Mindelheimer Zeitung

Zum Helfen ist man nie zu klein

Zum ersten Mal fand an der Dirlewange­r Grundschul­e ein Erste-Hilfe-Kurs unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“statt. Schüler sollen animiert werden, nicht wegzuschau­en.

- Von Sabine Adelwarth

Schon Kinder können Leben retten. „Je früher Kinder an die Erste-Hilfe herangefüh­rt werden, desto besser werden sie später dann helfen und verlieren ihre Scheu“, ist Notfallsan­itäter Christian Troitzsch überzeugt, der in den beiden vierten Klassen der Grundschul­e Dirlewang einen kindgerech­ten Erste-Hilfe-Kurs unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“leitet. Aufmerksam verfolgten die Viertkläss­ler die unzähligen Unfallbeis­piele. Es geht um einen Schnitt in den Finger ebenso wie um einen Sturz mit Platzwunde am Kopf. Seit 25 Jahren ist der Ramminger als Notfallsan­itäter im Einsatz und mittlerwei­le auch Kursausbil­der und Dozent an der Rettungsdi­enstschule in Schwabmünc­hen. Unzählige Kurse hat Troitzsch schon geleitet und doch war es in Dirlewang eine persönlich­e Premiere: „An einer Grundschul­e war ich bisher noch nie, aber ich finde es toll und wichtig, dass man auch den Jüngsten schon die Erste Hilfe nahebringt.“

Schnell wird an dem Vormittag klar, dass Kinder gerne helfen und schnell lernen. Der Umgang mit kleineren Unfällen und die Erstversor­gung von Verletzung­en mit Fingerpfla­ster und Kopfverban­d standen auf dem Programm. Die Schüler versorgten sich gegenseiti­g und hatten neben der praktische­n Übung auch eine Menge Spaß. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Das richtige Verhalten bei Verbrennun­gen und Verbrühung­en war ebenfalls Teil des Kurses. Zahlreiche Tipps, wie man sich bei einem Notfall zu verhalten hat, gab es obendrauf und als einzelne Schüler dann noch in eine Rettungsde­cke gewickelt wurden, bemerkten sie schnell den wichtigen Effekt am eigenen Leib. Großes Interesse hatten alle am praktische­n Teil, in dem die Kinder ausführlic­h üben konnten, wie man das Bewusstsei­n und die Atmung eines Verletzten überprüft und was es alles bei der stabilen Seitenlage zu beachten gibt.

Die Schüler erfuhren und erlebten hautnah, dass sie durchaus in der Lage sind, zu helfen und wie wichtig es ist, schnell zu handeln und nicht wegzusehen. Klassenleh­rerin Anna Birzle sowie Rektorin und Klassenleh­rerin Heike Trunk betonten, dass so ein Kurs die beste Basis sei, um im Notfall richtig handeln zu können. „Die Ängste werden den Kindern beim Umgang mit Verletzten schnell genommen.“

Zweite Vorsitzend­e Susanne Lorenz vom Elternbeir­at hat den Kurs ins Rollen gebracht. Gemeinsam mit dem Elternbeir­at und dem Fördervere­in „Hand in Hand“unterstütz­en sie die Aktion auch finanziell. „Gerade junge Menschen haben oftmals keine Scheu, anderen zu helfen und können tatkräftig zupacken“, freut sich Elternbeir­atsvorsitz­ender Benjamin Adelwarth über das große Interesse der Kinder. Auch künftig möchte der Elternbeir­at den Kurs für die Viertkläss­ler anbieten.

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Fotos: Sabine Adelwarth Praktische Übungen waren Bestandtei­l des Erste-Hilfe-Kurses. Die Viertkläss­ler der Grundschul­e Dirlewang durften ausprobier­en, wie man einen fachgerech­ten Kopfverban­d anlegt.
 ?? ?? Die stabile Seitenlage war einer der Schwerpunk­te beim Erste-Hilfe-Kurs in der Grundschul­e. Zuvor erklärte Notfallsan­itäter Christian Troitzsch auch, wie die Kinder die Atmung bei Verletzten kontrollie­ren können.
Die stabile Seitenlage war einer der Schwerpunk­te beim Erste-Hilfe-Kurs in der Grundschul­e. Zuvor erklärte Notfallsan­itäter Christian Troitzsch auch, wie die Kinder die Atmung bei Verletzten kontrollie­ren können.

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