Indians müssen Ausgleich hinnehmen
In der Play-off-Serie verliert der ECDC Memmingen in Halle knapp mit 3:4. Am Freitag steigt in Memmingen das dritte Spiel der Serie.
Seit Jahren träumt der 2004 gegründete Mitteldeutsche Eishockey-Club Halle davon, in die DEL2 aufzusteigen. Auch jetzt skandieren seine Fans auf den Rängen immer wieder: „Kämpfen bis zum Ende, für die Zweite Liga!“Und doch haben die Saale Bulls in der Eishockey-Oberliga Nord eine Hauptrunde gespielt, in der sie weit vom Erträumten entfernt waren.
Doch plötzlich, im Achtelfinale der Play-offs gegen die Memminger Indians, „spielt das Team jetzt so, wie wir es die ganze Saison über sehen wollten. Meine Jungs haben Charakter bewiesen“, sagte MECCoach Kai Schmitz nach der zweiten Partie der Serie, die der MEC mit 4:3 zu seinen Gunsten entschied. Damit steht es in der „Bestof-five“-Serie 1:1. Die Indians hatten das erste Spiel am Memminger Hühnerberg 4:3 nach Verlängerung gewonnen. Spiel drei findet am Freitag ab 20 Uhr in Memmingen statt. Wer zuerst drei Siege auf seinem Konto verbucht hat, zieht ins Viertelfinale ein.
Nachdem bereits die erste Begegnung eine äußerst enge Angelegenheit auf höchstem Oberliga-Niveau gewesen war, sahen die beiden Coaches auch nun wieder ein „Topspiel“(Schmitz), das „auf Augenhöhe“(Huhn) stattfand.
Der Memminger Coach war grundsätzlich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, die sich erst am Spieltag, zehn Stunden vor Spielbeginn, auf die 520 Kilometer lange Fahrt nach Halle begeben hatte. Kritisch äußerte sich Huhn zur Chancenverwertung seines Teams, außerdem sei es „defensiv das eine oder andere Mal durchgefallen“. Der Start jedenfalls hätte besser nicht sein können: Jaroslav Hafenrichter, am Sonntag noch der Siegtorschütze, brachte die Indians früh in Führung (4.), Linus Svedlund legte im zweiten Drittel das 2:0 nach (28.). Kurz darauf brachte ausgerechnet ein Memminger die Saale Bulls zurück ins Spiel: Marcus Marsall lenkte eine scharfe Hereingabe ins eigene Netz (30.). Wenig später glichen die Gastgeber durch einen kühnen Slalomlauf von Adam Domogalla zum 2:2 aus.
Im Schlussdrittel sorgte Milan Pfalzer erneut für die Memminger Führung, doch binnen 60 Sekunden sollten die Bulls die Partie durch Tore von Erik Hoffmann (51.) und Thomas Merl (52.) drehen. „Wir haben das Momentum jetzt auf unserer Seite“, meinte Halle-Coach Schmitz. Die Indians sind da ganz anderer Ansicht.