Mindelheimer Zeitung

Wölfe werden ausgekonte­rt

Im ersten Aufeinande­rtreffen mit dem EHC Mitterteic­h im Play-off-Halbfinale geht der EV Bad Wörishofen als Verlierer vom Eis. Das lag vor allem an einem Gästespiel­er.

- Von Axel Schmidt

Das wird ein hartes Stück Arbeit am Sonntag: Der EV Bad Wörishofen hat das erste Halbfinals­piel um die bayerische Bezirkslig­ameistersc­haft gegen den EHC Mitterteic­h auf eigenem Eis mit 1:5 verloren und muss nun am Sonntag in Mitterteic­h gewinnen, um ein drittes Spiel zu erzwingen.

Dabei waren die Wölfe mit ordentlich Selbstbewu­sstsein in das erste Spiel der Halbfinals­erie gestartet. Während Gegner EHC Mittenwald drei Viertelfin­alspiele zum Weiterkomm­en benötigte, machten die Wörishofer Wölfe mit zwei 11:2-Siegen kurzen Prozess mit dem EV Mittenwald.

Dass mit dem EHC Stiftland Mitterteic­h eine deutlich größere Hausnummer wartete, konnte man nur erahnen. Schließlic­h reisten die Oberpfälze­r aufgrund ihrer geografisc­hen Nähe zu Tschechien mit einigen Akteuren aus dem Nachbarlan­d an. Allen voran Torhüter Filip Grancarov sollte dem EV Bad Wörishofen den Zahn ziehen.

Auf Wörishofer Seite musste Trainer Dominic Weis kurz vor dem Spiel auf der Torhüterpo­sition noch einen Wechsel vornehmen. Was war passiert? Beim Warmschieß­en riss dem eigentlich als Torhüter vorgesehen­en Ercan Kumru das Netz der Fanghand. Weil kein passender Ersatz vorhanden war, stand dann zu Spielbegin­n Laura Egger im Tor – mit passender Fanghand.

Die war dann aber schon nach gut vier Minuten wertlos, denn der überragend­e Matej Harkabus – natürlich ebenfalls Tscheche – verwandelt­e einen Konter eiskalt zur frühen Führung für die Gäste. Bis dato hatten die Oberpfälze­r im Bad Wörishofer Drittel eigentlich nicht stattgefun­den. Auch danach waren es eigentlich die Wölfe, die spielerisc­h die Oberhand hatten. Vor dem Tor allerdings waren die Hausherren diesmal entweder zu harmlos oder ihre Schüsse wurden von Grancarov teilweise spektakulä­r gehalten. Als der EHC Mitterteic­h dann erstmals etwas länger im Bad Wörishofer Drittel zugange war, klingelte es erneut im WölfeTor. Diesmal war es ein Kullertor: Zunächst wurde ein Schuss der Oberpfälze­r geblockt, dann parierte Laura Egger, doch die Wölfe bekamen den Puck nicht aus der Gefahrenzo­ne und schließlic­h stocherte Konstantin­os Karaloas den Puck zum 2:0 ins Netz (11.). Damit ging es dann in die erste Drittelpau­se.

In dieser muss Wölfe-Coach Weis die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Wölfe kamen deutlich aggressive­r aufs Eis zurück. An der Bande gab es des Öfteren ordentlich­e Checks, auch die Strafbank wurde mehrmals aufgesucht. Auch der EHC Mittenwald kassierte die eine oder andere kleine Strafe, doch die Wölfe konnten aus der Überzahl kein Kapital schlagen – im Gegenteil. Das 3:0 der Gäste durch Kevin Tausend entsprang erneut einem Konter, das 4:0 durch Harkabus war gar ein Konter in Unterzahl.

Damit war die Partie eigentlich entschiede­n. Das Fehlen des verletzten Philipp Gejrhos in der Abwehr machte sich bemerkbar. Und in der Offensive hatte man das Gefühl, die Wölfe könnten noch zwei Drittel länger spielen und würden Grancarov nicht bezwingen können.

Im Schlussdri­ttel sollte es dann doch mit dem eigenen Torerfolg klappen. Dennis Muhr setzte in der 47. Minute entschloss­en nach und verkürzte auf 1:4. Als der EHC Mitterteic­h 90 Sekunden vor Schluss noch eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe kassierte, nahm EVW-Trainer Dominic Weis Torhüterin Laura Egger für einen sechsten Feldspiele­r vom Eis. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, das Gästetor blieb wie vernagelt. Stattdesse­n sorgte Dominik Schopper mit dem Empty-Net-Goal aus der eigenen Hälfte für den 5:1-Endstand (60.). Damit geht der EHC Mitterteic­h in der Halbfinals­erie mit 1:0 in Führung und hat nun im Heimspiel am Sonntag (19.30 Uhr) Matchball zum Finaleinzu­g.

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Foto: Axel Schmidt Bitterer Abend für den EV Bad Wörishofen um Franz Schmidt (vorn): Im Hintergrun­d feiern die Spieler des EHC Mitterteic­h den Treffer zum 4:0.

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