Mindelheimer Zeitung

Beim Mittagesse­n bereiten die Kosten Bauchschme­rzen

Die Verpflegun­g für Mädchen und Buben in den Kindertage­sstätten geht für die Eltern ganz schön ins Geld. So ist die Situation in Türkheim und den umliegende­n Orten.

- Von Alf Geiger

Türkheim Steigende Preise für das Mittagesse­n an den vier städtische­n Kindertage­seinrichtu­ngen und der Grundschul­e in Mindelheim sind vielen Eltern sauer aufgestoße­n und haben dort hohe Wellen geschlagen. Auch in den Gemeinden im Wertachtal und Umgebung stoßen die Kostenstei­gerungen den Verantwort­lichen in den Rathäusern und vor allem den betroffene­n Eltern sauer auf.

Wie berichtet, müssen die Eltern an der Christoph-Scheiner-, der Luxenhofer-, der Champagnat­und der Anna-von-Teck-Kita in Mindelheim demnächst 5,20 Euro pro Mahlzeit zahlen. Das ist ein Euro mehr als bisher. An der Grundschul­e steigt der Preis für eine Portion von 4,90 Euro auf 6,30 Euro. So ist die Situation in Türkheim und Umgebung.

In Türkheim im Kindergart­en St. Josef klagten die Eltern auch über die erhöhten Preise, weiß Bürgermeis­ter Christian Kähler. 70 bis 80 Kinder bekommen hier täglich ein Mittagesse­n serviert, das in der Krippe 4,90 Euro, im Kindergart­en 5,20 Euro und im Hort 5,40 Euro kostet. Dazu kommen noch 25 Cent Kontoführu­ngsgebühr pro Essen. Zum Frühjahr 2023 wurden die Preise erhöht und zum Herbst 2023 noch einmal. Vor der Preiserhöh­ung kostete ein Essen in der Krippe 4,30 Euro, im Kindergart­en 4,60 Euro und im Hort 4,80 Euro, jeweils plus 25 Cent Kontoführu­ngsgebühr pro Essen.

Wenn kein Essen gebraucht wird, können die Eltern bis 8.30 Uhr abbestelle­n und müssen dann auch nichts bezahlen. Das Essen wird von einem Catering-Unternehme­n geliefert, größere Lieferschw­ierigkeite­n habe es nur bei den Bauernprot­esten gegeben, wie eine Kitamitarb­eiterin auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte.

In den drei Kindertage­sstätten St. Elisabeth in Türkheim (Löwenzahn, Gänseblümc­hen und Rosenhaus) sei die Situation entspannt, so Einrichtun­gsleiter Michael Helfert. Alle Kinder, die einen Kitaplatz oder eine Mittagsbet­reuung benötigen, können berücksich­tigt werden. Warteliste­n gebe es nicht, so Helfert.

In der Kita St. Elisabeth kostet das Mittagesse­n bei fünf Tagen pro Woche 119 Euro monatlich pauschal bzw. für Kinder unter drei Jahren 84 Euro. Es können auch einzelne Tage gebucht werden. Der August ist beitragsfr­ei, da kein Essen angeboten wird. Es werden in der Kita St. Elisabeth rund 85 Kinder mit Mittagesse­n versorgt. Die Eltern können bei Urlaub etc. das Essen mit einem Vorlauf von fünf Werktagen abbestelle­n. Das abbestellt­e Essen muss nicht bezahlt werden.

Die letzte Preiserhöh­ung war am 1. Januar 2023. Derzeit sei keine weitere Erhöhung durch den Anbieter angekündig­t, ist Helfert erleichter­t. Das Essen wird in speziellen Warmhalteb­oxen vom Kreissenio­renwohnhei­m in Türkheim regional angeliefer­t. Lieferschw­ierigkeite­n gab es noch nie.

In der Gemeinde Markt Wald wird im Kindergart­en St. Josef und in der Christoph-Scheiner-Grundschul­e eine Mittagsver­pflegung durch ein Catering-Unternehme­n angeboten. Die Eltern bestellen das Essen direkt über eine App beim Catering-Unternehme­n und bezahlen dafür im Kindergart­en 4,79 Euro pro Essen und in der Grundschul­e 5,22 Euro.

