Lieber auf Gemeinsamkeiten konzentrieren
Zum Leserbrief „Überzeugend war das nicht“über die Rede von Landrat Alex Eder bei der Demo „Mindelheim hält zam“in der MZ vom 8. März:
Ich bin froh, dass sowohl der Leserbrief-Autor, Herr Fäßler, als auch meine Familie und ich sowie 1000 weitere Personen der Demo beiwohnten. Redner und Künstler unterschiedlicher Provenienz sorgten für ein kurzweiliges Programm. Dass auch Landrat Alex Eder der Veranstaltung beiwohnte und zudem eine Rede hielt, ist ein Beleg für die Wertschätzung, gar für die Wichtigkeit dieser Kundgebung und ein Dank an alle Organisatoren. Herr Fäßler kritisiert nun, dass Herr Eder nicht ausreichend Stellung gegen Demokratiefeinde und Populisten bezog. Obwohl ich kein Fan der Freien Wähler bin, möchte ich im Folgenden sachlich festhalten:
1. Diese Kundgebung stand für Demokratie und Vielfalt, nicht gegen etwas. Das brachte der Landrat in seiner Rede zum Ausdruck.
2. Der Nachmittag gehörte den Engagierten in dieser Sache. Dass sich Alex Eder kurz und im Hintergrund hielt, war angenehm.
3. Eine Rede pro Demokratie und Vielfalt schließt explizit ein, dass Gegner dieser Ansicht kein Gehör finden. Es bedarf in diesem Rahmen keiner weiteren Ausführung, die Botschaft war klar.
4. Dass die Rede eines Landrats, der einer Regierungspartei angehört, auch politisch diplomatisch ist, bedarf keiner Kritik. Diese zu vergleichen mit dem Auftritt einer mutigen, jungen Schülerin fördert eventuell Applaus, ist indes nicht zielführend. Die Rollen sind zu unterschiedlich.
Wichtig ist doch: Man muss in diesen Zeiten zusammenhalten und sich auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren. Jede Rede nach denjenigen Aspekten zu kritisieren, die aus eigener Sicht unerwähnt blieben, ist einerseits subjektiv und andererseits dieser großen Sache nicht dienlich. Auch ich habe den einen oder anderen Aspekt bei den Rednern vermisst, auch bei Herrn Eder. Deswegen schreibe ich aber keinen Leserbrief. Wenn das gemeinsame Ziel erkennbar ist, heißt es: alle zusammenhalten. Jörg Hossenfelder, Warmisried