Viel Beifall und perfekter Klang
Die Musikerinnen und Musiker in Hausen boten ihren Gästen ein breites Programm und drei Stunden beste Unterhaltung.
Im Vereinsheim ist an den langen Tischen Platz für gut 200 Gäste, und so viele waren auch gekommen und „zu Gast bei Freunden“. Die Musikkapelle Hausen mit 31 Mitwirkenden und ihr langjähriger Dirigent Armin Preschl hatten ein buntes Programm vorbereitet, mit traditioneller Blasmusik im „Egerländer-Polka-Stil“über Marschmusik bis hin zu einem „Irish Air“-Stück und einem Medley mit den beliebtesten Udo-Jürgens-Melodien.
2025 gibt es für die Hausener Blasmusik ein rundes Jubiläum: 125 Jahre Musikverein. Zu einem der letzten Jubiläen im Jahr 1995 war es dem Verein sogar gelungen, die bekannten Egerländer Musikanten für ein Konzert nach Hausen zu holen.
Die Atmosphäre beim Jahreskonzert 2024 war familiär. Schon bei der zweiten Polka klatschte das Publikum mit und auch in den kleinen Pausen zwischen den Stücken durfte geplaudert werden. Moderator Alfred Heiß sorgte mit fachkundigen Einführungen zu jedem Stück und mit launigen Anekdoten aus dem Hausener Musikleben für eine fröhlich lockere Stimmung. Dirigent Armin Preschl ist absoluter Profi, er gab präzise Einsätze und wird seiner Musiktruppe am Ende zu Recht höchstes Lob aussprechen: „Ihr habt alles genau und sauber gespielt, das habt ihr klasse gemacht!“
Zwei sehr melodische Musikstücke waren der Walzer „Wenn Egerländer träumen“und die Ballade „Lichtblick“des jungen Komponisten Alexander Stütz. Das Trompeten-Solo für Tobias Jehle war ein echter „Lichtblick“, melancholisch wie eine Filmmusik bei Sonnenuntergang und dazu technisch eine Herausforderung. Das zweite technisch sehr anspruchsvolle Stück war „Carrickfergus“, im 18. Jahrhundert in Irland entstanden. Allen damaligen Auswanderern war es bekannt, und es endet musikalisch mit der Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat. Thomas Peter spielte das Tenorhorn-Solo perfekt auswendig und mit viel Ausdruck für diese Sehnsucht.
Eine Besonderheit dieses Konzerts war, dass viele Polka-Stücke von zeitgenössischen Komponisten stammen, einige leben sogar in unserer Region. Es wurde die Wunschpolka des Dirigenten gespielt, „Am Kolomannsberg“, und die Lieblingspolka vom Vorsitzenden Manfred Wörishofer „Im kleinen Dörfchen – da lebt es sich wunderbar“. Im „Dörfchen“durften dann auch gleich noch zwei der Orchestermitglieder gesanglich glänzen.
In der großen Pause freuten sich elf Musikerinnen und Musiker über ihre Ehrungen. Hubert Fröhlich vom ASM und der Vorsitzende Manfred Wörishofer überreichten die Urkunden für das langjährige musikalische Engagement in der Hausener Musikkapelle mit humorigen persönlichen Sätzen für jeden Geehrten.
Als Zugabe erklang das wunderbare „Music was my first love“von John Miles aus den Siebzigern. Und weil es so der Brauch ist in Hausen, durften sich die begeisterten Zuhörer noch ein weiteres Zugabestück aus dem Programm wünschen. Da jedoch fanden gleich zwei Stücke viel Zuspruch, deshalb gab es auch zwei weitere Zugaben: den „Griechischen Wein“und das „Merci Cherie“von Udo Jürgens und die anspruchsvolle „Archivisten Polka“von Markus Nimmervoll. Beim dreistündigen Konzert war den Zuhörern beste Unterhaltung geboten und alle Musiker in der Musikkapelle Hausen konnten sich über eine Superleistung und ein rundum gelungenes Jahreskonzert freuen.