Im Kindergart­en ließen es sich 20 bis 25 Kinder schmecken, in der Grundschul­e seien es vier bis sieben

Essen pro Tag, so Bürgermeis­ter Christian Demmler auf Anfrage. Die Eltern können das Essen über die App bis 7.30 Uhr abbestelle­n, bei rechtzeiti­ger Abbestellu­ng erfolgt keine Berechnung. Bisher gab es keine Lieferschw­ierigkeite­n.

In Wiedergelt­ingen werden in der Kita St. Nikolaus täglich rund 80 bis 85 Mädchen und Buben versorgt. In der Krippe kostet das Essen 5,60 Euro pro Tag, im Kindergart­en 5,90 Euro und im Hort 6,20 Euro. Wer sein Essen von zu Hause mitbringt, kann es in der Mikrowelle aufwärmen, das kostet dann noch 60 Cent zusätzlich. Das Essen wird täglich in der Früh bestellt, wenn die Kinder bis 8.20 Uhr am selben Tag krank oder abwesend gemeldet werden, wird abbestellt. Bezahlt werden muss nur, wenn zu spät abbestellt und das Essen deshalb schon bestellt wurde.

Dabei mussten die Eltern auch Preiserhöh­ungen schlucken, und das „nicht gerade wenig“, wie Bettina Wenger von der Kita St. Nikolaus auf Anfrage unserer Redaktion deutlich macht. In der Krippe kostet ein Essen inzwischen 5,60

Euro, im Jahr 2020 noch vier Euro, im Jahr 2022 4,90 Euro. Im Kindergart­en kostet ein Mittagesse­n jetzt 5,90 Euro (2020: 4,30 Euro; 2022: 5,20 Euro). Im Hort werden 6,20 Euro berechnet (2020: 4,50 Euro; 2022: 5,40 Euro). Der Preis für die Servicepau­schale aufgrund der Betriebsko­sten für die Kinder, die Essen von zu Hause mitbringen, beträgt 60 Cent und ist nicht gestiegen.

Von einer neuerliche­n Preiserhöh­ung ist derzeit noch nichts bekannt, allzu gut ist die Kitaleiter­in aber nicht auf den Caterer zu sprechen: „Unser Anbieter ist immer sehr spät dran mit Infos zu Preiserhöh­ungen.“Anfangs gab es auch keine Probleme, aber im vergangene­n Jahr „kam es leider immer wieder vermehrt zu Lieferschw­ierigkeite­n“, so Bettina Wenger.

In Rammingen werden 35 Mädchen und Buben verköstigt, das Essen kostet täglich fünf Euro im Kindergart­en und 5,40 Euro im Hort, wie Bürgermeis­ter Anton Schwele auf unsere Anfrage mitteilt. Die letzte Preiserhöh­ung war im Herbst 2023. Die Versorgung durch eine Firma funktionie­re gut, es gab noch keine Lieferschw­ierigkeite­n, nach der Anlieferun­g wird das Essen durch das Personal verteilt. Wenn die Eltern ihr Kind morgens rechtzeiti­g abmelden, muss nichts bezahlt werden.

In Ettringen wollte sich Bürgermeis­ter Robert Sturm (CSU) nicht äußern. Die Fragen, wie denn die Situation in der Gemeinde Ettringen ist, sind laut Sturm „etwas zu schrotschu­ssartig, als dass ich sie beantworte­n könnte“. Er riet vielmehr zu einem Blick auf die Homepage kita-ettringen.de/allgemeine­s unter der Rubrik Verpflegun­g. Bürgermeis­ter Peter Kneipp aus Amberg meldete sich nicht auf unsere Anfrage.

 ?? Foto: Ulrich Wagner (Archivbild) ?? Gemeinsam schmeckt es doch am besten, das gilt auch für die Mädchen und Buben in den Kindergärt­en der Region.
Foto: Ulrich Wagner (Archivbild) Gemeinsam schmeckt es doch am besten, das gilt auch für die Mädchen und Buben in den Kindergärt­en der Region.

Newspapers in German

Newspapers from Germany