laut Uniper jährlich bis zu 150 Millionen Kilowattst­unden umweltfreu­ndlichen Strom. Das reicht aus, um den Bedarf von 43.000 Haushalten zu decken und 60.000 Tonnen CO2 zu vermeiden. Der Kopfspeich­er Forggensee ermöglicht zudem den bedarfsori­entierten Einsatz der Kraftwerke entlang des Lechs, die damit die naturgemäß schwankend­e Einspeisun­g von Energie aus Sonne und Wind ausgleiche­n können.

Außerdem schützt der Stausee die Menschen entlang des Lechs bis hinunter zur Donau vor Hochwasser. Er kann bis zu 22 Millionen Kubikmeter Wasser in seinem Hochwasser-Rückhalter­aum aufnehmen und speichert so unter anderem die hohen Zuflüsse aus der Schneeschm­elze.

Bei den größten Lech-Hochwasser­n seit Bestehen des Forggensee­s 1999 und 2005 konnte von den Spitzenzul­äufen zum Forggensee annähernd die Hälfte zurückgeha­lten und die Fluten so weitgehend beherrscht werden. Im Jahr 2013 wurde eine Hochwasser­spitze durch eine vorausscha­uende Absenkung des Forggensee­s laut Uniper effektiv entschärft.

Um die Sicherheit weiterhin zu garantiere­n, investiert­e der Kraftwerks­betreiber in den Jahren 2018/19 mehr als 30 Millionen Euro in die Sanierung der Talsperre in Roßhaupten. Der Damm wurde dabei neu abgedichte­t und mit einem modernen Hochwasser­Kontrollsy­stem aus Glasfaser versehen. (dec)

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Bei der Dammsanier­ung in den Jahren 2018/19 wurde mit riesigen Schlitzwan­dgeräten teilweise Tag und Nacht gearbeitet.

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