Wölfe werden ausgekontert
Im ersten Aufeinandertreffen mit dem EHC Mitterteich im Play-off-Halbfinale geht der EV Bad Wörishofen als Verlierer vom Eis. Das lag vor allem an einem Gästespieler.
Das wird ein hartes Stück Arbeit am Sonntag: Der EV Bad Wörishofen hat das erste Halbfinalspiel um die bayerische Bezirksligameisterschaft gegen den EHC Mitterteich auf eigenem Eis mit 1:5 verloren und muss nun am Sonntag in Mitterteich gewinnen, um ein drittes Spiel zu erzwingen.
Dabei waren die Wölfe mit ordentlich Selbstbewusstsein in das erste Spiel der Halbfinalserie gestartet. Während Gegner EHC Mittenwald drei Viertelfinalspiele zum Weiterkommen benötigte, machten die Wörishofer Wölfe mit zwei 11:2-Siegen kurzen Prozess mit dem EV Mittenwald.
Dass mit dem EHC Stiftland Mitterteich eine deutlich größere Hausnummer wartete, konnte man nur erahnen. Schließlich reisten die Oberpfälzer aufgrund ihrer geografischen Nähe zu Tschechien mit einigen Akteuren aus dem Nachbarland an. Allen voran Torhüter Filip Grancarov sollte dem EV Bad Wörishofen den Zahn ziehen.
Auf Wörishofer Seite musste Trainer Dominic Weis kurz vor dem Spiel auf der Torhüterposition noch einen Wechsel vornehmen. Was war passiert? Beim Warmschießen riss dem eigentlich als Torhüter vorgesehenen Ercan Kumru das Netz der Fanghand. Weil kein passender Ersatz vorhanden war, stand dann zu Spielbeginn Laura Egger im Tor – mit passender Fanghand.
Die war dann aber schon nach gut vier Minuten wertlos, denn der überragende Matej Harkabus – natürlich ebenfalls Tscheche – verwandelte einen Konter eiskalt zur frühen Führung für die Gäste. Bis dato hatten die Oberpfälzer im Bad Wörishofer Drittel eigentlich nicht stattgefunden. Auch danach waren es eigentlich die Wölfe, die spielerisch die Oberhand hatten. Vor dem Tor allerdings waren die Hausherren diesmal entweder zu harmlos oder ihre Schüsse wurden von Grancarov teilweise spektakulär gehalten. Als der EHC Mitterteich dann erstmals etwas länger im Bad Wörishofer Drittel zugange war, klingelte es erneut im WölfeTor. Diesmal war es ein Kullertor: Zunächst wurde ein Schuss der Oberpfälzer geblockt, dann parierte Laura Egger, doch die Wölfe bekamen den Puck nicht aus der Gefahrenzone und schließlich stocherte Konstantinos Karaloas den Puck zum 2:0 ins Netz (11.). Damit ging es dann in die erste Drittelpause.
In dieser muss Wölfe-Coach Weis die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Wölfe kamen deutlich aggressiver aufs Eis zurück. An der Bande gab es des Öfteren ordentliche Checks, auch die Strafbank wurde mehrmals aufgesucht. Auch der EHC Mittenwald kassierte die eine oder andere kleine Strafe, doch die Wölfe konnten aus der Überzahl kein Kapital schlagen – im Gegenteil. Das 3:0 der Gäste durch Kevin Tausend entsprang erneut einem Konter, das 4:0 durch Harkabus war gar ein Konter in Unterzahl.
Damit war die Partie eigentlich entschieden. Das Fehlen des verletzten Philipp Gejrhos in der Abwehr machte sich bemerkbar. Und in der Offensive hatte man das Gefühl, die Wölfe könnten noch zwei Drittel länger spielen und würden Grancarov nicht bezwingen können.
Im Schlussdrittel sollte es dann doch mit dem eigenen Torerfolg klappen. Dennis Muhr setzte in der 47. Minute entschlossen nach und verkürzte auf 1:4. Als der EHC Mitterteich 90 Sekunden vor Schluss noch eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe kassierte, nahm EVW-Trainer Dominic Weis Torhüterin Laura Egger für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, das Gästetor blieb wie vernagelt. Stattdessen sorgte Dominik Schopper mit dem Empty-Net-Goal aus der eigenen Hälfte für den 5:1-Endstand (60.). Damit geht der EHC Mitterteich in der Halbfinalserie mit 1:0 in Führung und hat nun im Heimspiel am Sonntag (19.30 Uhr) Matchball zum Finaleinzug.